Neben zahlreichen Geschichten aus dem Europa-Park kommt heute einmal etwas von einer Sängerin, die früher in den Shows engagiert war. Ein Höhepunkt in der Karriere von Annick Burger war der Auftritt im Jahr 2018 für Disney mit den Philharmonikern aus Straßburg vor 8.000 Zuschauern. Das Ortenau Journal traf sich mit ihr.
Zahlreiche Eigenkompositionen
Annick arbeitet inzwischen nur noch teilweise für den Park, ansonsten überwiegend selbstständig außerhalb. In diesem Rahmen tritt sie immer noch regelmäßig im Freizeitpark auf, beispielsweise im Buena Vista Club oder im Rock Café oder sang erst kürzlich anlässlich des 50. Park-Jubiläums. Bei ihren Solo-Auftritten präsentiert die sympathische Französin zahlreiche Eigenkompositionen und singt zudem Klassiker in einer frischen und authentischen Interpretation.
Langjährige Bühnenerfahrung
Ihre Stimme ist facettenreich und vielseitig. Dank ihrer langjährigen Bühnenerfahrung greift sie auf eine breite Palette von Liedern zurück, das von Chansons, Jazz und Musicals bis hin zur Operette reicht. So finden sich knapp 400 Lieder in ihrem Repertoire. Sie lebt im Elsass, spricht sechs Sprachen und kann in zehn Sprachen singen.
Zahlreiche Möglichkeiten
Die Elsässerin, Jahrgang 1978, entführt ihrer Zuhörer in ein völlig anderes musikalisches Universum, das in die Atmosphäre vergangener Zeiten eintaucht. Die talentierte Sängerin nimmt die Gäste mit ihren Vorstellungen auf eine Reise zwischen Lyrik, Jazz und nationalem und internationalem Varieté mit, was ihr zahlreiche Möglichkeiten bietet, auf verschiedenen Bühnen aufzutreten.
Weihnachtsshow auf russisch
Neun Jahre lang war sie Solosängerin in den Shows des Europa-Parks – Holiday on Ice, Musicals, darunter das elsässische „Babel“, die Illiade in Illkirch, die Weihnachtsshow auf russisch und sang sogar Lieder auf chinesisch. 2013 begann sie mit der Erstellung eines Albums, das ihre Welt repräsentiert: „My Show/my Song/Vintage-Stil“.
Singen als Lebensaufgabe
Annick ist eine leidenschaftliche Musikliebhaberin. Das Singen wurde schnell zu ihrer Lebensaufgabe und machte sie zu einer außergewöhnlichen Künstlerin. Sie ist fleißig und professionell in allem, was sie unternimmt. Die 47-Jährige offenbart eine Persönlichkeit, die zugleich geheimnisvoll, überraschend und liebenswert ist, bereichert durch die Erfahrungen, die sie schon in jungen Jahren sammelte.
Beginn mit fünf Jahren
Ihre Beziehung zur Musik begann im zarten Alter von fünf Jahren mit Akkordeon-Unterricht. Voller Entschlossenheit, ihr Ziel zu erreichen, bestand sie mit 16 Jahren die Aufnahmeprüfung für die Gesangsklasse am Straßburger Konservatorium, wo sie klassischen Gesang übte und gleichzeitig einen Master-Abschluss in Musikwissenschaft erwarb. Da ihr Lehrer ein Brasilianer war, erlernte sie die portugiesische Sprache.
Vielfältige Engagements
Die besondere Beziehung, die sie zu ihrem Publikum pflegt, machen sie zu einer besonders geschätzten und gefragten Künstlerin. Cyril Monnier lud sie ein, in seiner Radiosendung „Ma première chance“ auf France Bleu mitzuwirken, um ihre Kompositionen vorzustellen; Kompositionen, die sie in ihre eigene Show auf der Bühne eines Straßburger Theaters integrieren konnte. Auch der Royal Palace in Kirrwiller öffnete ihr für einige Auftritte seine Türen, ebenso wie die Weinmesse in Colmar, die sie 2016 eröffnete.
