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Jugendkultur

„The School“ nach der WM: Offenburg ist die Hauptstadt der Hip-Hop-Kultur

© The School
Zwei Titel errang die Offenburger Hip-Hop-Schule „The School“ bei der WM in Blackpool. Nun richtet sich der Blick auf die nächsten Ziele und Aufgaben. So kann man die Aktiven demnächst im Europa-Park bei den „Horror Nights“ bewundern. Außerdem soll eine Dependance eröffnet werden. Trainer The K hebt den besonderen Wert von „The School“ für Offenburg hervor. Sie bringe der Stadt einen Imagegewinn und biete Jugendlichen eine Perspektive.

Bei der Street-Dance-Weltmeisterschaft in Blackpool brachte die Tanzschule “The School” aus Offenburg im August zwei WM-Titel mit nach Hause. Die Hip-Hop-Schule trat dort, nach ihrem Erfolg im letzten Jahr, als Titelverteidiger auf und konnte sich zum zweiten Jahr in Folge behaupten. Nicht nur die beiden Gruppen „2k up” und „Lenergy & LoLo”, die die Weltmeistertitel für sich gewinnen konnten, sondern alle Teilnehmer und Schüler von The School, sowie ihre Trainer, The K und Sebo, kehrten stolz von der Englandreise zurück, verrät The K, „das war ein sehr gutes Gefühl”.

„Alle sehr besonders“

Für ihn heben sich nicht alleine die Gewinnergruppen hervor, sondern die gesamte Tanzschule mit ihrem Engagement und Kampfgeist. „Ich finde generell unsere Tanzschule sehr besonders, das hat gar nichts damit zu tun, ob sie den ersten oder sechsten Platz belegen, das sind für mich nur Zahlen. Die Kids und Jugendlichen bei uns sind alle sehr besonders”, lobt der Trainer. Die Schüler seien alle sehr engagierte Tänzer, was sich unter anderem durch das viele positive Feedback externer Lehrer und Dozenten beweise.

„Das ist wie eine Hauptstadt”, bezeichnet The K die Offenburger Tanzschule und macht auf die Begeisterung der Schüler für die Hip-Hop-Kultur aufmerksam. Es handle sich um mehr als nur Tanzkurse, da die Tänzer sehr aus sich herauskämen und immer mehr über ihren Sport erfahren wollen. Besonders motivierten und talentierten Tänzern bietet The School zudem die Möglichkeit, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Somit teile sich die Tanzschule in zwei Hälften, wovon ein Teil hobbymäßig Tanzkurse belegt und der andere Teil durch tägliches Training, die Teilnahme an externen Projekten, verschiedenen Jobs und der selbstständigen Entwicklung von Choreografien die entsprechende Talentförderung erhält, die einen professionellen Einstieg in den Bereich ermöglicht.

Treue Partner für die Finanzierung

Eine solche Reichweite bedarf selbstverständlich ebenfalls einer zuverlässigen Finanzierung. Die Reise nach Blackpool sei beispielsweise mit einer Summe von rund 22.000 Euro verbunden gewesen. Unterschiedliche Unterstützer, wie die Eltern der Teilnehmer, sowie eine Spendensammlung über das Portal „Go Fund Me”, das von Bekannten, Fans und Freunden der Tanzschule genutzt wurde, ermöglichten die Fahrt zur diesjährigen Weltmeisterschaft. Ebenfalls sind die Firmen, oder wie The K sie bezeichnet: „Freunde und Bekannte” von The School. Edeka Südwest und Etage Eins aus Offenburg sind treue Partner der Hip-Hop-Schule und finanzieren Projekte und Wettbewerbe mit. Zukünftige Reisen seien bereits in Planung, so fliege The K Ende September nach Kolumbien, um als Battle-Guest an eins gegen eins Wettbewerben teilzunehmen.

Ebenfalls bestaunen kann man die Tänzer von The School demnächst im Europa-Park Rust, denn sie sind an jedem Abend der dortigen Horrornights mit Shows vertreten. Weitere Stationen stellen die internationalen Wettbewerbe in Japan und den Niederlanden dar, allerdings sind diese noch in Planung. Das Training der Tanzgruppen unterliege allerdings keiner speziellen Vorbereitung: „Wir bereiten uns dauerhaft so vor, dass wir immer auf Abruf parat sind”, so The K. Die Trainer sind also ständig dabei, neue Choreografien und Shows zu entwickeln und einzustudieren, die dann je nach Bedarf an die Wettbewerbe und Events angepasst werden.

