Freizeit & Events

Ex-Profi Martin Spanring (SC Freiburg) über Fußball, Verletzungen und seinen Neustart im Europa-Park

Martin Spanring
© Martin Ullrich – Der Ex-Profi des SC Freiburg und des VfB Stuttgart ist im Europa-Park u. a. für VIPs zuständig.
Vom Bundesligarasen in die Eventwelt des größten Freizeitparks Deutschlands: Martin Spanring hat nach einer bewegten Profi-Karriere einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Der frühere Verteidiger, u. a. von Fortuna Düsseldorf, Schalke 04, dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart ist heute Sportmanager im Europa-Park. Im Gespräch erzählt er von Brüchen, seinem Job zwischen Fußball, VIPs und Großevents – und warum er diesen Lebensabschnitt als persönlichen Volltreffer empfindet.
Von Martin Ullrich

Älteren Fußball-Fans noch immer ein Begriff ist der ehemalige Abwehrspieler Martin Spanring, der im Europa-Park als Beauftragter der Geschäftsleitung für Sport, Events & VIP-Management zuständig ist. Außerdem kümmert er sich besonders um die Sportveranstaltungen unter den mehr als 1.000 Events, die jährlich im Park stattfinden, so zum Beispiel das Fußballcamp oder Benefiz-Golf-Turniere.

Karrierestart in der Provinz

Der Kicker begann seine Karriere beim bayrischen Putzbrunner SV und wechselte danach in die Jugend des TSV 1860 München. 1988 wurde er in die erste Mannschaft der Löwen in die Bayernliga berufen. Nach einem Jahr wechselte er zu Jahresbeginn 1990 zum Bundesligaaufsteiger Fortuna Düsseldorf unter Trainer Aleksandar Ristić.

Scheitern bei Schalke

Nach dem Abstieg zu Ende der Saison 1991/92 wechselte Spanring zum FC Schalke 04. In seiner ersten Saison wurde er von Trainer Udo Lattek in der Hinrunde achtmal eingesetzt. Nachdem Lattek zur Winterpause von Helmut Schulte ersetzt wurde, kam Spanring zu keinen weiteren Partien für die Knappen.

Größte Erfolge

Im Sommer 1993 verließ Spanring die Gelsenkirchner und unterschrieb beim SC Freiburg, der in die Bundesliga aufgestiegen war. Hier feierte Spanring unter Trainer Volker Finke seine größten Erfolge als Fußballspieler. Unter anderem spielte er mit dem SC Freiburg im UEFA-Pokal und siegte dreimal zuhause gegen den FC Bayern München.

Wechsel zu den Schwaben

Im Sommer 1997 wechselte Spanring zum VfB Stuttgart, der von Joachim Löw trainiert wurde. Spanring fand zunächst aufgrund vieler Verletzungsprobleme nicht zu seiner Form aus den Vorjahren zurück. In seiner ersten Spielzeit kam er lediglich auf elf Einsätze, in der zweiten Saison auf gerade mal zwölf Partien. In der dritten Saison 1999/2000 bestritt er aufgrund von Differenzen mit dem neuen Trainer Ralf Rangnick kein Spiel mehr für den VfB.

Vom VfB in die Türkei

Nach vier Jahren bei den Schwaben, mit dem verlorenen Finale im Europapokal der Pokalsieger 1997/98 gegen den FC Chelsea als Höhepunkt (wobei Spanring im Finale aufgrund einer Gelben Karte gesperrt war), entschloss er sich zu einem Wechsel. Im August 2000 unterschrieb Spanring einen Vertrag beim türkischen Club Bursaspor, der von Jörg Berger trainiert wurde. Dort blieb er nur bis zum Jahresende, weil der Verein seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkam.

Kreisliga zum Abschluss

Um sich fit zu halten, wechselte er danach zum Freiburger FC, wo er 2002 seine Karriere beendete. Zum Ende der Saison 2004/05 spielte er nochmal vier Einsätze beim Kreisliga A Verein SV Kenzingen. Insgesamt bestritt Spanring 172 Bundesligaspiele, in denen er zehn Tore erzielte. Verletzungsprobleme sorgten für zahlreiche Zwangspausen in seiner Karriere.

