Wirtschaft

Klimaziel 2030: Richter Aluminium plant zwei Windkraftanlagen an der A5 in Schutterwald

Firmenvertreter und Gäste bei Richter Aluminium
© Foto: Richter Aluminium – Firmenvertreter und Gäste feiern die Übergabe der Antragsunterlagen für das Windkraftprojekt.
Richter Aluminium treibt mit dem Bau von zwei Windkraftanlagen in Schutterwald seine Energiewende voran. Ab 2026 sollen auf firmeneigenem Gelände 65 % des Strombedarfs aus eigener Wind- und Solarkraft produziert werden. Das Vorhaben ist Teil der „Road to Net Zero“-Strategie, mit der der Standort bis 2030 klimaneutral werden will. Nun wurden die Antragsunterlagen eingereicht. Richter argumentiert wie andere Unternehmen mit Standortsicherheit und Unabhängigkeit.
Von Wolfgang Huber

Richter Aluminium hat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung getan und sein Programm „Road to Net Zero“ vorangetrieben. Direkt am Standort in Schutterwald sollen zwei Windkraftanlagen mit jeweils 2 MW ab 2026 errichtet werden. Nun wurden die Antragsunterlagen eingereicht.

Projekt auf eigenem Gelände

Während in Oberkirch und anderswo die Projektträger von Windenergieanlagen ob ihre gestoppten Pläne noch die Wunden lecken – in Oberkirch durch einen Bürgerentscheid – macht Richter Aluminium Nägel mit Köpfen. Da die Anlagen jedoch nicht im Wald, dafür aber auf firmeneigenem Gelände gebaut werden sollen, kann das Projekt ohne größere öffentliche Aufregung umgesetzt werden.

Richter Aluminium

Foto: Richter Aluminium – Der Standort in Schutterwald.

Wirtschaft forciert die Energiewende

Gemeinsam mit der bestehenden 2,5 MWp Photovoltaikanlage sollen die beiden Windkraftanlagen auf dem Firmengelände an der A5 in Zukunft rund 65 Prozent des gesamten Strombedarfs durch eigene Erzeugung abdecken, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt. Das Beispiel zeigt, dass sich die Wirtschaft in Deutschland längst in einem fortgeschrittenen Stadium der Energiewende befindet. Wie eine Umfrage jüngst ergab, wünschen sich 98 Prozent aller Unternehmen weltweit ohnehin eine rasche Energiewende. Sonst droht die Standortverlagerung (wir berichteten).

Johannes Rothenberger zu Besuch

Alle Gutachten – darunter Umwelt-, Schall- und Artenschutzprüfungen seien von Richter erfolgreich abgeschlossen worden. Nun haben die Projektpartner des Aluminiumproduzenten von der Ökostromgruppe Freiburg die Antragsunterlagen beim Landratsamt Offenburg eingereicht. Für Richter Aluminium ein bedeutender Tag. Mit dabei waren demnach die Gäste Johannes Rothenberger (MdB – Wahlkreis Offenburg) und Andreas Heck (Bürgermeister Hohberg und Vorsitzender GRO HOCH³).

„Zukunft des Standorts“

„Die geplanten Windkraftanlagen sind ein zentraler Baustein unserer Strategie zur CO₂-neutralen Produktion“, wird der CEO Tobias Kreutzer zitiert. „Wir investieren damit nicht nur in grüne Energie, sondern auch in die Zukunft unseres Standorts in Deutschland.“ Als Reaktion auf die steigenden Netzentgelte und die zunehmende Volatilität der Energiemärkte setze Richter bewusst ein Zeichen.

Aluminiumproduktion

Foto: Richter Aluminium – Die Produktion von Aluminium ist energieintensiv.

Reaktion auf globale Krisen

„Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Krisen und globale Ereignisse einen schwer kalkulierbaren Einfluss auf die Energieversorgung und Produktionssicherheit in Deutschland haben – und voraussichtlich weiterhin haben werden.“, sagt Herr Kreutzer. Richter sieht daher eine weitgehende Eigenproduktion klimaneutraler Energie als wichtigen Pfeiler. Ähnlich hatte auch die Koehler-Gruppe argumentiert. Allerdings ging es beim Windpark Schwend um öffentliches Gelände.

Investitionen von 10 Millionen Euro

Begleitet werde das Projekt durch weitere Investitionen von bis zu 10 Millionen Euro. Zum Jahreswechsel 2025/26 werde ein bestehender Gasofen auf Strombetrieb umgestellt und künftig hauptsächlich mit selbst erzeugtem Strom betrieben. Anhand eines Batteriespeichers will Richter Aluminium Lastspitzen glätten und die Eigenstromnutzung maximieren.

„Grüner Kurs klar definiert“

Diese Maßnahmen seien Teil des Programms „Road to Net Zero 2030“ und würden wesentlich zur klimaneutralen Produktion am Standort beitragen. „In den Krisenjahren der jüngeren Vergangenheit haben wir unseren Kurs in Richtung Richter wird grün klar definiert. Mit der Unterstützung unserer Gesellschafter und Beiräte konnten wir alle entscheidenden Weichen stellen, um diesen Kurs konsequent zu verfolgen. Nachhaltigkeit ist für uns kein bloßes Schlagwort – wir leben sie und bringen sie aktiv in die Umsetzung“, erklärt Herr Kreutzer.

Foto: (v.l.n.r.) Johannes Rothenberger (MdB/CDU), Wahlkreis Offenburg, Tim Schober (Projektmanager der Ökostromgruppe Freiburg), Lukas Schuwald (Geschäftsführer Ökostromgruppe Freiburg), Tobias Kreutzer (CEO Richter Aluminium GmbH), Benedikt Hupfer (Projetmanager Schwerpunkt Energiemanagement & Nachhaltigkeit RICHTER Aluminium GmbH), Andreas Heck (Vorsitzender des GRO HOCH³ und Bürgermeister der Gemeinde Hohberg)

Siehe auch hier:

Richter Aluminium errichtet zwei Windräder in Schutterwald

Eckenwalder (Fischer Group): „Wir bekennen uns zum Standort Achern!“

Entscheidung zum Windpark Schwend – Ein Fazit des Wahlkampfs und das Votum beim Ortenau Journal

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