Die Seite unter www.designinholz.shop ergänzt den traditionellen Holzfachhandel, wo es neben den Holzböden auch hochwertige (Design)-Innentüren, Glastüren, Schiebetüren, Sicherheitstüren bzw. Haustüren oder Wand und Decken-Paneele sowie passgenaue Möbel gibt. Zum Portfolio von Marx Holzhandel gehört auch eine umfangreiche Beratung und die Montage beim Kunden. Mit dem Launch des Online-Shops beginnt für das Unternehmen nun eine neue Ära.
Im Interview mit dem Ortenau Journal sprechen der Geschäftsführer Martin Saar und die Projektleiterin Marketing, Annika Huber über die Entstehung des Online-Shops von der ersten Idee über die Herausforderungen, die Veränderungen im Betrieb bis hin zum genauen Ablauf einer Bestellung.
Ortenau Journal: Welche strategischen Überlegungen haben zu der Entscheidung geführt, den Online-Shop einzurichten?
Martin Saar: Wir wollen neue Zielgruppen erschließen sowie den Veränderungen am Gesamtmarktes Rechnung tragen. Obwohl die Haptik und das Fühlen des Produktes und die Beratung eine Rolle spielen, informieren und kaufen die Kunden trotzdem zunehmend im Netz.
Ortenau Journal: Ist das auch bei handwerklichen Leistungen so?
Martin Saar: Wir sind ja nicht nur ein Handwerksbetrieb, sondern auch ein Handelsbetrieb. Das macht sich zum einen im Internet bemerkbar, zum anderen wollen wir auch im Netz serviceorientiert mit Dienstleistungen präsent sein, sofern das regional sinnvoll ist.
Ortenau Journal: Erhoffen Sie sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil?
Martin Saar: Wie es schon seit jeher unsere Absicht war, gehen wir einfach mit der Zeit und möchten auf den Verbraucher zugehen und uns an ihm orientieren. Die Kunden informieren sich heute im Internet und da möchten wir aussagekräftig präsent sein, mehr als mit einer einfachen Homepage.
Ortenau Journal: Sind Sie mit dem Schritt, einen Online-Shop einzurichten, innerhalb ihrer Branche ein Vorreiter oder eher ein Nachzügler?
Martin Saar: Weder noch, würde ich sagen. Da wird sich sicher noch eine Menge tun. Der Handel und der Gesamtmarkt befindet sich in einem Wandel. So ist es auch bei uns. Wohin die Reise schlussendlich geht, das weiß noch niemand. Das muss man abwarten. Wir wollen mit einer besonderen Warenpräsentation die Produkte dem Endverbraucher nahebringen. Da wollen wir uns von der Konkurrenz abheben und das im Internet deutlich machen.
Ortenau Journal: Wie lange hat es gedauert vom ersten Gedanken bis zur letztendlichen Entscheidung für den Online-Shop? War das ein längerer Prozess?
Martin Saar: Es war ein längerer Prozess. Wir haben schon vor Jahren mit dem Gedanken gespielt. Aktuell wurde es dann mit der Personalie unserer Projektleiterin im Marketing Annika Huber.
Ortenau Journal: So ein Schritt ist natürlich auch mit verschiedenen Veränderungen im Unternehmen verbunden. Gab es da auch Widerstände oder kritische Stimmen?
Martin Saar: Bedenken gibt es natürlich immer bei Veränderungen. Das ist normal. Da gilt es immer abzuwägen. Jede Veränderung ist ein Wagnis. Was am Ende dabei raus kommt, weiß niemand. Aber Unternehmertum besteht halt auch aus Wagnissen. Wenn es weniger funktioniert, korrigiert man, passt die Strategie an, lernt dazu. Das ist ja etwas sehr positives, unabhängig von einer Online-Strategie für einen Betrieb. Ich hab das Gefühl bei meinen Mitarbeitern, dass wenn sich im Unternehmen etwas tut und wir fortschrittlich agieren, dies auch wertgeschätzt wird. Die Mitarbeiter sehen sich motiviert, sich in ihrem Bereich weiterzuentwickeln, wenn da einer voran geht.
Ortenau Journal: Der Online-Shop soll ja Ende September gelauncht werden. Wie lange war die eigentliche Vorbereitungszeit?
Martin Saar: Ein Jahr.
Ortenau Journal: Was waren bei diesem Prozess die größten Herausforderungen?
Annika Huber: Die grundsätzliche Entscheidung, welches System dann schließlich genutzt wird. Wir haben uns dann für ein System entschieden, dass wir auf unsere Bedürfnisse anpassen konnten. Eine weitere Herausforderung war, dass wir es schaffen, die stationäre Beratung, die uns auszeichnet und die ja sehr individuell, emotional und persönlich ist, ins Netz zu bringen. Das war nicht ganz einfach und wir hoffen, dass wir das gut umgesetzt haben. Es ist unser Ziel, dass sich die Kunden in der Beratung im Online-Shop genauso gut fühlen, wie hier bei uns vor Ort. Wir haben dafür eine Basisversion eines Online-Shops von unserem Marketingverbund adaptiert und auf unsere Bedürfnisse angepasst.
