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„Ein Stich ins Herz der Grenzgänger“: Felix Neumann über die Grenzkontrollen zwischen Straßburg und Kehl

Felix Neumann
© Felix Neumann – Der HipHopper bei einer Demonstration gegen die Grenzkontrollen bei der Europabrücke.
Grenzen sind für Felix Neumann mehr als Linien auf der Landkarte. Als Musiker der HipHop-Band Zweierpasch lebt er den deutsch-französischen Alltag zwischen Straßburg und Kehl seit Jahren ganz selbstverständlich. Umso härter treffen ihn die seit Frühjahr 2025 wieder eingeführten Grenzkontrollen. Das Interview veröffentlichen wir zweisprachig auf deutsch und französisch. Ab heute veröffentlichen wir alle Artikel und Beiträge in der Rubrik „Eurodistrict“ zweisprachig.
Von Wolfgang Huber

Felix Neumann von der HipHop-Band Zweierpasch pendelt täglich über die Grenze zwischen Straßburg und Kehl. Er lebt, denkt und fühlt zweisprachig und in deutsch-französischen Kategorien. Er wurde 2024 zusammen mit seinem Bruder Till vom französischen Premierminister Gabriel Attal mit der Auszeichnung „Chevalier des Palmes Académiques“ (Ritter im nationalen Orden für Promotion der Sprache) für ihre Verdienste um die französische Sprache und Kultur bedacht. Kürzlich erhielten die beiden Musiker das Bundesverdienstkreuz durch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

Im Interview mit dem Ortenau Journal schildert Felix Neumann seine Eindrücke von den Grenzkontrollen. Sie würden den lebendigen Austausch zwischen deutschen und französischen Kulturschaffenden, Politikern, Unternehmern und den Menschen in der Region behindern. Die Präsenz von Waffen an den Grenzen empfindet er als unangenehm.

Das Interview:

Ortenau Journal: Seit April 2025 gibt es an den deutschen Außengrenzen wieder Grenzkontrollen. Du lebst in Straßburg und arbeitest in Kehl. Das heißt, du pendelst fast täglich über den Rhein. Was sind die größten Hindernisse beziehungsweise praktischen Auswirkungen durch die Kontrollen?

Felix Neumann: Wenn ich es ganz kurz vorher berichtigen darf: Ich lebe in Kehl und bin sehr viel in Straßburg, mein Wohnsitz ist in Kehl. Das nur zur Einordnung. Trotzdem kann man die Frage genauso beantworten, denn ich bin fast täglich in Straßburg. Ich wollte das nur kurz klarstellen.

Ortenau Journal: Du lebst also in Kehl und bist fast täglich in Straßburg, pendelst regelmäßig über den Rhein. Was sind die größten Hindernisse beziehungsweise praktischen Auswirkungen durch die Kontrollen? Wie wirkt sich das konkret im Alltag aus?

Felix Neumann: Man verliert sehr viel Zeit, wenn man von Frankreich nach Deutschland fahren will. Mit dem Auto gibt es lange Schlangen über die Brücke, viel Stillstand. Die Straßenbahnen brauchen ebenfalls viel länger. Mich hat das auch finanziell getroffen. Ich hatte einen Autounfall mit einem französischen Fahrer direkt vor den Grenzkontrollen. Bei langsamer Schrittgeschwindigkeit ist er mir nachts aufgefahren, weil das Reißverschlussverfahren nicht funktioniert hat. Finanzielle Schäden gehören inzwischen also auch zum Alltag. Im Endeffekt ist es ein massiver Zeitverlust – und auch ein Stich ins Herz eines Grenzgängers.

Wir leben hier in einem gemeinsamen Gebiet. Diese Grenze ist wie ein Schnitt in eine pulsierende Vene, die einen Körper verbindet. Ohne diese fließende Verbindung ist kein gutes Funktionieren möglich. Über viele Jahre wurden hier zahlreiche Verbindungen aufgebaut: Straßenbahnen, gemeinsame Veranstaltungen, Parlamente, schöne Momente und gemeinsames Arbeiten. All das leidet erheblich. Ich weiß von einigen Berufstätigen, die gekündigt haben, weil ihnen die Wege zu aufwendig geworden sind.

