Ein buntes Bild unterschiedlichster Kunstwerke bot sich am Wochenende des 3. Advents im Kulturforum Achern. 17 Künstlerinnen und Künstler bekamen durch den Kulturbeauftragten der Stadt, Jakob Vinje, die Möglichkeit, ihre Werke der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Und es wurde sehr gut angenommen.
Werke im Veborgenen
„Wir hatten am Freitag bei der Vernissage einen enormen Zulauf“, so Jenny Masny, Initiatorin der OpenArt Achern, deren Anfang ein anderer war. „Vor einem Jahr starteten wir mit dem Aufruf „Offenes Atelier“. Künstlerinnen und Künstler aus Achern sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Werke, die größtenteils im Verborgenen liegen, zu präsentieren“ Dies geschah aus der Tatsache heraus, dass es in Achern keinen Raum für Ausstellungen gab. Schon damals war diese Aktion ein voller Erfolg. „Wir hatten jede Menge Zulauf und es war etwas Besonders, unsere Ateliers einem breiten Publikum zu öffnen!“

Insgesamt 17 Kunstschaffende stellten am 3. Advent-Wochenende aus. Fotos: Regina de Rossi
Zerbrechlich wirkendes Gebilde
Wie vielfältig Kunst sein kann und was da so im Verborgenen schlummert und erweckt werden will, das wurde an diesem Wochenende deutlich. Florale Kunst etwa präsentierte Helga Ell-Baumgratz mit einem riesigen runden Blumenarragement aus getrocknetem Farn. In der Mitte hatten sich dazu die ersten frischen Blüten ihren Platz aus dem zerbrechlich wirkenden Gebilde erkämpft. Ihr Mann Stefan Baumgratz hatte mit einer Holzplastik ein passendes Pendent dazu geliefert und diese beiden Objekte zu einem stilvollen Ganzen zusammengestellt.
„Manipulation der Realität“
Andreas Kolb begeisterte mit seiner Malerei. Seine farb- und aussagekräftigen Öl-Bilder, er bezeichnet sie als Manipulation der Realität, präsentierte er auf einem eigens dafür geschaffenen Drehturm. Alina Atlantis wählte ihr Schaustück zum Thema Liebe. Wie immer sind es ihre besonderen Farben – gelb-orange Töne dominieren – und die vielschichtigen Akzente, die sie einer feministischen Figur einsetzt wie Gedankensplitter.

Die Künstler Andreas Kolb und Johannes Schweiger mit ihren Werken. Fotos: Regina de Rossi
Naturgetreu nachempfunden
Es waren beeindruckende Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie, Grafik und Installation bis hin zu textiler und floraler Kunst zu sehen. Die besondere Stoffkunst von Annette Maier, die reduzierte Aussage und durch Goldelemente hervorgehobenen Bilder von Stefanie Raus oder die feinlinierten Bleistiftzeichnungen von Johannes Schweiger, die so naturgetreu nachempfunden sind, dass man sie mit Fotografien gleichsetzen kann.
Gefühl für die Farbzusammenstellung
Durchblick nennt Gundula Köhler ihr beeindruckendes Werk, das sie mit eigens hergestellten Farben aus Ei-Tempera und einem feinen Gefühl für die Farbzusammenstellung präsentierte, während Ulla Fuchs sich auf Neuland begab und mit Quarzsand, Kaffeesatz, Farbpigmenten und Epoxidharz ebenso experimentierte, wie Roswitha Schwörer (Instagram).

Juliane Wende beeindruckte im Kulturforum Illenau mit ihren Fotoarbeiten. Fotos: Regina de Rossi
Besondere Art der Fotokunst
Spannend war, zu erleben, wie vielfältig Kunst sein kann. Hier beeindruckende Fotos der Künstlerin Juliane Wende, Arbeiten, die von einer ganz besonderen Art der Fotokunst zeugen. Dort witzige Skulpturen von Uwe Zeisig bis hin zu einem wahren Feuerwerk an Farbexplosionen bei der Malerei von Jenny Masny mit einem tiefgründigen Hintergrund.
Frech und provokant
Still und fein die Blumenwiese von der Mitbegründerin der OpenArt, Svenja Bohnert, farbintensiv das Werk von Sabine Neuchel, frech und provokant die „Surrealen Photos“ von Markus Bohnert und immer wieder Gäste die, wie bei Karin Herzogenrath, stehen blieben, um zu fragen, ihr Wohlwollen zu bekunden oder ganz einfach Danke zu sagen für den Einblick in die bunte, vielfältige Kunst und einer Ausstellung im gediegenen Rahmen des Acherner Kulturforums. Gerne mehr davon!
Siehe auch hier:
„Offene Ateliers“: Acherner Künstlern über die Schulter schauen
Ansturm auf Offene Ateliers Achern überrascht Organisatorinnen
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