Ortenau Journal: Mussten Sie dafür ihre vorhandene IT umrüsten oder aufrüsten?
Martin Saar: Unser Portfolio an Software im Haus hat sich sicherlich erweitert dadurch. Aber es ist nicht an unsere bestehende Warenwirtschaft angebunden.
Ortenau Journal: Was bietet letztendlich der Online-Shop. Wird da ihre komplette Produktpalette abgebildet?
Martin Saar: Wir werden das sukzessive erweitern. Die Grundidee ist es, einen besonders serviceorientierten Shop für Deutschland und Frankreich zu bieten. Zuallererst für Holzböden und Bodenbeläge, die in der Holzbranche etabliert sind, wie Vinylböden oder Laminatböden. Ein weiterer Schwerpunkt sollen besonders wertige Böden sein, die nicht schon überall erhältlich sind.
Ortenau Journal: Gibt es eine spezielle Online-Beratung mit Mitarbeitern, die eigens dafür abgestellt sind?
Martin Saar: Richtig.
Annika Huber: Wir haben neben der Online-Beratung auch Montage- und Erklär-Videos. Dann kann der Kunde eine Beratung vor Ort oder eine Online-Beratung buchen. Oder verschiedene Serviceleistungen wie Montage oder eine CM-Messung anfragen. Er kann sich auch ein kostenloses Moodboard erstellen lassen, bei dem man einen Fragebogen ausfüllt. Dann bekommt er von uns eine Collage zugesendet.
Ortenau Journal: Wie wollen Sie den Online-Shop bekannt machen?
Annika Huber: Zum einen setzen wir am Anfang stark auf Google Shopping und Google Ads. Wir werden auch Instagram und Pinterest bespielen. Dabei werden wir zuerst einmal unserer Erfahrungen machen, und lernen und uns dann dementsprechend strategisch anpassen.
Ortenau Journal: Erklären Sie mal den Ablauf, wenn ein Kunde den Online-Shop ansteuert. Der ist eventuell schon vorinformiert und wählt ein bestimmtes Produkt, beispielsweise einen Bodenbelag aus. Dann bekommt er die Bestellbestätigung. Wie geht der Prozess dann weiter?
Annika Huber: Bevor die Bestellung angenommen wird, greife ich nochmal kurz ein. Wenn ein Kunde das Produkt, nehmen wir den Bodenbelag als Beispiel, erstmal anfassen will, dann kann er bei uns drei kostenlose Muster bestellen. Die kann er sich dann zuhause anschauen und optional einen Beratungstermin bei uns dazu buchen. Dann besprechen wir mit ihm sein Projekt online, wenn gewünscht bei regionalen Projekten auch direkt bei ihm vor Ort. Danach kann er bei uns online bestellen. So wollen wir sicherstellen, dass er auch wirklich seinen Wunschboden bekommt. Da geht es um Haptik. Er kann sich die Muster zuhause hinlegen und Barfuß drüber laufen. Wenn dann die Bestellung bei uns eintrifft, dann wird das Ganze von der Buchhaltung bis zum Lager abgewickelt. Es werden Rechnung und Lieferschein erstellt, dann eine Spedition angefragt, die die Ware im Lager verpackt und schließlich verschickt.
Ortenau Journal: Die Montage kann ja nicht jeder selbst machen. Das muss ein Fachmann machen. Da kommen dann auch wieder Sie ins Spiel. Sie machen dann einen Termin mit dem Kunden, an dem der Boden verlegt wird.
Martin Saar: Vorher findet in der Regel ein Vorort-Termin statt, an dem ein Projektleiter die Situation an der Baustelle begutachtet und bewertet. Es könnten als Ergebnis noch Vorarbeiten nötig sein. Oder es erfolgt eine Aufbauempfehlung.
Ortenau Journal: Mussten Sie im Zuge der Vorbereitungen auf den Online-Shop einzelne Mitarbeiter eigens schulen, beispielsweise was die Beratung oder den Prozess betrifft?
Annika Huber: Wir haben interne Schulungen in SEO und SEA mit einem externen Berater gemacht. Wir werden auch nach und nach ein intern paar Prozesse schulen müssen. Wie beispielsweise die Rechnungserstellung bei Online-Bestellung. Oder die Anbindung an unser Warenwirtschaftssystem. Wir haben schon einiges gelernt, aber da wird es noch fortlaufend Schulungsbedarf geben.
Interview: Wolfgang Huber
Ödsbacher Straße 6
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E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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