Ortenau Journal: Du meinst rein jobtechnisch? Dass Menschen ihren Job aufgegeben oder gewechselt haben?

Felix Neumann: Genau. Weil sie Grenzgänger sind und beruflich nicht mehr problemlos auf die andere Seite kommen.

Ortenau Journal: Für die deutsch-französische Zusammenarbeit sind die Grenzkontrollen also eher ein Hindernis. Aber wie stark schränken sie die gegenseitigen Besucherströme und den Austausch tatsächlich ein? Es gibt ja viele grenzüberschreitende Begegnungen und Initiativen – wirtschaftlich, unternehmerisch, politisch oder kulturell. Spürst du dort ebenfalls Behinderungen?

Felix Neumann  Zweierpasch

Felix Neumann (links) und mit Till (rechts). Schon während der Pandemie waren die Brüder gegen die Kontrollen. Fotos: Felix Neumann

Felix Neumann: Für die Zusammenarbeit im Kulturbereich oder für gemeinsame Initiativen ist das ähnlich wie für Pendler: Man braucht deutlich mehr Zeit, um über die Grenze zu kommen. Viele stört vor allem, dass es als Symbolpolitik wahrgenommen wird – als wolle man sich stärker abschotten und den freien Übertritt ins andere Land erschweren. Das tut weh zu sehen, weil vieles durch gemeinsames Denken, Zusammenarbeiten und Zusammenleben rund um den Rhein aufgebaut wurde.

Ortenau Journal: Wir haben jetzt über die praktischen Auswirkungen gesprochen. Wie sieht es mit den ideellen Auswirkungen aus? Du hast gesagt, dein Herz blutet bei dem Gedanken, dass da wieder eine Grenze ist. Kann man den Menschen diese Wartezeiten nicht zumuten, wenn man ein übergeordnetes Ziel verfolgt – zumindest übergangsweise?

Felix Neumann: Die Begründung ist einfach nicht gut nachvollziehbar. Dass man Zuwanderung allein mit diesen Mitteln besser kontrollieren kann, ist schwer zu glauben. Die ausgerufene Notlage erscheint mir nicht überzeugend, und diese Maßnahmen schränken sehr viel ein. Wir leben in Zeiten, in denen Europa als vereinte Gemeinschaft gefragt ist. Amerika zieht sich zurück, weltweit gibt es Konflikte und Kriege – wir brauchen ein starkes Europa, kein schwaches. Wenn jeder für sich handelt, wird das nicht gut funktionieren.

Ortenau Journal: Die Bundesregierung begründet die Maßnahmen mit der Eindämmung irregulärer Migration und der Rückgewinnung von Kontrolle. Kannst du das nicht nachvollziehen?

Felix Neumann: Ich kann nachvollziehen, dass es den Wunsch gibt, Dinge zu verändern und zu verbessern. Aber ich glaube nicht, dass Grenzkontrollen der richtige Weg sind. Sie betreffen sehr viele Menschen, während nur sehr wenige dadurch tatsächlich aufgegriffen werden. Man sollte das anders angehen und diese schöne Verbindung, die wir aufgebaut haben, nicht einfach kappen.

Ich empfinde auch die starke Präsenz von Polizei und Sicherheitskräften als erheblich. Ich erinnere mich, dass ich beim Filmen nahe der Grenze von Bundespolizisten sehr hart angegangen wurde. Mein Handy wurde mir abgenommen, Videoaufnahmen gelöscht, und man wollte mich festsetzen, weil ich einen Talk über die geschlossene Grenze ankündigen wollte. Man hat das Gefühl, man ist dort nicht erwünscht. Die Art und Weise, wie die Bundespolizei dort auftritt, empfinde ich als sehr unangenehm. Ich wohne direkt daneben. Das ist mein Fußgängerweg, mein Fahrradweg, mein Spaziergang. Diese massive Polizeipräsenz und die Maßnahmen empfinde ich als sehr heftig.

Ortenau Journal: Das heißt, die individuelle Erfahrung mit Grenzkontrollen prägt einen emotional?

