Lange war spekuliert worden, ob das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei der Landtagswahl Kandidat:innen in der Ortenau ins Rennen schickt. Nun vermeldet die Partei, die in den vergangenen Monaten einen Landesverband Baden-Württemberg gegründet hatte, einen Kandidaten für den Wahlkreis Kehl/Oberkirch.
Wahlversammlung Mitte Oktober
Die Wahlversammlung tagte demnach vor zwei Wochen im Wahlkreis 52 Kehl. Dabei haben die Delegierten Dr. Bernhard Falk zum Direktkandidaten für den Urnengang am 8. März 2026. Er ist verheiratet, hat sechs Kinder und ist Rentner, wie das BSW in einer Pressemitteilung schreibt. Falk ist aber noch als IT-Unternehmensberater aktiv.
„Sorgen der Menschen“
Im Falle seiner Wahl will er sich für eine deutlich verbesserte Bildungspolitik einsetzen. Die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens lehnt er ab. „Wir müssen uns den wirklichen Anforderungen und Sorgen der Menschen zuwenden, dazu müssen wir derzeit vor allem darauf achten, durch intelligente und geschickte Außenpolitik den Frieden in Europa wieder dauerhaft zu sichern. Nur dann bleibt uns auch auf Landesebene Spielraum für wirklich notwendigen Investitionen im Interesse unseres Landes“, wird Falk zitiert.

Sahra Wagenknecht ist Namensgeberin des BSW. Foto: Sahra Wagenknecht
Rainer Büttner ist Kreisvorsitzender
Bereits am 26. Oktober stellten die Mitglieder des BSW-Landesverbands demzufolge ihre Landesliste mit 20 Kandidatinnen und Kandidaten auf. Der Landesverband bestehe aus 11 Kreisverbänden, die das Gebiet von Baden-Württemberg umfassen. Dr. Bernhard Falk ist Mitglied des BSW-Kreisverbands Region Südlicher Oberrhein, der die Landkreise Ortenaukreis, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und den Stadtkreis Freiburg im Breisgau umfasst. Kreisvorsitzender des BSW-Kreisverbands ist Rainer Büttner. Der kandidiert seinerseits für den Wahlkreis 47 Freiburg II und auf Platz 3 der Landesliste.
Schwache Umfragen
Ob das Bündnis den Sprung in den Landtag schaffen wird, ist derzeit ungewiss. Den neuesten Umfragen von SWR und Schwäbischer Zeitung vom 16. Oktober zufolge liegt das BSW mit 3 Prozent abgeschlagen hinter der FDP und der Partei Die Linke und wird unter „Sonstige“ geführt. Im Januar 2024 lag die Partei der Ex-Linken-Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht noch bei rund 9 Prozent.
CDU klar in Front
Die CDU mit dem designierten Ministerpräsidenten Manuel Hagel stabil bei um die 30 Prozent. Dahinter folgt die AfD mit rund 20 Prozent. Die Grünen und ihr Spitzenkandidat Cem Özdemir würden Stand jetzt eine bittere Pleite einfahren. Mit 17 bis 20 Prozent würden sie ihr Ergebnis von 2021 fast halbieren. Die SPD kommt auf ca. 10 Prozent, die FDP könnte 5 bis 7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, wenn am Sonntag die Landtagswahl stattfinden würde.
Siehe auch hier:
Kreisparteitag in Ettenheim: Die CDU setzt im Landtagswahlkampf auf Migration und Digitalisierung
Polit-Splitter Ortenau: Zwischen Schwarz-Grünem Umweltpreis, SPD-Nachwahlen und CDU-Funkstille