Viele Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich freiwillig und ehrenamtlich in Vereinen, Gruppen oder Institutionen. Die Gesellschaft braucht die aktive Beteiligung der Ehrenamtliche. Sie bilden den Kit zwischen den einzelnen Gesellschaftsteilen und halten Vieles am Laufen. Den Spielbetrieb im Sportverein, die Veranstaltung der Kulturinitiative oder als Teilnehmer im Bundesfreiwilligendienst.
Vorurteile werden erneut widerlegt
Gegenüber der nun nachfolgenden Generation Z gibt es von mehreren Seiten Vorurteile. Sie würden nur noch am Smartphone rumhängen, hätten keine Lust zu Arbeiten und wären nicht an gesellschaftlicher Teilhabe interessiert. Die gute Nachricht: Das ist kompletter Unfug. Ein Beispiel, wie sich junge Menschen in der Gesellschaft einbringen und Sinnvolles tun wollen, ist der Freiwilligendienst der Stadt Offenburg. Hier stellen wir vier junge Erwachsene vor, die dort mitmachen.
Wer junge Leute kennenlernen möchte, die Lust auf Zukunft machen, sollte sich auf dem Kulturforum umschauen: Unsere Redaktion unterhielt sich mit vier Jugendlichen, die derzeit ihren Freiwilligendienst im Fachbereich Kultur der Stadt Offenburg absolvieren. Ab September 2025 werden die Stellen wieder besetzt, Bewerbungen sind ab sofort möglich.
„Sinnvolle Pause“ einlegen
Kultur bedeutet Vielfalt – und diese zeigt sich auch beim Freiwilligendienst. So besteht die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern und sich ein erstes Bild von der Tätigkeit zu machen. Benjamin Fünfgeld (18) hat sich für das Museum und den Salmen entschieden. Er wollte nach dem Abitur eine „sinnvolle Pause“ einlegen und etwas tun, was auch gesamtgesellschaftlich von Bedeutung sei.
„Sinnvoll“ ist auch das Stichwort für Zoé Peschutter. Die 18-Jährige kommt aus Karlsruhe. Sie liebäugelte vor ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr mit Kunst auf Lehramt. Inzwischen kann sie sich eher vorstellen, später im Kulturbereich tätig zu sein – die Arbeit in der Städtischen Galerie hat ihr Interesse geweckt.
Entscheidung nicht bereut
Emilia Guyot stammt aus Rheinhausen, hat ihre Reifeprüfung in Ettenheim bestanden und unterstützt jetzt die Mitarbeitenden der Stadtbibliothek. Ganz konkrete Arbeitserfahrung zu sammeln, ist für die 18-Jährige ein zentraler Aspekt des Freiwilligendiensts. Und Emil Heß? Bei ihm herrschte nach dem Abitur in Offenburg eine „gewisse Planlosigkeit“, wie er unumwunden einräumt. Um auch etwas Sinnvolles zu machen, entschied er sich für den Freiwilligendienst im Team der Fachbereichsleitung Kultur. Und hat seine Entscheidung nicht bereut.
Kaffeekochen gehört nicht zu den Aufgaben der jungen Leute. Sie werden inhaltlich einbezogen, dürfen „überall dabeisein“ (Zoé) und sehen ihren Tätigkeitsbereich „breit aufgestellt“ (Benjamin). Ihre helfenden Hände werden gebraucht, ob beim Auf- und Abbau von Ausstellungen, beim Zusammenstellen von Thementischen oder bei der Aktualisierung der Beiträge für die Social-Media-Kanäle.
Einblick in die Kulturszene
Sie dürfen mitdiskutieren und mit einem eigenen Budget eigene Projekte verfolgen. Ein Ergebnis davon wird am 8. Mai vorgestellt, wenn es zum zweiten Mal heißt: „Kultur trifft Schule“. Dabei handelt es sich um einen Infoabend für Lehrkräfte. Die jungen Leute geben Einblick in die Kulturszene und suchen den Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern. Auch Kritik dieser wichtigen Zielgruppe ist willkommen.
Für das Quartett steht fest: „Wir lernen unglaublich viel.“ Der Blick hinter die Kulissen, die Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern, der erste Einblick in berufliche Abläufe – mit leuchtenden Augen berichten die Vier von ihren Erfahrungen in den zurückliegenden Monaten. Schön sei auch, nach einem erfüllten Arbeitstag am Abend frei zu haben und abschalten zu können. Das sei zu Schulzeiten oft nicht der Fall gewesen.
Anmeldungen möglich
Rahmenbedingungen: Der Freiwilligendienst dauert zwölf Monate und beginnt am 1. September. Die Wochenarbeitszeit beträgt 35 Stunden. Es gibt 30 Urlaubstage, vier bis fünf Bildungsseminarwochen und Bildungstage sowie eine überdurchschnittliche Vergütung. Ab September 2025 sind neue Stellen frei – Bewerbungen sind ab sofort möglich.
red/Wolfgang Huber
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