Von Martin Ullrich
Das Europa-Park Show-Ballett begeistert mit herausragenden Choreografien und aufwändigen Kostümen. Auf verschiedenen Bühnen werden abwechslungsreiche Tänzerin Perfektion dargeboten. Eine Show ohne die Tänzer wäre undenkbar. Neben vielen Fahrgeschäften und ganz viel Jubel, Trubel und Heiterkeit, bietet der Europa-Park auch wunderbare Shows für die ganze Familie an.
Italienische Lebensfreude
Ganz aktuell im Einsatz sind die Tänzer im italienischen Teatro bei der „Big Moments – The Celebration-Show“, ein absoluter Hingucker. Gegenüber und unter freiem Himmel brillieren einige Darsteller mit purer italienischer Lebensfreude auf der Freilichtbühne in der Show „Scala dell’Arte“. Auch bei der Parade durch den Freizeitpark sind die Tänzer in anderen Kostümen unterwegs. Das Ortenau Journal stellte dem Entertainment-Chef Mathias Reichle einige Fragen.
Ortenau Journal: Wie groß ist ihr Team, was gehört genau zu Ihren Aufgaben?
Mathias Reichle: Der Bereich Entertainment ist in zwei Bereiche unterteilt: Show & Event mit 26 Mitarbeitern und ca. 250 Künstlern und der Bereich Veranstaltungstechnik mit 85 Mitarbeitern. Die Aufgaben sind vielfältig: von Künstlerakquise auf Festivals oder in anderen Shows weltweit, Show-Konzeption, Regie, Management.
Ortenau Journal: Wann wurde das Show-Ballett gegründet?
Mathias Reichle: Im Jahr 1997
Ortenau Journal: Wie groß ist das eigentliche Show-Ballett aktuell?
Mathias Reichle: Aktuell besteht es aus 31 Tänzern: 20 Frauen und elf Männer.
Ortenau Journal: Aus welchen Nationen kommen die Tänzer?
Mathias Reichle: In diesem Jahr kommen sie aus der Ukraine, Russland, England, Kasachstan, USA, Belarus, Kuba, Brasilien, Italien und Lettland.
Ortenau Journal: Gibt es Sprachbarrieren und wie geht man damit um?
Mathias Reichle: Unsere gemeinsame Sprache bei Proben und Auftritten ist Englisch. In den seltenen Fällen, in denen jemand kein Englisch spricht, findet sich in der Gruppe immer schnell jemand, der unterstützt und übersetzt. Wir geben alle wichtigen Informationen nicht nur persönlich weiter, sondern auch schriftlich. Viele nutzen zusätzlich verschiedene Übersetzungsprogramme, um Inhalte besser zu verstehen. Die Gruppe hält sehr gut zusammen – wir helfen einander jederzeit.
Ortenau Journal: Wie erfolgen die Einsatzpläne – nach Wünschen und Vorlieben …?
Mathias Reichle: Die Einsatzpläne werden auf Basis der Show-Zeiten und des Show-Plans erstellt. Bereits vor Saisonbeginn wird festgelegt, in welchem Theater wie viele Tänzer eingesetzt werden sollen und welche Choreografien geplant sind. Daraufhin erfolgt die Einteilung der Tänzer, die Probenplanung sowie die Vorbereitung von Ersatzplänen und -proben.
Ortenau Journal: Wie wird auf kurzfristige Ausfälle reagiert?
Mathias Reichle: Schnell und flexibel – ein Tänzer ist es gewohnt, auch auf der Bühne rasch zu reagieren. Das gehört zur professionellen Ausbildung und zum Alltag, weshalb kurzfristige Änderungen oder Ausfälle für sie nichts Ungewöhnliches sind. Natürlich versuchen wir immer, Anpassungen so früh wie möglich zu planen und zu proben, aber spontane Änderungen lassen sich nicht immer ausschließen. Die Tänzer bleiben dabei in der Regel ruhig und professionell – sowohl auf der Bühne als auch hinter den Kulissen.
Ortenau Journal: Haben die Tänzer ein Mitspracherecht bei den Kostümen?