Singen in vielen Sprachen
Sie ist eine Künstlerin, die sich jedem Publikum anpassen kann, da sie diesem Priorität einräumt. Sie trat auch im Europäischen Parlament in Straßburg auf und gab im Rahmen der „Summer Docks“ ein klassisches Klavier-/Gesangskonzert, bei dem sie französisch, englisch und deutsch, aber auch italienisch, spanisch, portugiesisch und sogar russisch und chinesisch sang. Auch in Moskau, Dubai oder an der Costa Brava gab sie schon ihre Visitenkarte ab.
Auftritte bei Familie Mack
Sie wirkte auch im elsässischen Musical „Babel“, einer „Holiday on Ice“-Show und einer Show des Zirkus Bouglione mit, für die sie singt und die Rolle der Madame Loyal auf französisch und deutsch spielt. Sie trat außerdem beim Jazzablanca-Festival in Casablanca auf. Auf den Beerdigungen von Franz und Liesel Mack, dem 75. Geburtstag von Roland Mack und der Taufe von Xenia Mack konnte sie ihr Können eindrucksvoll demonstrieren. Am Samstag war sie live aus dem Studio78 im Europa-Park zu hören, es folgte ein Gesangsauftritt im Hotel „Bell Rock“.
Interview mit Annick Burger
Ortenau Journal: Gehst du auch privat in den Park und was sind deine Lieblingsattraktion?
Annick Burger: Ja, wenn es meine Zeit zulässt gerne, Voltron mag ich am Liebsten.
Ortenau Journal: Wie kommt es zu russisch und chinesisch?
Annick Burger: Durch meine Arbeit im Europa-Park. Angefangen habe ich dort mit 16 Jahren, um mein Studium zu finanzieren, ich habe im Imbiss bei der Floßfahrt u. a. Burger und Pommes verkauft. Später, als ich bereits als Künstler gearbeitet habe, waren da einige Kollegen, die nur russisch (Eis-Show) und andere nur chinesisch gesprochen haben. Ich wollte verstehen, was sie sagen, und habe deshalb die beiden Sprachen gelernt.
Ortenau Journal: Wie bist du damals im Europa-Park gelandet?
Annick Burger: Mit 22 Jahren habe ich beim Mitarbeiterfest im Europa-Park aus der anspruchsvollen Oper „Traviata“ gesungen, zusammen mit Roland Vicky, der damals künstlerischer Leiter des Parks war. So hat mich Roland Mack gehört, und danach wurde ich für die Eis-Show engagiert und kam auch im Fernsehen („Immer wieder sonntags“, Wunschbox, Fröhlicher Alltag…) zum Einsatz. Nach meinem Abitur habe ich im Schloss Opern gesungen.
Ortenau Journal: Erinnerst du dich noch an deinen ersten Auftritt im Europa-Park?
Annick Burger: Ja, das war bei der Eis-Show, als ich „My Way“ zusammen mit einem Eislaufpaar gesungen habe. Für mich war das ein Traum, weil ich schon als kleines Mädchen so gerne im Fernsehen Holiday on Ice gesehen und mir immer gesagt habe: Eines Tages werde ich mit Eiskunstläufern singen. In dieser Hinsicht ist mein Traum also wahr geworden.
Ortenau Journal: Hast du ein Ritual vor dem Auftritt?
Annick Burger: Nein – ich trinke Kaffee. Ich liebe das, ich mache das eigentlich immer. Ich rede auch viel, das ist eine Art Einsingen (Sport auch).
Ortenau Journal: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit du den Job gerne machst?
Annick Burger: Ich wähle immer die Musiker, mit denen ich arbeite, weil es für mich menschlich gut passen muss. Eine schöne Atmosphäre ist mir sehr wichtig. Ich entscheide mich auch für die Leute, für die ich arbeite – heute habe ich den Luxus, wählen zu können. Ich bin selbständig, also achte ich auf die gesamte Stimmung. Und ich brauche einen guten Empfang mit einer Garderobe, wo man sich umziehen, schminken, etwas essen und respektvoll behandelt werden kann – was leider nicht immer selbstverständlich ist. Aber Gott sei Dank passiert mir das immer seltener. Außerdem singe ich bei meinen Verträgen nicht mehr nach Mitternacht. Da ich auch Oper singe, ist die Stimme empfindlich, und man braucht acht Stunden Schlaf, genug Erholung, ausreichend Flüssigkeit – und man muss glücklich sein. Deshalb wähle ich auch die Menschen, für die ich singe.
