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Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau

80 Jahre Frieden, 20 Jahre Zusammenarbeit: Städte am Oberrhein setzen gemeinsames Zeichen für Europa

Der Oberrheinische Städterat im Rathaus Strasbourg
© Stadt Strasbourg – Die Teilnehmer des Treffens des Oberrheinischen Städtenetzes im Rathaus von Strasbourg
Elf Städte, ein starkes Zeichen: In Strasbourg unterzeichneten die Mitglieder des Oberrheinischen Städtenetzes eine gemeinsame Erklärung anlässlich von 80 Jahren Frieden und 20 Jahren Städte übergreifender Zusammenarbeit. Die Stadt Lahr betont darin das Engagement für Demokratie, Klimaschutz und ein vereintes Europa. Ziel ist eine vertiefte Kooperation in Mobilität, Kultur, Wirtschaft und Zweisprachigkeit. Das Treffen verdeutlichte die Notwendigkeit deutsch-französischer Zusammenarbeit.

Die Mitglieder des Oberrheinischen Städtenetzes mit ihren 11 Städten haben in Strasbourg eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel „1945-2025 – 80 Jahre Frieden und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und 20 Jahre Zusammenarbeit zwischen den Städten am Oberrhein“ unterzeichnet. Die Erklärung bekräftigt die Verbundenheit der Mitglieder des Netzwerks mit Frieden, Demokratie und dem vereinten Europa und hebt die zentrale Rolle der lokalen Gebietskörperschaften bei der Förderung dieser Werte hervor, wie die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung schreibt.

Städtische Herausforderungen

Die Erklärung betone, dass die Städte am Oberrhein die legitimen Ansprechpartner sind, wenn es um städtische Herausforderungen auf deutsch-französischer und europäischer Ebene geht. Die Mitglieder würden anhand ihrer konkreten Erfahrungen an ihre zentrale Rolle für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erinnern. Auch ihre Fähigkeit, auf aktuelle städtische Herausforderungen wie Raumplanung und Klimaschutz zu reagieren, war demnach ein Thema.

Engere Vernetzung

Die Unterzeichner haben bei der Gelegenheit auch einige Absichtserklärungen abgegeben. So sollen gemeinsame Projekte fortgesetzt und intensiviert werden. Die Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorte des Gebiets sollen noch enger vernetzen, ein vielfältiges Mobilitätsangebot gefördert werden. Man will die Energiewende unterstützen sowie die Verbindungen zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern der Oberrheinregion mit Projekten in Kultur, Tourismus, Sport und zur Zweisprachigkeit weiter stärken. Neben dem Städtenetzwerk kümmert sich auch der Oberrheinrat um die Themen im Dreiländereck.

„Strasbourg der richtige Ort“

Der Ort des Geschehens hat eine geschichtliche Bedeutung. Im selben Raum im Rathaus Strasbourg fand die erste Sitzung des Ministerkomitees des Europarats im Jahr 1949 statt. „Strasbourg als Hauptstadt eines offenen, menschlichen und solidarischen Europas war für die Unterzeichnung unserer gemeinsamen Erklärung genau der richtige Ort“, betonte der Mitteilung zufolge der Oberbürgermeister der Stadt Lahr, Markus Ibert. „Mit der Vertiefung unserer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit setzen wir ein klares Signal, dass wir ein gutes nachbarschaftliches Miteinander und eine vertrauensvolle Kooperation heute mehr denn benötigen, um den Wohlstand und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu garantieren.“

Neben Lahr auch Offenburg vertreten   

Die Unterzeichner/innen in Strasbourg waren Jeanne Barseghian, Bürgermeisterin von Strasbourg, Dietmar Späth, Bürgermeister von Baden-Baden, Eric Straumann, Bürgermeister von Colmar, Dr. Conradin Cramer, Präsident des Regierungsrats des Kantons Basel-Stadt, Martin Horn, Oberbürgermeister von Freiburg im Breisgau, Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe, Markus Ibert, Oberbürgermeister von Lahr, Lena Dürphold, Beigeordnete von Landau, Jörg Lutz, Oberbürgermeister von Lörrach, Michèle Lutz, Oberbürgermeisterin von Mulhouse, und Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg.

Hintergrund: Oberrheinisches Städtenetz

Das Oberrheinische Städtenetz ist ein informelles Netzwerk, das die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den elf großen Städten am Oberrhein fördert. Das Ziel ist es, die grenzüberschreitenden städtischen Anliegen am Oberrhein voranzubringen – beispielsweise im Oberrheinrat sowie gegenüber der jeweiligen Landesregierung. Es finden regelmäßige Treffen statt. Themen sind unter anderem Mobilität, Kultur, Nachhaltigkeit – mit den Bereichen sozialer Wohnraum, ökologischer Klimawandel und ökonomische Belange – sowie Demokratie und Werte.

Die Treffen zwischen den höchsten Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern der 11 Städte finden alle eineinhalb Jahre statt. Dazwischen gibt es weitere praxisorientierte Austausche auf Verwaltungsebene. Das informelle Netzwerk unterhält keine eigene Geschäftsstelle. Koordiniert werden die Treffen und die Themensetzung durch die Verwaltungen der Städte.

Foto: Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung mit dem Titel „1945-2025 – 80 Jahre Frieden und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und 20 Jahre Zusammenarbeit zwischen den Städten am Oberrhein“

red/wh

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