Mathias Reichle: Wir führen jährlich Mitarbeitergespräche, in denen die Tänzer gezielt ihre Vorstellungen und Wünsche äußern können, da gehören Kostümvorstellungen, Ideen und Wünsche auch dazu. Diese Informationen werden von uns sorgfältig berücksichtigt und fließen in die zukünftige Planung mit ein.
Ortenau Journal: Werden Choreografien im Laufe der Saison geändert?
Mathias Reichle: Choreografien, die Teil einer Show sind, werden in der Regel weniger verändert, da es wichtig ist, die vom Choreografen und Regisseur vorgesehene Qualität und künstlerische Linie beizubehalten. Es gibt jedoch einzelne Choreografien, bei denen wir im Verlauf der Saison offen für Anpassungen sind – allerdings nur nach vorheriger Rücksprache mit den verantwortlichen Personen.
Ortenau Journal: Gibt es eine Art Mannschaftskapitän des Show-Balletts?
Mathias Reichle: Ja, sogar mehrere. Wir haben einen festen Choreografen, der dem Ballett alle Choreografien beibringt und die verschiedenen Proben leitet. Zusätzlich gibt es aktuell zwei Dance Captains, die bei Proben unterstützen und als Bindeglied zwischen dem Ballett und dem Management-Team fungieren. Sie tragen alle Anliegen aus dem Ensemble weiter und arbeiten gemeinsam an Lösungen. Wir arbeiten als agiles Team: Jeder kennt seinen Verantwortungsbereich, bringt sich aktiv in Entscheidungsprozesse ein und übernimmt Verantwortung. Teamarbeit ist für uns essenziell – wir erkennen schnell, wenn irgendwo Unterstützung benötigt wird, und reagieren entsprechend, um gemeinsam ein starkes und verlässliches Umfeld zu schaffen.
Ortenau Journal: Der Star ist die Mannschaft – richtig?
Mathias Reichle: Ja!
Ortenau Journal: Wie oft wird trainiert?
Mathias Reichle: Wir haben in der Regel täglich Proben und Trainings. Zusätzlich sind die Tänzer selbst dafür verantwortlich, sich täglich individuell aufzuwärmen und zu trainieren, insbesondere vor den Shows. Ein großer Vorteil ist, dass Katja Mack regelmäßig hochwertige Workshops in der Talent Academy organisiert, an denen unsere Tänzer frei teilnehmen können, um ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ihre Qualifikation zu erweitern.
Ortenau Journal: Wo wird trainiert?
Mathias Reichle: Unser Ballettsaal befindet sich im neuen Entertainment-Gebäude und ist modern und hochwertig ausgestattet. Zusätzlich steht unseren Tänzern im Europa-Park jederzeit das Fitnesscenter für individuelles Muskel- und Fitnesstraining zur Verfügung.
Ortenau Journal: Das Show-Ballett ist stets in „Immer wieder sonntags“ sowie der „Dinner-Show“ zu sehen, wo noch?
Mathias Reichle: Aktuell treten unsere Tänzer unter anderem in der Teatro-Show im italienischen Themenbereich sowie auf der italienischen Bühne auf. Sie sind auch regelmäßig bei der täglichen Parade dabei oder als Animation in verschiedenen Parkbereichen wie Holland oder Kroatien, wo sie tänzerisch mit den Gästen interagieren. Darüber hinaus sind sie Teil zahlreicher Abend-Galas, in der Hochsaison auf der Piazza des Hotels Colosseo und im Winter im Zirkuszelt, im Globe Theater sowie bei der See-Show „Josefina’s Winterreise“ zu erleben.
Ortenau Journal: Wie viele kommen aus der eigenen Talent Academy?
Mathias Reichle: Aktuell haben wir keine Tänzer aus der Talent Academy in unserem Ensemble.
Ortenau Journal: Wie und wann kamen Sie selbst zu dem Posten im EP?
Mathias Reichle: Ich wurde 1978 in Rust geboren und bin mit dem Europa-Park groß geworden. Von Shows war ich schon immer begeistert. 2004 habe ich als Event-Manager angefangen, seit 2016 bin ich Direktor.
Ortenau Journal: Gehen Sie auch oft auch privat in den Park/Lieblingsattraktion?
Mathias Reichle: Ja immer wieder. Meine Lieblingsattraktionen sind Voletarium und Voltron Nevera.
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