Das Theater BAden ALsace, das deutsch-französisches Ensemble aus Offenburg und Straßburg, gastiert am 26. Oktober um 18 Uhr in Rheinau mit seinem Erfolgsstück „D’fàmeli Strumpfmann“ von Pierre Kretz – dem Träger des Johann-Peter-Hebel-Preises 2024. Es ist eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen Baden-Württembergs. Das Stück, gespielt in elsässischer Sprache und mit französischen Übertiteln, ist eine hinreißende Hommage an eine Region zwischen zwei Kulturen, zwei Sprachen und zwei Epochen.
Eine Elsass-Geschichte
Die Geschichte spielt Ende der 1950er Jahre. Das Elsass ist seit rund fünfzehn Jahren wieder französisch, aber die Narben des Krieges und das Trauma der „Malgré-nous“ – der zwangsrekrutierten Elsässer in der Wehrmacht – sind noch spürbar. Alois Strumpfmann, einst selbst zwangsverpflichtet, versteht seine drei Töchter kaum noch, die von der neuen Konsumwelt und der Yéyé-Musik begeistert sind.
Witz und Nachdenklichkeit
Regisseur Edzard Schoppmann gelingt es, aus dieser Familiengeschichte eine vielschichtige Zeitreise zu formen – voller Zärtlichkeit, Witz und Nachdenklichkeit. Auf der Bühne glänzen die Schauspielerinnen und Schauspieler des Theater BAden ALsace – Luc Fontaine, Rachel Bernardinis, Henrietta Teipel, Ela Güldüren und Lena Sophie Knapp – in einem Stück, das zugleich typisch elsässisch und universell menschlich ist.
Theater für Baden und das Elsass
Der Auftritt in Rheinau steht ganz im Zeichen der Jumelage zwischen Rheinau und Gambsheim – zweier Nachbarstädte, die durch eine Brücke über den Rhein und eine langjährige Freundschaft verbunden sind.
„D’fàmeli Strumpfmann“ gilt als „Wunderbares Beispiel elsässischer Kultur“. Fotos: Theater Baden Alsace
„Es ist für uns eine besondere Ehre, dass das Stück in elsässischer Sprache auf der deutschen Rheinseite in Rheinau stattfinden wird“, betont Oliver Rastetter, Bürgermeister von Rheinau. „Ich bin mir sicher, dass viele kommen werden, um mit Lachen und Emotionen neu zu entdecken, was uns diesseits und jenseits des Rheins verbindet.“
Ein Autor auf dem Höhepunkt
Der in Colmar geborene Schriftsteller Pierre Kretz ist eine prägende Stimme der zeitgenössischen elsässischen Literatur. Seine Werke, oft zweisprachig, verknüpfen mit feinem Humor Tradition und Gegenwart. Für sein Schaffen in alemannischer Sprache erhielt er 2024 den Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg, eine Auszeichnung für Autoren, deren Werk tief in der Region verwurzelt ist und zugleich universelle Themen berührt.
„Theater der Versöhnung“
„Pierre Kretz versteht es, das Elsass ohne Nostalgie zu zeigen – mit Humor, Klarheit und Zärtlichkeit“, sagt Guido Schumacher, Geschäftsführer des Theater BAden ALsace. „‘D’fàmeli Strumpfmann‘ ist ein Theater der Versöhnung, der Erinnerung und der Lebensfreude – zutiefst europäisch.“
Ein Abend für alle
Die Aufführung ist auf Elsässisch mit französischen Übertiteln und damit auch für Zuschauer ohne alemannische Sprachkenntnisse gut verständlich. Kritiker lobten das Stück bereits als „ein wunderbares Beispiel für elsässische Kultur und transrheinische Identität“.
Das Publikum darf sich somit auf eine emotionale, witzige und zutiefst menschliche Theatererfahrung freuen – dort, wo der Rhein nicht trennt, sondern verbindet.
Vorstellung:
Sonntag, 26. Oktober 2025, 18 Uhr, Graf Reinhard Halle Rheinbischofsheim / Rheinau.
Eintritt und Reservierung: reservix.de (Tickethotline: 0761 888 499 99), Bürgerbüro im Rheinauer Rathaus in Freistett und in allen üblichen Vorverkaufsstellen.
Internet:
Siehe auch hier:
Theater Baden Alsace: „Lonely Hearts“ erzählt vom Leben im Tanzsaal zwischen Rhein und Vogesen
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