Spendenbanner
Landtagswahl 2026

Der AfD-Dauerbrenner Taras Maygutiak tritt im Wahlkreis Offenburg bei der Landtagswahl 2026 an

Taras Maygutiak
© Taras Maygutiak – Der Kreissprecher genießt breiten Rückhalt in der AfD Ortenau
Die AfD Ortenau hat zwei ihrer drei Landtagskandidaten für 2026 nominiert: In Offenburg (Wahlkreis 51) geht Taras Maygutiak ins Rennen – ein Wahlkampf-Routinier mit breitem Rückhalt im Kreisverband, der allerdings bereits mehrfach erfolglos für den Bundestag kandidierte. Im Wahlkreis Kehl (52) setzte sich Thomas Kinzinger durch. Der Rheinauer Fraktionschef will vor allem bei Energie und Wirtschaft punkten. Ende Mai wird in Heilbronn die AfD-Landesliste gewählt. Davon hängen die Chancen der Kandidaten ab.

Von Wolfgang Huber

Er ist der Dauerbrenner der AfD Ortenau: Taras Maygutiak. Nach mehreren erfolglosen Versuchen bei Bundestagswahlen will er es nun für seine Partei im Wahlkreis 51 Offenburg bei der Landtagswahl versuchen. Maygutiak, Sprecher des AfD-Kreisverbandes und Vorsitzender der AfD-Gemeinderatsfraktion in Offenburg, setzte sich klar gegen seinen Herausforderer Jürgen Pietraszyk, einen Stadtrat aus Lahr, durch.

Klares Votum

Er erhielt bei der Aufstellungsversammlung des Direktkandidaten in Offenburg 27 von 28 Stimmen, was einem Ergebnis von 96,4 Prozent entspricht, wie die Partei in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Zum Ersatzkandidaten von Taras Maygutiak bestimmte die Versammlung demnach Uwe Armbruster, ebenfalls ein Stadtrat aus Offenburg.

Nach dem bereits die Grünen, die FDP, die CDU und die SPD ihre Wahlkreiskandidaten für alle drei Ortenauer Wahlkreise aufgestellt haben, hat die AfD nun nachgezogen und zumindest für die Wahlkreise Offenburg und Kehl-Oberkirch ihre Kandidaten nominiert. Im Wahlkreis Lahr könnte es laut Maygutiak bis nach den Sommerferien dauern. Die baden-württembergische Landtagswahl findet am 8. März 2026 statt.

Den Sprung nach Berlin verpasst

Maygutiak trat bereits drei Mal bei Bundestagswahlen für die AfD an (2017, 2021 und 2025), schaffte jedoch den Sprung nach Berlin nicht. Bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 verpasste der Politiker auch den Einzug in den Kreistag. Und bei der Wahl der Stellvertreter für den Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens wurde Taras Maygutiak seinerzeit als einziger Kandidat nicht gewählt. Dennoch genießt Maygutiak im Kreisverband breiten Rückhalt und ist unangefochtener Spitzenvertreter seiner Partei in der Ortenau, was das Ergebnis bei seiner neuerlichen Nominierung unterstreicht.

Thomas Kinzinger tritt im Wahlkreis 52 an

Auch im Wahlkreis 52 Kehl hat die AfD Ortenau bereits ihren Direktkandidaten nominiert. Thomas Kinzinger (59) konnte das Rennen in Sasbachwalden klar für sich entscheiden. Der stellvertretende Kreissprecher der AfD ist auch Kreisrat und Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Rheinau. Er wurde von der 40-köpfigen Versammlung mit 70 Prozent klar gewählt und setzte sich gegen seinen Kreistagskollegen und Stadtrat aus Kehl, Marco Nardini durch. Ein weiterer Mitkonkurrent war Frank Gollert, Stadtrat aus Achern.

„Vernünftige Energiepolitik“

Als seine Themen nannte Kinzinger eine „vernünftige und bezahlbare Energiepolitik“ sowie die „wirtschaftliche Stärkung unserer Region“. Außerdem will sich Kinzinger laut der Pressemitteilung für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Steuergeldern der Bürger einsetzen. Zum Ersatzkandidaten bestimmte die Versammlung Dennis Frickel aus Sasbachwalden. Der 22-Jährige Kreisrat, setzte sich mit 56,4 Prozent der Stimmen gegen Bernd Vogelsang aus Achern durch.