Felix Neumann: Ja, total. Ich habe kein Problem mit Polizisten, aber mit Gewehren an der Grenze. Das ist hart. Wir haben den Schengen-Raum über viele Jahre aufgebaut. Diese Art von Präsenz ist nicht förderlich für das Zusammenwachsen der Herzen in Europa. Wir leben hier Europa im Kleinen. Gerade Straßburg ist einer der wichtigsten Grenzübergänge überhaupt. Hier sollte man auf Offenheit setzen, nicht auf Abschottung. Wir sehen ja, dass andere Länder wie Polen inzwischen ebenfalls Grenzkontrollen einführen – als Konsequenz der deutschen Maßnahmen. Das wird weiter Wellen schlagen, und ich glaube nicht, dass diese Kontrollen bald zurückgefahren werden.

Ortenau Journal: Die Grenzkontrollen bringen aber auch mehr Sicherheit. Es werden viele offene Haftbefehle vollstreckt, Straftäter gefasst. Das erhöht das subjektive Sicherheitsempfinden. Reicht das aus deiner Sicht nicht zur Rechtfertigung?

Felix Neumann: Ich glaube, die Idee der Grenzkontrollen kommt stark aus rechtspopulistischen Strömungen und wurde politisch übernommen, um einer gefühlten öffentlichen Meinung Rechnung zu tragen. Das ist aus meiner Sicht nicht die Mehrheit. Sicherheit wollen alle. Migration bringt viel Gutes mit sich, aber natürlich auch Risiken. Gefährder sollte man stoppen – da bin ich völlig dabei. Aber das über Grenzkontrollen zwischen Straßburg und Deutschland zu lösen, halte ich für den falschen Weg.

Ortenau Journal: Es gibt aber auch die Sorge vor Terrorismus und Kontrollverlust. Der Staat muss wissen, wer ins Land kommt. Wie siehst du diese Gefahrenlage?

Felix Neumann: Natürlich gibt es Risiken, und es gibt immer wieder Personen, die auffällig werden. Aber ich halte die Außengrenzen Europas für die entscheidende Kontrollzone, nicht die Binnengrenzen innerhalb unseres gemeinsamen Lebensraums. Die Perspektive von Menschen, die weit entfernt wohnen, ist eine andere als die von denen, die hier leben. Ich bin beruflich wie privat, für meine Kinder und meine Familie fast täglich im anderen Land. Dieser Bereich war keine Grenze mehr – und jetzt ist er wieder eine. Das fühlt sich nicht richtig an und gibt mir kein Gefühl von größerer Sicherheit.

Siehe auch hier:

Kehler OB Britz kritisiert Grenzkontrollen – Bevölkerung steht klar hinter den Maßnahmen

CDU Ortenau unterstützt Kurs der Bundesregierung bei Grenzkontrollen – und widerspricht den Kritikern

 

Hier nun die französische Version des Interviews (übersetzt mit ChatGPT)

« Un coup de poignard au cœur des travailleurs frontaliers » : Felix Neumann à propos des contrôles entre Strasbourg et Kehl

Par Wolfgang Huber

Felix Neumann, membre du groupe de hip-hop Zweierpasch, traverse quotidiennement la frontière entre Strasbourg et Kehl. Il vit, pense et ressent de manière bilingue, dans des catégories franco-allemandes. En 2024, lui et son frère Till ont été décorés par le Premier ministre français Gabriel Attal du titre de Chevalier des Palmes académiques pour leurs mérites en faveur de la langue et de la culture françaises. Récemment, les deux musiciens ont également reçu la Croix du Mérite de la République fédérale d’Allemagne, remise par le président fédéral Frank-Walter Steinmeier.

Dans un entretien accordé à l’Ortenau Journal, Felix Neumann décrit ses impressions concernant les contrôles aux frontières. Selon lui, ceux-ci entravent les échanges dynamiques entre artistes, responsables politiques, entrepreneurs allemands et français, ainsi que les habitants de la région. Il perçoit la présence d’armes aux frontières comme particulièrement désagréable.

