Während die Fußball spielenden deutschen Frauen bei der Europameisterschaft in der Schweiz im Einsatz sind, wandeln die simulierten Roboter des Teams Magma der Hochschule Offenburg auf den Spuren ihrer männlichen Kollegen: Vom 15. bis 22. Juli findet der RoboCup, die Weltmeisterschaft der Fußball spielenden Roboter, im Land des jüngsten deutschen WM-Triumphs, in Brasilien, statt. Das schreibt die Hochschule Offenburg in einer Pressemitteilung.
Mit vier Teammitgliedern – neben Leiter Prof. Klaus Dorer sind noch Hannes Braun, Stefan Glaser und Sven Oehler dabei – soll das Team Magma am Montag, 14. Juli, in die Küstenstadt Salvador da Bahia zum RoboCup abreisen. Erfahrung gibt es reichlich: Nach sieben Finalniederlagen in Folge wolle das Team am diesjährigen Spielort in der 3D-Simulationsliga dem amtierenden Weltmeister FCPortugal diesmal endlich den Titel abnehmen.
„Wir haben uns in der Vorbereitung vor allem darauf konzentriert, gegen Portugal besser zu werden und zum ersten Mal mehr Testspiele gegen die Portugiesen gewonnen als verloren“, freute sich Klaus Dorer demnach bereits vor zwei Wochen. Möglich sei dies durch eine neue Spielvariante geworden. So sollen die dribbelstarken Portugiesen vom Ball zu getrennt werden. Die Taktik sei insgesamt verändert worden. Lediglich beim eigenen Dribbling war Magma zu diesem Zeitpunkt noch etwas im Trainingsrückstand. Ein leistungsstarker Rechner habe aufgrund seiner eigenen Wärmeentwicklung und der großen Hitze Ende Juni/Anfang Juli nicht wie geplant eingesetzt werden können.
Und auch für die Technical Challenge, die Team Magma im vergangenen Jahr gewonnen hatte, seien die vier nach Brasilien Reisenden trotz eines veränderten Bewertungssystems bestens vorbereitet. Im Punkt Scientific Challenge wird Sven Oehler seine Projektarbeit aus dem Research Master präsentieren. Im Punkt Mujoco Challenge gehe es darum, mit Hilfe eines neuen von Stefan Glaser entwickelten Simulators möglichst weit zu kicken und im Punkt Ball Throwing Challenge soll sich Hannes Braun um einen möglichst weiten Ballwurf des Torhüters kümmern.
„Durch die Konzentration auf den FCPortugal kann es zwar sein, dass wir gegen eins der anderen Teams etwas schlechter spielen, als im vergangenen Jahr, aber auch wenn ein chinesisches Team große Fortschritte gemacht hat, bin ich sehr optimistisch“, erklärte Klaus Dorer kurz vor der Abreise.
Den Verlauf des diesjährigen RoboCups können Interessierte in der Heimat Ortenau in den täglich Meldungen auf der Webseite von Team Magma und unter den in diesen veröffentlichten Links zur Live-Übertragung verfolgen. Finanziert hat die Teilnahme der AStA. Der AStA und auch das Team Sweaty, das 2025 bei einer anderen Meisterschaft starten werde, wollen diese Möglichkeit nutzen.
Der RoboCup ist einer der größten Wettbewerbe für autonome Roboter der Welt. Als ein bedeutendes Technologieereignis im Bereich der Forschung und Lehre findet er seit 1997 jährlich an unterschiedlichen Austragungsorten statt. An dem mehrtägigen Turnier mit Konferenz und Veröffentlichungen nehmen mehr als 2000 Teilnehmende aus aller Welt teil.
Der Wettbewerb wird in verschiedenen Klassen ausgetragen: RoboCupJunior, RoboCupIndustrial, RoboCup@Home, RoboCupRescue und RoboCupSoccer. Einzig in der Klasse RoboCupSoccer vergleichen sich Maschinen, die wie der Mensch auf zwei Beinen stehen. Als Vision steht im Raum, dass die Roboter bis 2050 weit genug entwickelt wurden, um gegen die amtierenden Fußballweltmeister antreten und diese auch besiegen können.
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