Beim 47. Offenburger Wirtschaftsforum im neuen Innovationszentrum flow1986 auf dem Canvasplus-Areal skizzierte Oberbürgermeister Marco Steffens einer Pressemitteilung zufolge in seinem anfänglichen Grußwort die städtischen Großprojekte der kommenden Jahre: „Wir investieren 1,4 Milliarden Euro in unsere Infrastruktur. Damit lösen wird das sechs- bis achtfache an privaten Investitionen aus.“
Flanierboulevard am Mühlbach
Darunter fallen der Sportpark Süd als „wichtiges Projekt für die gesamte Stadtbevölkerung“ und die Landesgartenschau 2023. Um flow1986 herum werde in den kommenden Jahren das Canvasplus-Areal entwickelt. Parallel dazu entstehe entlang des Mühlbach ein verkehrsberuhigter Flanierboulevard.
„Ein neues Gesicht“
Auch das neue Klinikum mit 700 Betten als laut Steffens leistungsfähigstes Gesundheitszentrum zwischen Freiburg und Karlsruhe erwähnte das Stadtoberhaupt. Das Bahnhofsareals bekomme in den kommenden Jahren zudem ein neues Gesicht. Nicht fehlen durfte ein Plädoyer für die Demokratie, denn: „Freiheit sichert auch das Unternehmertum.“
Monatliche flownights als Fixpunkt
In einem Vortrag erklärte demnach Florian Appel, Geschäftsführer von Black Forest Innovation, einer Tochtergesellschaft der Stiftung Technologie und Wirtschaft Offenburg/Mittelbaden die Mission von Appel und seinem fünfköpfigen Team: „Die richtigen Leute miteinander an den Tisch bringen.“ Der Black Forest Hackathon und die monatlichen flownights seien dabei Fixpunkte. Das Ziel sei die Schaffung eines lebendigen Ökosystems für Start-ups. Entscheidend sei für ihn, dass flow1986 kein „closed shop“ werde, sondern eine Begegnungsstätte für Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen.
20 Ingenieure bei Querdenker
Drei im flow1986 ansässige Unternehmen präsentierten sich beim Wirtschaftsforum. Joe Krumhard stellte Retamo vor, welches Unternehmen beim Online-Bewertungsmanagement unterstützt. Anschließend habe Geschäftsführer Florian Seibold durch die Räumlichkeiten von Querdenker Engineering geführt. Dort arbeiten 20 Ingenieure und entwickeln Soft- und Hardware. Seibold setze auf Interdisziplinarität: „flow1986 bietet uns die Möglichkeit, innovativ zu sein“, wird er zitiert.
Enzyme für industrielle Zwecke
Im Anschluss ging es weiter zu Picea Biosolutions, die ein 500 Quadratmeter großes und hochmodernes Biotech-Labor im flow1986 betreiben, wie es weiter heißt. Die investiven Kosten dafür würden sich im Bereich „mehrerer Einfamilienhäuser“ bewegen, wie Mitgründer Daniel Heid berichtete. Das Biotechnologie-Start-up entwickele Hochleistungsmikroorganismen und Enzyme für industrielle Zwecke, die zur Reduzierung klimaschädlicher CO2-Emissionen beitragen sollen.
Nachhaltige Holzbauweise
Architekt Peter Waibel vom Architekturbüro Waibel & Waibel aus Biberach informierte über den Bau und das Gebäude. So sei flow1986 in moderner, nachhaltiger Holzbauweise errichtet worden und erreiche den Energiestandard Effizienhaus 40. Das Gebäude habe eine positive CO2-Bilanz und die Fassadenbegrünung sorge für ein verbessertes Mikroklima im Gebäude.
Drei Nominierte für den Transferpreis
Den Abschluss des Abends markierte demnach die Verleihung des Transferpreises der Hochschule Offenburg. Der Preis würdigt herausragende Leistungen im Wissens- und Technologietransfer, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken und zur positiven Entwicklung der Region beitragen. Im Rahmen kurzer Filmbeiträge wurden zunächst die drei für den Preis nominierten Projekte vorgestellt, die sich in einer hochschulinternen Vorabstimmung durchgesetzt hatten: Bei diesen handelte es sich um „Industry on Campus“, „Ein Quantensprung in die Zukunft“ und „SHORTS – Trinationales Filmfestival“.
„Industry of Campus“ gewinnt Erstausgabe
Bei einer Online-Abstimmung durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wirtschaftsforums wurde schließlich der Sieger ermittelt: „Industry on Campus“ unter Federführung von Professor Alfrede Isele. Das Projekt gewinnt die Erstausgabe des mit 2.000 Euro dotierten Preises, der von move.mORe, dem Verbundprojekt der Hochschulen Karlsruhe und Offenburg, gestiftet und an der HSO als 3-D-Druck entworfen wurde.
red/wh
Foto: Professor Alfred Isele (zweiter von links) nahm den mit 2.000 Euro dotierten Transferpreis der Hochschule Offenburg für das Projekt „Industrie on Campus“ entgegen. Mit im Bild (v. l): Hochschulrektor Stephan Trahasch, Oberbürgermeister Marco Steffens und der Geschäftsführer von Black Forest Innovation, Florian Appel.
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