„In einer Zeit, in der soziale Unterstützung immer wichtiger wird, steht die Offenburger Tafel e.V. vor der großen Herausforderung, Personal zu finden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Tafel. Gegründet wurde die Tafel im Jahr 2000. Seither versorgt sie Bedürftige mit Lebensmitteln. Kinder aus benachteiligten Familien erhalten je nach Spendenaufkommen außerdem Schulmaterial. Aktuell werden wöchentlich bis zu 1.100 Familien unterstützt.
Keine Nachfolge in Sicht
Die derzeitige Ladenleiterin Ulrike Weis möchte seit geraumer Zeit ihr Amt abgeben, doch so einfach finde sich keine Nachfolge. Als Ladenleitung sei sie mit ihren Kolleginnen Waltraut Gutperle und Carmen Rapp verantwortlich für die Organisation der Ladenräume, den Personaleinsatz und die Warenpräsentation. Pro Woche fallen Arbeitszeiten von in der Regel zwei halben Tagen an, die mit Gutperle geteilt werden.
Carmen Rapp ist demnach seit November 2024 in Vollzeit als Ladenleitung im Team. Diese Arbeit habe sie schätzen gelernt: „Ich bin sehr gerne hier. Das Team ist offen und ehrlich“. Besonders Freude mache der gelernten Einzelhandelskauffrau die Warenpräsentation: „Wir machen keinen Ramschtisch – die Kunden sollen hier Wertschätzung erfahren.“
Vorstandsmitglieder gesucht
Auch das aktuelle Vorstandsteam sucht Verstärkung sowie eine Nachfolge für Mitte/Ende 2026. Gesucht werden Personen, die Verantwortung übernehmen und die Zukunft der Tafel aktiv mitgestalten möchten. Weitere Informationen gibt es vor Ort: Am unteren Mühlbach 1, 77652 Offenburg. Telefon: 0781 – 970 33 88, E-Mail: offenburgertafel@gmail.com. Öffnungszeiten sind Montags von 10:30-15 Uhr, Mittwochs von 10:30-16 Uhr und Freitags von 10:30-16 Uhr.
Armutsgrenze bei 1.381 Euro
Die Offenburger Tafel verteilt Lebensmittel an acht Tafeln von Waldkirch bis Achern und gibt diese für etwa 15 Prozent des Ladenverkaufspreises an Bedürftige weiter. Alle Empfänger von staatlichen Hilfsleistungen wie Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld oder BAföG können einen Berechtigungsschein bekommen.
Das gleiche gilt für Rentner mit wenig Einkommen, Geflüchtete, Asylsuchende und Menschen mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze. Diese lag 2024 für eine Einzelperson bei etwa 1381 Euro im Monat; ein Haushalt aus zwei Erwachsenen und einem Kind liegt mit etwa 2250 Euro und weniger monatlich an der Armutsgefährdungsschwelle.
Rentner kommen wieder
Laut Wolfhart von Zabiensky, Erster Vorsitzender und Vorstand des Landesverbandes der Tafel Baden-Württemberg e.V., wird das Angebot der Tafel immer mehr von Berufstätigen mit niedrigem Einkommen und Senioren unterhalb der Armutsgrenze genutzt. Eine Zeit lang seien viele Seniorinnen und Senioren weggeblieben. „Das Anstehen ist anstrengend“, wird von Zabiensky zitiert. Die Schlange sei lang und das auch schon lange vor Ladenöffnung. „Sie kommen aber wieder und nutzen unser Angebot.“ Ohne die Tafel gehe es für viele nicht.
Foto: (v.l.n.r.) Ulrike Weis, Wolfhart von Zabiensky und Carmen Rapp von der Offenburger Tafel.
red/wh
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