Ein E-Mail-Roman als Bühnenstück- dass das wunderbar geht, hat das Team von Glattauers „Gut gegen Nordwind“ schon bewiesen. Die Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ führt die witzige und romantische Liebesgeschichte weiter, steht aber auch gut alleine, die Bezüge zu der vorigen Handlung werden geknüpft.
Intuitive Kontaktaufnahme
Ein Jahr nach der fluchtartigen Trennung: Leo Leike ist aus Boston zurück, wo er die Liebe zu Emmi vergessen wollte. Doch sind da wirklich keine Gefühle mehr? Emmi Rothner nimmt intuitiv zum richtigen Zeitpunkt den Kontakt wieder auf, und die beiden begegnen sich neu auf die alte Weise: per E-Mail. Die Mails beginnen wieder hin und her zu schwirren, aber die Grenze zwischen virtueller und realer Welt wird kleiner und verschwindet schließlich. Der PC, im ersten Stück noch wichtiges Requisit, tritt mehr und mehr in den Hintergrund.
Verlassen der Sicherheitszone
Die beiden wissen durch die vielen brieflichen Kontakte sehr viel übereinander und haben, ohne durch Äußerlichkeiten geblendet zu sein, sehr viel von sich offenbart. Sie wagen sich auf Neuland, verlassen die Sicherheitszone von Bildschirm und Tastatur und es kommt zu persönlichen Treffen. Halten die persönlichen Treffen den Idealbildern aus den E-Mails stand? Und wie steht es eigentlich um die Ehe von Emmi und die neue Beziehung von Leo, kann es überhaupt ein Happy End geben?
Jenny Schneider und Thomas Wiegert überzeugen mit Spielfreude. Foto: Johanna Graupe
Ganze Palette der Gefühle
Die Chemie zwischen Jenny Schneider und Thomas Wiegert stimmt hervorragend, auch ohne direkten Dialog. Sie zeigen die ganze Palette der Gefühle – Liebe, aufschäumende Wut, herzzerreißende Verzweiflung und ironische Provokation – und geben den funkelnden Dialogen Leben. So entschlossen Emmi immer wieder den Kontakt sucht, so unentschlossen verhält sich Leo – oder wie Emmi sagen würde: Er verschläft zunächst die entscheidenden Wellen – aber eben nur zunächst.
Am Ende von „Gut gegen Nordwind“ fanden fast alle Zuschauer, dass das doch wohl nicht das Ende sein könne –nun lädt die Burgbühne ein zu schauen, wie es mit Emmi und Leo weitergeht. Und natürlich gibt es keine schnelle Lösung!
Regie: Johanna Graupe und Arthur Hilberer – Besetzung: Jenny Schneider, Thomas Wiegert
Theaterstück „Alle sieben Wellen“
Termine: 18.Oktober 2025 (Premiere)
Weitere Termine: 25. Oktober, 31. Oktober, 7. November, 8. November (jeweils 20 Uhr), 26. Oktober, 2. November, 5. November (jeweils 19 Uhr)
Ort: Freche Hus, Apothekergasse 7, 77704 Oberkirch
Tickets: 16,– €
Kartenvorverkauf: Website Ortenau Kultur Reservix
Bürgerbüro der Stadt Oberkirch: 07802/82700 – Geschäftsstelle der Mittelbadischen Presse.
Internet:
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