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„INKLUSION Renchtal“ macht Vielfalt sichtbar – Erste „Woche der Inklusion“ gestartet

Inklusionswoche im Renchtal gestartet
© Denise Burkart/Stadt Oberkirch
Mit begeisterten Trommelschlägen der inklusiven Trommelgruppe YANKADI startete die „Woche der Inklusion im Renchtal“ am Montagabend, 5. Mai, in ein buntes Veranstaltungsprogramm. Von nun an laden täglich verschiedene Angebote in Oberkirch und Oppenau dazu ein, das Bewusstsein für die Lebenssituationen der Menschen mit Behinderung zu schärfen und den Weg hin zu einer inklusiven und respektvollen Gesellschaft zu ebnen. Mit „INKLUSION Renchtal“ wurde eigens ein Verein gegründet.

Vorträge, Filmvorstellungen, eine inklusive Ballsportgruppe, ein Benefiz-Fußball-Training, ein gemeinsamer Brunch im Stadtgarten – das Programm der „Woche der Inklusion im Renchtal“ ist so bunt wie die Menschen, die die Initiatoren ansprechen wollen. Das Programm ist unter www.oberkirch.de/inklusion abrufbar.

Unterschiedliche Facetten aufzeigen

Gemeinsam haben es sich die städtischen Inklusionsvermittlerinnen Svenja Gerbendorf (Oberkirch) und Susanne Droste (Oppenau) laut einer Pressemitteilung mit den Vorständen des neu gegründeten Vereins „INKLUSION Renchtal“, Manuel Wiegert und Liane Doll, zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichsten Facetten von Behinderungen aufzuzeigen und auf vielfältige Weise die Möglichkeiten der Inklusion erlebbar zu machen.

„Oft fallen uns Behinderungen gar nicht auf und genau das ist der Punkt“, machte Droste deutlich. „Manchmal verhalten sich Menschen einfach nur anders, als wir es gewohnt sind. Gerade dann braucht es unser Einfühlungsvermögen und unser Verständnis“. In der Ausstellung, die ab sofort in der Mediathek und in den Schaufenstern vieler Innenstadtgeschäfte in Oberkirch und Oppenau zu sehen ist, präsentieren Menschen unterschiedlichsten Alters ihre Behinderung, was diese für ihren Alltag bedeutet und wie sie ihr Leben damit gestalten.

„Barrierefreiheit ist unabdingbar“

„Die Ausstellung soll nicht nur informieren und zum Nachdenken anregen, sondern dafür sensibilisieren, dass Schicksalsschläge jeden treffen können“, wird Droste weiter zitiert und machte deutlich: „Barrierefreiheit ist keine nette Zugabe für die anderen. Barrierefreiheit ist unabdingbar für uns alle. Machen wir das Renchtal beispielhaft für gelebte Inklusion.“

Anita Diebold, Behindertenbeauftragte des Ortenaukreises, stellte die besondere Bedeutung der Veranstaltungsreihe heraus. Es seit nicht nur die erste Inklusionswoche im Renchtal – es sei die erste Inklusionswoche im gesamten Ortenaukreis. „Sie schreiben heute kreisweite Inklusionsgeschichte.“ Begeisterung zeigte sie dabei auch für den neu gegründeten Verein „INKLUSION Renchtal“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Verständnis für Behinderung zu schaffen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Beeinträchtigungen zu haben, sei ganz normal.

Behinderungen in vielerlei Form

Ein Blick in die Zahlen des Ortenaukreises machte dies deutlich. So seien nur vier Prozent aller Behinderungen angeboren. 91 Prozent und somit die meisten aller Behinderungen im Ortenaukreis würden durch Krankheiten entstehen und können vielerlei Form annehmen. Sie reichen von körperlichen und geistigen Behinderungen über Sinneseinschränkungen, wie Sehschwächen oder Sprachbarrieren, bis hin zu psychischen, meist unsichtbaren Behinderungen. Auch zeitweise eingeschränkte Menschen, wie beispielsweise Reisende mit schwerem Gepäck, schwangere Frauen oder Menschen mit Rollatoren, sind auf eine barrierefreie Gesellschaft angewiesen.

„Hin zu einem Teilhabesystem“

„Wichtig ist, dass behinderte Menschen nicht als eigene Kategorie wahrgenommen werden“, betonte Diebold und plädierte laut der Mitteilung für ein Wandel vom Fürsorgesystem hin zu einem Teilhabesystem, das auf eine gleichberechtigte Integration aller Menschen in allen Lebensbereichen abzielt. Dazu leiste die Inklusionswoche im Renchtal einen wichtigen Beitrag, so Diebold.

Ab dem 6. Mai bis einschließlich Sonntag, 11. Mai, findet im Rahmen der Inklusionswoche jeden Tag mindestens eine Veranstaltung in Oberkirch und Oppenau statt. Das gesamte Programm ist online unter www.oberkirch.de/inklusion abrufbar.

Foto: Die vier Initiatoren schreiben gemeinsam Inklusionsgeschichte: die kommunalen Inklusionsvermittlerinnen  Susanne Droste für Oppenau (2.v.l.) und Svenja Gerbendorf für  Oberkirch sowie die Vorstände des Vereins „INKLUSION Renchtal“ Manuel Wiegert (Mitte) und Liane Doll (2.v.r.). Oberkirchs Bürgermeister Christoph Lipps (links), Behindertenbeauftragte des Ortenaukreises Anita Diebold (3.v.r.) und der stellvertretenden Bürgermeister Oppenaus, Dr. Jörg Peter, sprachen ihre Anerkennung für dieses kreisweit bislang einmalige Projekt aus.

red/wh

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