Hintergrund des Projekts ist die Neuaufteilung der Jugendlichen nach der 8. Klasse: Je nach angestrebtem Abschluss werden neue Klassenverbünde gebildet – mit sehr unterschiedlichen Biografien und kulturellen Hintergründen. „Gerade in dieser Phase brauchen die Jugendlichen Unterstützung, um ein neues Wir-Gefühl zu entwickeln und die Vielfalt in ihren Klassen als Chance zu erleben“, erklärt Lehrer Colin Kanwischer.
Gemeinsam Lösungen finden
An Tag eins waren die Klassen 9a und 9b unterwegs, an Tag zwei folgte die 9c. Das Programm startete bei überraschend schönem Wetter am Spielplatz Gifiz mit aktivierenden Kennenlern- und Aufwärmspielen. Danach ging es in wechselnden Teamaufgaben darum, gemeinsam Lösungen zu finden: Wie bespricht man sich effizient in einer Gruppe? Wer übernimmt welche Rolle? Und wie fühlt es sich an, wenn ein Vorhaben nur klappt, wenn wirklich alle mitziehen? Eine besondere Aufgabe war beispielsweise, ein mit Wasser gefülltes Glas auf einer Plane stehend über ein Hindernis zu bugsieren. Lautstarke Anfeuerungsrufe, Jubel, aber auch der sportliche Umgang mit Niederlagen zeigten: Teamarbeit will gelernt sein – macht aber auch Spaß.
Kooperative Aktionen auf dem Programm
Selbst die Mittagspause war keine klassische Pause mit Handy in der Hand. Statt Pommes an der Imbissbude gab es Lagerfeuerpizza – allerdings nur, wenn alle mit anpackten. In Kleingruppen wurden Feuerholz gesammelt und das Feuer entfacht, Gemüse geschnippelt, Teig portioniert und die Pizzapfannen vorbereitet. Am Nachmittag standen je nach Gruppe weitere kooperative Aktionen auf dem Programm. Ziel war es, Impulskontrolle, Achtsamkeit, Fairplay und gegenseitige Unterstützung zu trainieren – Qualitäten, die im Schulalltag genauso gefragt sind wie auf dem Spielfeld, betont Erlebnispädagoge Simon Ohneberg.
Hier trainieren die Jugendlichen den Teamgedanken. Foto: Kiwanis-Club Offenburg
Langfristige Zusammenarbeit
Der Kiwanis-Club Offenburg begleitet die Eichendorff-Schule bereits seit Längerem. „Kinder stark machen, das ist unser Anspruch“, sagt Kiwanis-Präsident Reinhard Renter. „Wenn Jugendliche bei so einem erlebnispädagogischen Tag erleben, dass sie sich aufeinander verlassen können, ist das die beste Prävention gegen Ausgrenzung, Gewalt und Resignation. Solche gemeinsamen Erfahrungen stärken Selbstvertrauen, Empathie und Grenzen – genau das, was unsere Gesellschaft heute dringender braucht denn je.“
Miteinander an der Schule fördern
Brigitte Fritz, die Kiwanis-Projektverantwortliche, verweist auf die langfristige Ausrichtung des Kiwanis-Engagements: „Hier spüren die Jugendlichen, dass sie gesehen werden, dass sie wichtig sind und dass sie gemeinsam viel mehr schaffen als alleine.“ Die erlebnispädagogische Reihe hat damit erneut gezeigt, wie stark gemeinsame Erfahrungen im Freien den Klassenzusammenhalt und das Miteinander an einer Schule fördern können. Am Ende der beiden Tage nahmen die Neuntklässler nicht nur müde Beine mit nach Hause, sondern auch viele gemeinsame Erfolgserlebnisse.
Damit Kiwanis auch künftig Projekte für Kinder in Offenburg und der Region umsetzen kann, freut sich der Club über Spenden auf folgendes Konto: Kiwanis-Förderkreis Offenburg e.V., Volksbank eG, IBAN: DE83 6649 0000 0060 9654 04.
Für die Redaktion des Ortenau Journals ist diese Initiative zur Stärkung von Jugendlichen und das organisierte Fördern von Skills wie Selbstvertrauen, Achtsamkeit oder Impulskontrolle die Good News der Woche.
Siehe auch hier:
„Austausch der zwei Ufer“: Wie 350 Kinder die deutsch-französische Freundschaft entdecken