Nationalmannschaftsnominierungen

Bei vier Berufungen für die U-21-Nationalelf Deutschlands war ein ein Pflichtspiel dabei. In der Auftaktpartie der Qualifikation zur U-21-EM 1992 siegte die DFB-Auswahl gegen Luxemburg mit 3:0. Unter Bundestrainer Berti Vogts wurde der Verteidiger mehrmals in den erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Bei einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark im März 1996 (2:0) saß Spanring auf der Bank, wurde aber nicht eingewechselt.

Glücklich im Europa-Park

Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitet Spanring als Sportmanager im Europa-Park. Der Ex-Profi ist dort glücklich mit seiner Arbeit. Zur Familie Mack hatte er seit seiner Freiburger Spielerzeit immer wieder Kontakt. „Ich war öfter im Park, obwohl der damalige Trainer Volker Finke das nicht so gerne sah.“ Für den Europa-Park arbeitete er zunächst zwei Jahre im Management des Bustourismus. Dann wurde seine jetzige Stelle neu geschaffen.

Vom Zerstörer zum Spielmacher

Für den Freizeitpark hat Spanring ganz neue Verbindungen erschlossen. „Der Fußball ist wie eine Familie, in die nur hinein kann, wer dazugehört“, erklärt er. Martin Spanring ist bei vielen Events mit der Welt verbunden, der er desillusioniert den Rücken zugekehrt hat. „Das war für mich die beste Entscheidung“, betont er. Früher in der Bundesliga sei er als Verteidiger eher der Zerstörer gewesen – jetzt ist er eher der Spielmacher.

Interview mit Martin Spanring

Ortenau Journal: Bist du auch privat im Park und hast du eine Lieblingsattraktion?

Martin Spanring: Ja klar, sogar regelmäßig mit meiner 2-jährigen Tochter. Sie liebt die Traktorfahrt „Old Mac Donald’s Tractor Fun“ im Themenbereich Irland.

Ortenau Journal: Erinnerst du dich noch an den ersten Arbeitstag?

Martin Spanring: Ehrlich gesagt, nein nicht wirklich. Es war generell eine aufregende Phase und der Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

Ortenau Journal: Was genau beinhaltet dein Job?

Martin Spanring: Ich kümmere mich als Projektmanager um verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Sport und VIPs, darunter viel viele Jahre lang zum Beispiel Miss Germany. Aber auch das FC Bayern Kids Camp und alles, was mit der Umsetzung der Kooperation mit dem SC Freiburg zu tun hat.

Ortenau Journal: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit du den Job gerne machst?

Martin Spanring: Für mich ist es entscheidend, dass man Freude am Umgang mit Menschen hat und bereit ist, sich flexibel auf unterschiedliche Situationen einzustellen. Alles andere lässt sich mit Einsatzbereitschaft und Fleiß erlernen und erfolgreich umsetzen.

Ortenau Journal: Gibt es eine lustige Anekdote von einem EP-Event?

Martin Spanring: Bei unseren Events im Europa-Park gibt es unzählige lustige Anekdoten. So viele, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen soll.

Ortenau Journal: Was machst du, um abzuschalten und zu entspannen?

Martin Spanring: Ich mache sehr gerne mit meiner Frau, unserer Tochter und unserer französischen Bulldogge Jeannie lange Spaziergänge, da kann ich sehr gut abschalten.

Ortenau Journal: Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Trainern?

Martin Spanring: Ja, ich habe mit vielen noch Kontakt. Sie kommen auch gerne immer wieder mit ihren Familien in den Europa-Park.

Ortenau Journal: Wie oft gehst du ins Europa-Park-Stadion zu den SC-Heimspielen?

Martin Spanring: Ich bin tatsächlich bei jedem Heimspiel im Stadion.

Ortenau Journal: Wie kam es zum kurzen Intermezzo beim SV Kenzingen?

Martin Spanring: Ich habe einem Freund zuliebe ausgeholfen. Nach drei Spielen war der Klassenerhalt gesichert und mein Einsatz hat sich gelohnt.

Siehe auch hier:

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