Vielversprechende Zukunft

Auch die Stadt Offenburg profitiere laut dem Trainer sehr von ihrer hauseigenen Tanzschule. The School ziehe Jugendliche durch Projekte wie „Dein Ding #läuft” an, das Jugendlichen dabei hilft, Ausbildungsplätze zu finden und erreicht somit eine hohe Reichweite, sowohl bei Tänzern als auch bei Interessierten. „Wir holen die Leute von der Straße ab, damit sie etwas haben im Leben, wofür sie arbeiten können.“ Die Arbeit der Tanzschule gehe jedoch über das bloße Tanzen hinaus, denn sie fördert auch das Gemeinschaftsgefühl und den Austausch unter den Jugendlichen. The School ermöglicht Jugendlichen aus Offenburg und von außerhalb eine vielversprechende Zukunft und macht somit auch die Stadt selbst attraktiver für junge Menschen.

Die positive Resonanz zeigt sich in der wachsenden Begeisterung für die Hip-Hop-Kultur in der Region. Im Gegenzug spricht die Tanzschule die Stadt Offenburg direkt an: „Wir brauchen immer wieder Unterstützung, und wenn die Stadt uns da unterstützen will, können sie auf jeden Fall auf uns zukommen. Wir sind immer offen für Gespräche und Projekte und würden gerne vorstellen, was wir in Planung haben.” Ein großes Engagement in beide Richtungen macht Offenburg zu einem wichtigen Ort für den deutschen und internationalen Hip-Hop und die gesamte Jugendförderung. Durch die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Tanzschule werde ein Raum geschaffen, in dem Kreativität und persönliche Entwicklung gefördert werden, was letztlich zu einer lebendigeren und dynamischeren Gemeinschaft führe. The School ist eines der Aushängeschilder der Stadt und dürfte auch einen Image-Gewinn für Offenburg mit sich bringen.

Neuer Standort geplant

Das nächste große Ziel von The School ist die Erweiterung der Tanzschule in eine weitere Stadt. The K sorgt allerdings dafür, dass es vorerst noch spannend bleibt: „Dazu kann ich noch nicht so viel sagen, weil es eine Überraschung ist. Aber wir haben Pläne.” Der neue Standort bleibt also vorerst geheim. Zusätzlich kommen auch neue Lehrer an Bord, um das Programm der Tanzschulen zu erweitern. Tänzer und Hip-Hop-Begeisterte können sich also jetzt schon auf eine Bereicherung freuen.

Die offene und familiäre Atmosphäre bei The School wirkt sich auf weit mehr als nur die Schüler aus. „Was uns als Trainer am meisten motiviert, ist die Community – die Eltern, die uns so krass unterstützten und auch an uns glauben. Als Dank dafür geben wir ihnen natürlich auch unsere ganze Energie zurück, die wir haben, und kümmern uns sehr gut um die Schüler und schauen, dass sie vorangetrieben werden und wir ihnen eine Zukunft geben”, führt The K aus. Diese motivierenden Worte und die vielversprechende Zukunftsplanung der Offenburger Tanzschule geben einen bewundernswerten Einblick in die Community um The School.

Persönliche Stärken entwickeln

Auch nach dem beeindruckenden Erfolg bei der Weltmeisterschaft liege der Fokus ganz klar auf der gemeinsamen Arbeit innerhalb und außerhalb der Tanzschule und auf der positiven Atmosphäre, die alle Mitglieder und Fans miteinander verbinde. Die Tanzschule wolle den Schülern nicht nur technisches Können vermitteln, sondern auch Werte wie Teamgeist, Disziplin und Kreativität. So werde der Teamgeist kontinuierlich gestärkt, und jeder einzelne habe die Möglichkeit, seine ganz persönlichen Stärken zu entwickeln. Mit diesen ehrgeizigen Zielen und der gewissenhaften Betreuung der Schüler hat The School allerbeste Aussichten, sich als feste Größe in der Tanzszene zu etablieren und eine noch größere Gemeinschaft zu schaffen, die über den Tanz hinausgeht.

Pauline Schwarzwälder

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