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Kunst & Kultur

„Die Unbezähmbaren“: Cornelia Koepsell liest aus ihrem Roman über Frauen in der Nachkriegszeit

Autorin Cornelia Koepsell
© Dirk Schiff – Im Bild: Cornelia Koepsell
Der Roman „Die Unbezähmbaren“ von Cornelia Koepsell erzählt eindrucksvoll vom Leben zweier Frauen in der deutschen Nachkriegszeit. Im Fokus stehen Ausgrenzung, gesellschaftliche Zwänge und der Kampf um Selbstbestimmung. Die mehrfach ausgezeichnete Koepsell beleuchtet die Lebensrealitäten von Vertriebenen, Kriegerwitwen und ledigen Frauen in einer Zeit, in der Ehe und Familie als einziges Lebensziel galten. Am 6. Mai 2025 liest sie in Lahr aus ihrem Werk im Treffpunkt Stadtmühle.

Der durch den Nationalsozialismus verursachte 2. Weltkrieg brachte weltweit Tod, Verfolgung und Leid über Millionen von Menschen. Auch nach dem Krieg wirkten Kriegstraumata noch Generationen später nach. Die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten Ostpreußen, Schlesien und Pommern wurden in der späteren Bundesrepublik Deutschland und der DDR nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Die besonders schwierigen Nachkriegsjahre sind Thema des Romans von Cornelia Koepsell „Die Unbezähmbaren“.

Als Habenichtse diskriminiert

In dem Roman geht es um die Rolle der Frau in der Nachkriegszeit, in der die Ehe und Familie das Wichtigste waren. Zwei Frauen stehen im Zentrum der Geschichte und erzählen von Ausgrenzung, Benachteiligung und Freiheit. Eine Familie aus Guben an der Neiße versucht sich nach der Flucht 1945 in Schleswig-Holstein eine neue Existenz aufzubauen. Die Eltern sind Erben einer inzwischen verstaatlichten Textilfabrik. Sie werden als Flüchtlinge und Habenichtse diskriminiert.

Die Tochter Julia rebelliert gegen die Benachteiligungen, die sie als Mädchen ertragen muss. Tante Frieda wird ihre beste Freundin. Diese wurde nach drei Fehlgeburten von ihrem Ehemann verlassen. Er heiratet eine Frau, die besser funktioniert. Nach dem Krieg gibt es doppelt so viele Frauen wie Männer. Dennoch gelten Ehe und Familie als das große Lebensziel. Kriegerwitwen, Geschiedene und Ledige haben einen schweren Stand – so auch Tante Frieda.

Mehrfache Auszeichnungen 

Cornelia Koepsell, Jahrgang 1955, schreibt seit 2002 und hat drei Romane sowie mehr als 100 Einzelpublikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ihr Debütroman „Das Buch Emma“ erschien 2013 im Geest Verlag. Bekannt als Poetry Slammerin in Augsburg. Mehrere Literaturpreise unter anderem: Frauen-Literaturpreis 2020 des Kunsthauses Lisa, 3. Preis Schwäbischer Literaturpreis 2011, 3. Preis Frauen-Literaturpreis 2014.

Lesung: „Die Unbezähmbaren“

Termin: Dienstag, 6. Mail 2025, 15 Uhr

Ort: Bürgerzentrum Treffpunkt Stadtmühle, Bei der Stadtmühle 2, 77933 Lahr

Veranstalter: Lahrer Bürgerzentrum

Tickets: Die Lesung ist kostenfrei

Info: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Internet:

Website Geest Verlag – Autorenprofil Cornelia Koepsell

Website Lahrer Bürgerzentrum Stadtmühle

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