Kreispolitik

Gestiegene KfW-Fördermittel für die Ortenau: Bury und Fechner sehen verbesserte Investitionsneigung

Yannick Bury CDU Politiker
© Yannick Bury – Der CDU-Politiker freut sich über mehr Investitionen in seinem Wahlkreis.
Über 135 Millionen Euro an Fördermitteln hat die KfW-Bank im ersten Halbjahr 2025 in den Landkreis Ortenau gelenkt. Besonders profitierten Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Unternehmensgründungen. SPD-Abgeordneter Johannes Fechner und CDU-Mann Yannick Bury sehen in den Zahlen sowohl ein Signal für neue Investitionsbereitschaft als auch eine Chance, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region nachhaltig zu verbessern.
Von Wolfgang Huber

Im ersten Halbjahr 2025 flossen über 135 Millionen Euro Fördermittel von der bundeseigenen KfW-Bank in den Landkreis Ortenau. Im Bereich Unternehmensgründungen und Unternehmensinvestitionen wurden 10,4 Millionen Euro bereitgestellt, während es Projekte für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien mit 32,2 Millionen Euro gefördert wurden, wie der Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, Johannes Fechner (SPD) mitteilt. Laut seinem Gegenpart im Wahlkreis, CDU-Mann Yannick Bury, stieg die Fördersumme im Ortenaukreis um rund ein Drittel und im Landkreis Emmendingen um 38 Prozent an.

Bessere Investitionsneigung

„Es ist wichtig, dass viele Millionen Euro für diese wichtigen Projekte im Kreis investiert werden“, kommentiert Fechner die Zahlen. Yannick Bury nahm ebenfalls Stellung zu den neuesten KfW-Förderzahlen. „Nach dem starken Rückgang in den vergangenen Jahren zeigen die neuen KfW-Förderzahlen eine deutlich gestiegene Investitionsneigung der Haushalte aber insbesondere in der Privatwirtschaft“ so Bury.

Rahmenbedingungen verbessern

Jetzt gilt es laut Bury politisch umso mehr, die allgemeinen Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern, um aus der jüngsten Entwicklung einen Dauertrend machen zu können. Ob der Investitionsbooster dafür schon ausreicht, bleibt abzuwarten. Tatsächlich fiebern die Unternehmen auch in der Ortenau – wie seit Jahren von allen Seiten propagiert – vielmehr einer deutlichen Senkung der Energiekosten entgegen.

Anstieg beim ifo Geschäftsklimaindex

Legt man den ifo Geschäftsklimaindex zugrunde, scheinen sich die Zahlen der KfW-Bank dort widerzuspiegeln. Der Wert stieg im August auf 89 Punkte, nach 88,6 Punkten im Juli und 88,4 im Juni. Das bestätigt die sich langsam verbessernde Stimmung in den Unternehmen, jedoch nicht die tatsächliche konjunkturelle Entwicklung. Denn im Gegensatz dazu ist das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im August leicht gefallen, nach einem Anstieg von April bis Juni. Der Wert von 92,3 Punkten liegt aber deutlich unter einer durchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung, die bei 100 Punkten liegt.

DIW Gebäude Berlin

Das DIW in Berlin veröffentlicht monatlich das Konjunkturbarometer. Foto: DIW

Öffentliche Infrastruktur

Die KfW-Förderung wird beispielsweise für den Bau und Erwerb von Wohneigentum für Familien, energieeffiziente Baumaßnahmen von privaten Bauherren oder auch als Investitionskredite für Kommunen gewährt. Ortenauer Städte und Gemeinden erhielten 18,4 Millionen Euro. Laut Yannick Bury gingen die Gelder vor allem in die öffentliche Infrastruktur.

Im Bereich der Mittelstandsbank habe es die größten Zuwächse gegeben. Die gestiegenen Fördersummen seien in der Ortenau auf den Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energien zurückzuführen. Im Landkreis Emmendingen wuchsen die Gründungs- und Unternehmensinvestitionen deutlich. Auch in der Ortenau gab es hier einen Anstieg.

„Steuermittel gezielt einsetzen“

„Ich freue mich sehr, dass die guten Werte der ökonomischen Stimmungsindizes sich nun vor Ort in belastbaren Zahlen widerspiegeln“ wird Bury in der Pressemitteilung zitiert. Er sei zuversichtlich, dass der Anfang Juli beschlossene Wachstumsbooster diese Entwicklung weiter unterstützen wird. Für Fechner sei es gerade in herausfordernden Zeiten wichtig, dass Steuermittel gezielt investiert werden, um die Wirtschaft anzukurbeln, Familien beim Erwerb von Wohneigentum zu unterstützen, Unternehmen zu entlasten, Jobs zu sichern und den Klimaschutz weiter voranzubringen.

Verschiedene Förderarten

Die KfW-Förderungen gibt es sowohl als Kredite, zinsverbilligte Kredite oder auch Zuschüsse oder Tilgungszuschüsse für Kredite. Auch eine Kombination aus Kredit verbunden mit Tilgungszuschuss ist möglich, wie die KfW auf Anfrage mitteilt. In welcher Form die KfW-Gelder ausgezahlt werden, hänge vom jeweiligen Förderprogramm ab. „Generell kann man sagen, die Konditionen sind umso vorteilhafter, je höher die Erreichung des Förderzwecks ist. Je anspruchsvoller z. B. die energetische Sanierungsmaßnahme ist und umso mehr Energie eingespart werden kann, desto besser sind die Konditionen“, heißt es in der Antwort, das vom Büro von Johannes Fechner an unsere Redaktion weitergeleitet wurde.

Johannes Fechner SPD MdB

Johannes Fechner (MdB/SPD) will Familien unterstützen.

CDU verspricht Bürokratieabbau

Ein weiteres großes Hindernis für einen Wirtschaftsaufschwung ist die vielzitierte Bürokratie. Die Bundes-CDU verwies am 21. Juli auf ihrer Website auf erste Maßnahmen. So seien in der Bundesregierung überflüssige Posten gestrichen, veraltete Regeln überprüft und erste Entlastungen beschlossen worden. „Der über Jahre gewachsene Regelungsdschungel beginnt sich zu lichten“, heißt es dort.

Kommunen belastet

Angekündigt werden die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen, Initiativen auf EU-Ebene und eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Die Entschlossenheit bringe die neue Bundesregierung laut der CDU mit. Yannick Bury spricht noch ein Thema an: „Viele Kommunen – auch in der Ortenau – befinden sich in einer schwierigen finanziellen Lage. In der Vergangenheit haben Bund und Länder die Kommunen mit immer neuen Aufgaben belastet. Hier müssen wir dringend Abhilfe schaffen“ so Bury.

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