L’entretien :

Ortenau Journal : Depuis avril 2025, des contrôles ont de nouveau été instaurés aux frontières extérieures de l’Allemagne. Tu vis à Strasbourg et travailles à Kehl. Cela signifie que tu traverses presque quotidiennement le Rhin. Quels sont les principaux obstacles ou les effets pratiques de ces contrôles ?

Felix Neumann : Si je peux me permettre une petite correction préalable : je vis à Kehl et je suis très souvent à Strasbourg, mon domicile est à Kehl. C’est juste pour préciser. Cela dit, la question reste valable, car je suis presque tous les jours à Strasbourg. Je voulais simplement clarifier ce point.

Ortenau Journal : Tu vis donc à Kehl et te rends presque quotidiennement à Strasbourg, en traversant régulièrement le Rhin. Quels sont les principaux obstacles ou les effets pratiques de ces contrôles ? Comment cela se traduit-il concrètement dans la vie quotidienne ?

Felix Neumann : On perd énormément de temps lorsqu’on veut passer de la France à l’Allemagne. En voiture, il y a de longues files d’attente sur le pont, beaucoup d’immobilisation. Les tramways mettent eux aussi beaucoup plus de temps. Cela m’a également affecté financièrement. J’ai eu un accident de voiture avec un conducteur français juste avant les contrôles frontaliers. À une vitesse très lente, presque au pas, il m’est rentré dedans de nuit, parce que le principe de la fermeture éclair n’a pas fonctionné. Les dommages financiers font donc désormais partie du quotidien. En fin de compte, c’est une perte de temps massive – et aussi un coup porté au cœur d’un travailleur frontalier.

Nous vivons ici dans un espace commun. Cette frontière est comme une entaille dans une veine pulsante qui relie un corps. Sans cette circulation fluide, rien ne peut fonctionner correctement. Au fil des années, de nombreuses connexions ont été construites ici : des lignes de tramway, des événements communs, des parlements, de beaux moments et un travail partagé. Tout cela en souffre considérablement. Je connais plusieurs actifs qui ont démissionné parce que les trajets étaient devenus trop contraignants.

Ortenau Journal : Tu parles uniquement du point de vue professionnel ? De personnes qui ont abandonné ou changé de travail ?

Felix Neumann : Exactement. Parce qu’ils sont frontaliers et qu’ils ne peuvent plus passer facilement de l’autre côté pour leur travail.

Ortenau Journal : Pour la coopération franco-allemande, les contrôles aux frontières constituent donc plutôt un obstacle. Mais dans quelle mesure limitent-ils réellement les flux de visiteurs et les échanges ? Il existe de nombreuses rencontres et initiatives transfrontalières – économiques, entrepreneuriales, politiques ou culturelles. Ressens-tu également des entraves dans ces domaines?

Felix Neumann  Zweierpasch

Felix Neumann (à gauche) avec son frère Till (à droite). Déjà pendant la pandémie, les frères s’étaient opposés aux contrôles. Photos : Felix Neumann

Felix Neumann : Pour la coopération culturelle ou les initiatives communes, c’est comparable à la situation des pendulaires : il faut nettement plus de temps pour franchir la frontière. Ce qui dérange beaucoup de personnes, c’est surtout le fait que ces contrôles soient perçus comme une politique symbolique – comme si l’on voulait se replier davantage sur soi-même et compliquer le passage libre vers l’autre pays. C’est douloureux à voir, car beaucoup de choses ont été construites autour du Rhin grâce à une pensée commune, au travail ensemble et à une vie partagée.

Ortenau Journal : Nous avons parlé des effets pratiques. Qu’en est-il des effets idéels ? Tu as dit que ton cœur saigne à l’idée qu’il y ait de nouveau une frontière. Ne peut-on pas demander aux gens d’accepter ces temps d’attente si l’on poursuit un objectif supérieur – au moins de manière transitoire ?

Felix Neumann : La justification n’est tout simplement pas convaincante. Il est difficile de croire que l’on puisse mieux contrôler l’immigration uniquement par ces moyens. L’état d’urgence proclamé ne me paraît pas crédible, et ces mesures restreignent énormément de choses. Nous vivons à une époque où l’Europe est appelée à agir comme une communauté unie. Les États-Unis se replient, il y a des conflits et des guerres dans le monde – nous avons besoin d’une Europe forte, pas d’une Europe affaiblie. Si chacun agit pour soi, cela ne fonctionnera pas.

