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Kirchenreform 2030: Mittlere Ortenau bereitet sich mit neuem katholischen Pfarreirat auf die Zukunft vor

Pfarreirat Mittlere Ortenau
© Pfarrei Hl. Kreuz Offenburg – Der neue Pfarreirat der Mittleren Ortenau hat 17 Mitglieder.
Ein neues Kapitel kirchlicher Zusammenarbeit beginnt: Die künftige Katholische Kirchengemeinde Mittlere Ortenau hat ihren ersten Pfarreirat gewählt. Knapp 4000 Gläubige aus elf Städten und Gemeinden gaben ihre Stimme ab. 17 engagierte Mitglieder werden künftig ehrenamtlich die Geschicke der neuen Großpfarrei lenken, die ab 2026 insgesamt 31 Pfarreien vereint. Mit der Wahl ist der Grundstein für eine lebendige Gemeinschaft im Zeichen der Kirchenreform 2030 gelegt.
Niedrige Wahlbeteiligung

Die katholische Kirchengemeinde Mittlere Ortenau, die am 1. Januar 2026 an den Start geht, hat ihren neuen Pfarreirat gewählt. In echter Teilortswahl gaben knapp 4000 Katholikinnen und Katholiken in Offenburg, Kehl, Ortenberg, Ohlsbach, Gengenbach, Berghaupten, Schutterwald, Hohberg, Neuried, Durbach und im Hanauerland ihre Stimme ab. Dies entsprach einer Wahlbeteiligung von rund 8 Prozent, wie die Katholische Kirchengemeinde in einer Pressemitteilung schreibt.

Ehrenamtliche Tätigkeit

Das Gremium ist demnach auf 5 Jahre gewählt und umfasst 17 Mitglieder, die in ehrenamtlicher Tätigkeit die zentralen Belange der neuen Kirchengemeinde lenken werden. Aus dem Stimmbezirk Offenburg St. Ursula sind dies Judith Adam (Lehrerin), Renate Bürkle (Verwaltungsfachangestellte), Felix Fels (Arzt), Heribert Glatt (Gymnasiallehrer), Matthias Renner (Winzermeister) und Andrea Zolg (Ärztin).

Die neuen Mitglieder des Pfarreirats

Aus dem Stimmbezirk Vorderes Kinzigtal „St. Pirmin“ wurden Christoph Benz (Beamter i. R.), Constanze Dreher (Geschäftsfrau) und Sebastian Lebek (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kinzigtal) gewählt. Michael Haß (Studiendirektor) aus dem Stimmbezirk Schutterwald, Christian Bamberg (Landschaftsgärtner) aus dem Stimmbezirk Hohberg, aus dem Stimmbezirk Neuried Winfried Wendle (Rentner) und aus dem Stimmbezirk Durbach und Ebersweier Josef-Reinhard Wörner (Lehrer) sind ebenfalls in dem neuen Pfarreirat vertreten.

Weiter Mitglieder

Hinzu kommen aus dem Stimmbezirk Hanauerland Claudia Vygen (Kulturmanagerin) und Marianne Zimmer (Verwaltungsfachangestellte) sowie aus dem Stimmbezirk Kehl Jürgen Lorey (Betreuungskraft) und Manfred Transchel (Rentner). Mitglieder des Pfarreirats sind kraft ihres Amtes auch Dr. Stefan Meisert, leitender Pfarrer der Großpfarrei, und Kai Möschle, Vorstand des Caritasverbands Vordere Ortenau.

Mittlere Ortenau mit 31 Pfarreien

„Das neue Gremium ist keine Fortführung der bisherigen Pfarrgemeinderäte“, wird Pfarrer Stefan Meisert aus einer Feierstunde im Gemeindehaus Herz-Jesu Rammersweier zitiert. „Wir alle betreten Neuland.“ Ab 2026 werden laut der Mitteilung 31 Pfarreien in der katholischen Kirchengemeinde Mittlere Ortenau/Pfarrei Heilig Kreuz Offenburg aufgehen.

Heilig-Geist-Kirche

Die Heilig-Geist-Kirche in Offenburg-Hildboltsweier. Foto: Kath. Kirchengemeinde St. Ursula

Strukturelle Neuordnung

Die Seelsorgeeinheiten werde es nicht mehr geben, auch nicht mehr die Dekanate in ihrer bisherigen Form. Die strukturelle Neuordnung wird im Rahmen der Kirchenreform 2030 im gesamten Erzbistum Freiburg umgesetzt. Sie sei eine Antwort auf den tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft. Statt bisher rund 1050 Pfarreien wird es ab 1. Januar 2026 im Erzbistum Freiburg nur noch 36 Großpfarreien geben.

„Vergleichbare Aufgaben“

Mit der Kirchenreform 2030 reagierte die Katholische Kirche auf den Mitgliederschwund, der seit vielen Jahren anhält.  Die Wahl der Pfarreiräte ist eine Folge davon. Bislang hießen die entsprechenden Gremien Kirchengemeinderäte bzw. Pfarrgemeinderäte. „Der Pfarreirat hat vergleichbare Aufgaben wie vormals die Pfarrgemeinderäte, ja. Nur ist das Gebiet jetzt ein sehr viel größeres. In der neuen Kirchengemeinde Mittlere Ortenau sind 31 Pfarreien gebündelt“, teilt die Pressesprecherin Silke Keil auf Anfrage mit.

Verzahnung zwischen den Gremien

Pfarrer Meisert schwor die neuen Pfarreiräte auf ihre bedeutende Aufgabe ein. Es gelte, ein Gespür für den größeren Raum zu entwickeln und über den eigenen Kirchturm hinaus zu denken. Daneben brauche es, zum Beispiel über die Gemeindeteams, auch Menschen vor Ort sowie eine gute Verzahnung zwischen den Gremien.

(Bis 3. November gilt das Wahlergebnis als vorläufig)

Foto: Der neue Pfarreirat mit den Mitgliedern des Kernteams der neuen Pfarrei, Pfarrer Dr. Stefan Meisert (rechts), Pfarrer Karlheinz Kläger (5. von links), Cornelia Dilger, Leitende Referentin (3. von links), Pfarreiökonom Markus Doll (2. von links) und Kai Möschle vom Caritasverband (links). Auf dem Bild fehlen drei Pfarreiräte.

Siehe auch hier:

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