Ortenau Journal: Gibt es eine lustige Anekdote von einem Auftritt?
Annick Burger: Ja! Ich hatte einmal eine Magen-Darm-Grippe, es war im Winter, und in dem Moment war es überhaupt nicht lustig. Ich hatte zweieinhalb Minuten, um herauszufinden, ob ich singen konnte – oder ob ich das Konzert auf der Toilette beenden würde. Am Ende ist es gut gegangen, aber in dem Moment war es wirklich hart – sagen wir es mal so.
Ortenau Journal: Was tust du, um abzuschalten und zu entspannen?
Annick Burger: Ohne zu zögern: Sport. Ich gehe joggen und mache auch Crossfit. Das sind auch meine Hobbys. Außerdem tanze ich Salsa. Dieses Jahr würde ich gerne Salsa Porto lernen und vielleicht noch andere Tanzstile ausprobieren. Das hilft mir sehr, und ich liebe Massagen. Also, das sind die Dinge, die ich tue, um mich zu entspannen.
Ortenau Journal: Wer ist deine musikalische Begleitung?
Annick Burger: Der Elsässer Michel Ott ist seit 15 Jahren die musikalische Begleitung. Zuhause in der Nähe von Straßburg hat er ein eigenes Tonstudio. Als Duo werden wir oft gemeinsam gebucht, auch bei Hochzeiten und Beerdigungen. Wir bilden ein tolles Duo. Er ist ein hervorragender Pianist – das „Schweizer Taschenmesser“, wie ich ihn nenne, weil er alles spielen kann, egal ob Jazz, Pop oder Oper – und er ist ziemlich schnell. Aber ich arbeite auch mit einem anderen Pianisten zusammen, der ein Freund ist und mit dem ich an der Universität Straßburg studiert habe. Er heißt Patrick Wetterer. Er wohnt sieben Kilometer entfernt. Mit ihm habe ich auch den Song für Herrn Mack, „Danke schön“, komponiert. Er hat ebenfalls ein Tonstudio, und wir haben lange daran gearbeitet. Patrick und ich arbeiten auch ab und zu zusammen. In meiner Band ist er mein Pianist.
Ortenau Journal: Was hast du für Hobbys?
Annick Burger: Ich lese viel, treibe Sport, tanze und genieße natürlich Massagen. Oder einfach einen Kaffee mit Freunden trinken.
Ortenau Journal: Hast du ein Vorbild, ein Idol?
Annick Burger: Ja. In der klassischen Musik ist es Natalie Dessay, ohne Ausnahme. Dank ihr habe ich mit der Oper angefangen. Früher habe ich Oper gehasst. Ich kannte immer die große Castafiore in Tintin, mit ihrem starken Vibrato, und ich habe es gehasst. Mit 18 Jahren hörte ich jedoch in meinem Zimmer im Fernsehen bei meinen Eltern eine Stimme, die mich komplett berührte. Es war Dessay in der Arie „Les Clochettes“ von Lakme. Ich war völlig fasziniert. Am nächsten Morgen habe ich natürlich alle CDs gekauft, und ab da begann mein Interesse an Oper. Natalie Dessay war also wirklich das Vorbild, das mir den Einstieg in die Oper ermöglicht hat. Danach habe ich Calas entdeckt, mit seiner einzigartigen Interpretation. Ich mag auch Gruberova, Pavarotti. Im Jazz ist es Ella Fitzgerald. Ich liebe ihre Stimme, ihren Timbre, ihre Improvisationen. Und in der Popmusik? Kein Geheimnis: Whitney Houston, Mariah Carey – also all die großen Stimmen. Ich liebe wirklich die ganz großen Stimmen.
Ortenau Journal: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Annick Burger: Mir ist es wichtig, einen Agenten oder Manager zu finden, da ich allein den gesamten Aufwand nicht bestreiten kann. Ich würde gerne ein Album machen. Das ist eine meiner Prioritäten. Ich würde natürlich gerne am Eurovision Song Contest mit meinem Lied „Danke schön“ teilnehmen – entweder für Deutschland oder für ein anderes Land. Das ist wirklich mein Traum. Mal sehen, ob mir der Europa-Park dabei ein bisschen helfen kann.
Siehe auch hier:
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