Deutliches Umfrageplus für AfD

Unterdessen ist die AfD in Baden-Württemberg drauf und dran, zweitstärkste Kraft zu werden – zumindest legt das eine neue Umfrage von infratest dimap im Auftrag des SWR nahe. So kommt die Rechtsaußenpartei derzeit auf 19 Prozent und steht dicht hinter der Regierungspartei Die Grünen (20 %). Dabei legte die AfD als einzige Partei mit Plus 4 Prozent deutlich zu. Die CDU hat hingegen beste Chancen, den Nachfolger von Ministerpräsident Kretschmann zu stellen. Die Konservativen kommen in der Umfrage auf 31 Prozent.

Migration wichtigstes Thema

Die SPD ist die Verliererin der Erhebung, über die der SWR online berichtet. Die ehemalige Arbeiterpartei kommt nur noch auf 10 Prozent (minus 3 %). Die Linke kommt auf beachtliche 7 Prozent, die FDP auf 5 und das BSW würde derzeit mit 4 Prozent an der Fünfprozenthürde scheitern. Der Aufschwung der AfD verwundert nicht. Denn für die Wählerinnen und Wähler ist Migration und Zuwanderung das wichtigste Thema und stellt gleichzeitig die Kerndisziplin der in Baden-Württemberg als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuften Partei dar. Dahinter folgen die Themen Bildung und Wirtschaft.

Der beliebteste Politiker im Ländle ist jedoch der grüne Spitzenkandidat Cem Özdemir. Er liegt in Sachen Beliebtheit und Bekanntheit deutlich vor der Konkurrenz, allen voran dem CDU-Anwärter für das Ministerpräsidentenamt Manuel Hagel. Bei einer Direktwahl des Regierungschefs würden sich mit 39 Prozent doppelt so viele Wähler für Özdemir entscheiden als für Hagel.

„Bürgerliche Partei“

Spitzenkandidat für die AfD wird voraussichtlich der 34-jährige Markus Frohnmaier. Der Bundestagsabgeordnete gilt als Vertrauter von Parteichefin Alice Weidel und gehörte laut einem Bericht von tagesschau.de dem inzwischen aufgelösten „Flügel“ von Björn Höcke an. Die AfD sehe sich als bürgerliche Partei und „konservative, zuverlässige“ Alternative zur CDU. Zu den programmatischen Inhalten gehöre ein sogenannter „Baden-Württemberg-Fonds“ in Anlehnung an den norwegischen Staatsfonds. Die Energiepreise wolle man mit neuen Atomkraftwerken und russischem Gas senken.

Wahl der Landesliste im Fokus

Bei der an die Kandidatennominierung in Offenburg anschließenden Mitgliederversammlung des gesamten Kreisverbandes seien rund 75 Mitglieder anwesend gewesen. Diese wählten die Delegierten und Ersatzdelegierten für die Landeswahlversammlung zur Aufstellung der Landesliste für die Landtagswahl. Bei ihrem letzten Landesparteitag habe die AfD Baden-Württemberg ein Delegiertensystem eingeführt. Deshalb hätte die Mitgliederversammlung am Sonntag auch die Landesdelegierten für die Landesparteitage für die kommenden zwei Jahre gewählt.

Chancen für Maygutiak ungewiss

Eine Einschätzung zu seinen Chancen, bei eben dieser Landeswahlversammlung einen aussichtsreichen Listenplatz erringen zu können, wollte Taras Maygutiak auf Anfrage nicht abgeben: „Das ist Kaffeesatzleserei. Lassen wir uns überraschen.“ Die Chancen von Maygutiak und Kinzinger, dem kommenden Landtag anzugehören, hängen wesentlich von ihren Listenplätzen ab. Bei einem Wahlergebnis von um die 20 Prozent dürften die ersten 35 Listenplätze als aussichtsreich gelten. Der Landesparteitag soll Ende Mai in Heilbronn stattfinden.

Siehe auch hier:

Kreismitgliederversammlung: FDP Ortenau stellt Weichen für die Landtagswahl 2026

Landtagswahl 2026: SPD Ortenau setzt auf Soziales, Mieten und Pflege – Drei Männer nominiert

Landtagswahl 2026: Diese drei Kandidat/innen schicken die Ortenauer Grünen ins Rennen

Weitere Beiträge