Nach langen Wochen der Vorbereitung werden vom 10. bis 24. Oktober zahlreiche Offenburger Institutionen auf ein wichtiges Thema hinweisen: „Armut bedroht alle“. Das Ziel der diesjährigen Aktionswochen gegen Armut ist es, möglichst alle Ebenen anzusprechen: die von Armut Betroffenen, die breite Bevölkerung und die Politik, wie der Caritas-Verband Vordere Ortenau in einer Pressemitteilung schreibt.
Sechs Arbeitsgruppen würden derzeit kreativ an verschiedenen Formaten arbeiten. So sollen die verschiedenen Zielgruppen effizient erreicht werden. Die Bandbreite reiche vom gemeinsamen Gebet über eine Aktion auf dem Rathausplatz, Film- und Theaterangebote, Diskussionsrunden und ein Quiz, bis zum großen gemeinsamen Mittagessen im Gemeindesaal St. Martin.
Wie schon im vergangenen Jahr soll es auch dieses Jahr einen Flyer geben. 6.000 Stück sollen gedruckt werden. Ergänzt werden die Werbemittel mit 300 Plakaten. Außerdem soll es Pressegespräch im Vorfeld geben. In die Kommunikation werden auch die 14 Einrichtungen aktiv einbezogen, wie Andreas Hillebrandt vom Caritasverband auf Anfrage mitteilt.
Zumindest für das große Mittagessen ist Hillebrandt zuversichtlich, viele Menschen während der Aktionswochen erreichen zu können: „Wir rechnen damit, dass wir beim Essen wieder Teilnehmerzahlen wie vor der Pandemie bekommen, also mehr als 200.“
„Ein starkes Miteinander ist unsere zentrale Botschaft“, so Hillebrandt. Gemeinsam stünden viele Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Organisationen für soziale Gerechtigkeit und demokratische Werte ein. Ein respektvoller Umgang aller untereinander sei wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Riege der beteiligten Organisationen ist lang. Beteiligt sind demnach wie im vergangenen Jahr die Betriebsseelsorge Ortenau, der Caritasverband Vordere Ortenau e. V., das Diakonische Werk Ortenau, die Evangelische Kirchengemeinde Offenburg, der Förderverein Pflasterstube, Frauen helfen Frauen Ortenau e. V. und IN VIA , der katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Offenburg.
Außerdem wirken die katholische Kirchengemeinde Offenburg St. Ursula, das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO), die Reha Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker mbH, der Sozialdienst Katholischer Frauen e. V. (SKF), der katholische Verein für soziale Dienste im Ortenaukreis (SKM), das St. Ursulaheim der AGJ und die Stadt Offenburg mit.
Die Politik habe die Aufgabe, Armut weiter zu bekämpfen, heißt es weiter. Nötig sei medizinische Versorgung für alle, Bildung als Schlüssel zur Teilhabe, die Förderung von Menschen in prekären Lebenslagen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle. Doch all die Appelle und Forderungen nützen nichts, wenn die Verantwortlichen in der Politik das Thema nicht im Blick haben.
Als eine der drei Zielgruppen werden laut Hillebrandt auch alle Gemeinderäte zu den Veranstaltungen eingeladen. „Dadurch, dass wir 14 Institutionen sind und damit auf unterschiedliche Weise Kontakt zur Politik haben, kommen auch einzelne Gemeinderäte.“ Mittlerweile sei auch das Jobcenter in die Woche eingestiegen, „mit dem Wissen, dass es uns Sozialverbände braucht.“ Der stellvertretende Leiter, Herr Hügel, würde dieses Jahr das Jobcenter im Rahmen des Workshops „Profis für Profis“ präsentieren und sich dort den kritischen Fragen der Teilnehmer stellen.
Erreicht habe man mit den Aktionswochen in der Vergangenheit auch schon etwas. Hillebrandt: „Das ist jedes Jahr anders. Der größte Erfolg war wohl vor ca. 8 Jahren, als die Aktionswoche der Ursprung für das „Bündnis für Wohnen“ hier in Offenburg war, ein Bündnis aus Kommune, Sozialverbänden und Wohngesellschaften.“
Gestaltet wird die 21. Aktionswoche gegen Armut in diesem Jahr von der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg. Mehrere Veranstaltungen dazu sind auch in Freiburg und in der Landeshauptstadt Stuttgart geplant. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.armut-bedroht-alle.de
Foto: Ein Bündnis aus zahlreichen Organisationen bereitet die Aktionswoche gegen Armut in Offenburg vor. Das Bild zeigt (von links) Thomas Rutschmann (AGJ), Hermann Kälble (SFZ Innenstadt), Diana Saxinger (Caritas), Susan Mousa (IN VIA), Sanela Miroc (Diakonisches Werk), Beate Bleyer-Hansert (kath. Kirche/SFZ Stegermatt), Elena Kuß (Frauen helfen Frauen), Claude Becsangele (PNO Ortenau), Andreas Hillebrandt (Caritas), Bianca Kranz (SKM), Stefan Falk (Betriebsseelsorge), Loretta Bös (Pflasterstube). Es fehlt Corina Neumeyer (AWO).
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