Ortenau Journal : Le gouvernement fédéral justifie ces mesures par la lutte contre l’immigration irrégulière et la reprise du contrôle. Ne peux-tu pas comprendre cet argument ?

Felix Neumann : Je peux comprendre qu’il existe une volonté de changer et d’améliorer les choses. Mais je ne crois pas que les contrôles aux frontières soient la bonne solution. Ils touchent un très grand nombre de personnes, alors que très peu sont effectivement interceptées grâce à eux. Il faudrait aborder le problème autrement et ne pas simplement couper cette belle connexion que nous avons construite.

Je ressens également très fortement la présence massive de la police et des forces de sécurité. Je me souviens avoir été abordé de manière très brutale par des policiers fédéraux alors que je filmais près de la frontière. Mon téléphone m’a été confisqué, des vidéos supprimées, et l’on a voulu me retenir parce que je voulais annoncer un débat sur la frontière fermée. On a le sentiment de ne pas être le bienvenu. La manière dont la police fédérale agit sur place me paraît très désagréable. J’habite juste à côté. C’est mon chemin piéton, ma piste cyclable, mon itinéraire de promenade. Cette présence policière massive et ces mesures me paraissent extrêmement lourdes.

Ortenau Journal : Cela signifie donc que l’expérience individuelle des contrôles aux frontières marque profondément sur le plan émotionnel ?

Felix Neumann : Oui, totalement. Je n’ai aucun problème avec les policiers, mais avec des fusils à la frontière. C’est dur. Nous avons construit l’espace Schengen pendant de nombreuses années. Ce type de présence ne favorise pas le rapprochement des cœurs en Europe. Ici, nous vivons l’Europe à petite échelle. Strasbourg est l’un des points de passage les plus importants qui soient. Il faudrait miser sur l’ouverture, pas sur le repli. Nous voyons d’ailleurs que d’autres pays, comme la Pologne, ont entre-temps également introduit des contrôles aux frontières, en conséquence des mesures allemandes. Cela va continuer à faire des vagues, et je ne crois pas que ces contrôles seront levés de sitôt.

Ortenau Journal : Les contrôles aux frontières apportent toutefois davantage de sécurité. De nombreux mandats d’arrêt en suspens sont exécutés, des délinquants interpellés. Cela renforce le sentiment subjectif de sécurité. Cela ne suffit-il pas, selon toi, à les justifier ?

Felix Neumann : Je pense que l’idée des contrôles aux frontières provient en grande partie de courants populistes de droite et a été reprise politiquement pour répondre à une opinion publique supposée. À mes yeux, ce n’est pas la majorité. Tout le monde veut de la sécurité. La migration apporte beaucoup de choses positives, mais bien sûr aussi des risques. Il faut arrêter les personnes dangereuses – là-dessus, je suis entièrement d’accord. Mais vouloir résoudre cela par des contrôles aux frontières entre Strasbourg et l’Allemagne me semble être la mauvaise voie.

Ortenau Journal : Il existe néanmoins des craintes liées au terrorisme et à une perte de contrôle. L’État doit savoir qui entre sur son territoire. Comment perçois-tu cette situation de risque ?

Felix Neumann : Bien sûr qu’il existe des risques, et il y a toujours des personnes qui attirent l’attention. Mais je considère que les frontières extérieures de l’Europe sont la zone de contrôle décisive, et non les frontières intérieures au sein de notre espace de vie commun. La perspective des personnes qui vivent loin est différente de celle de celles qui vivent ici. Que ce soit professionnellement ou dans ma vie privée, pour mes enfants et ma famille, je suis presque tous les jours dans l’autre pays. Cet espace n’était plus une frontière – et maintenant, il en est redevenu une. Cela ne me semble pas juste et ne me donne pas un sentiment de sécurité accru.

Voir aussi :

Le maire de Kehl, Britz, critique les contrôles aux frontières – la population soutient clairement les mesures

La CDU de l’Ortenau soutient la ligne du gouvernement fédéral sur les contrôles aux frontières – et contredit les critiques

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