Die Ursprungsidee entstand zu Silvester 2024. Über den gemeinsamen Freund Andi Weide lerne ich Markus „Spilli“ Spiller kennen. Schnell ist die Idee geboren: Ich schicke ihm eine Flasche Wein eines Oberkircher Weinguts an seinen Wohnort nach Köln, über deren Verkostung er dann seine Eindrücke zu Papier bringt. So wie er es seit einiger Zeit mit ganz vielen Weiß- und Rotweinen tut und die treffenden Analysen in seinem Blog „News aus dem Weinglas“ veröffentlicht.
Diesmal habe ich mir das Weingut Bähr auserkoren. Gerade erst bei der Frankfurt International Trophy mit einer Goldmedaille und dem Titel „Bester Wein aus Baden“ für einen Grauburgunder Spätlese ausgezeichnet, war ein edler Tropfen dieser Winzerei wie prädestiniert für den nächsten Test: Das Motto: „Was denkt ein Rheinländer über Badischen Wein?“
Von Markus Spiller
Die Ex-Weinkönigin herself hat mir eine Flasche Chardonnay gesandt – Boah! Nee, Bähr! So heißt das Weingut der Winzerin, die 2003 diesen Titel errungen hat. Aber damit diese Prädikatsweinabfüllung in Kölle landet, hat auch der gute Kollege Wolfgang Huber mitgemischt, seines Zeichens Macher vom Ortenau Journal. Und das schon zum zweiten Mal. Beim letzten Mal habe ich den „Schwarzer Sepp“ von Weingut Börsig verkostet. Oberkirch goes Cologne again, oder so…
Feine, darüber liegende Würze
Ich freu mich jedenfalls über den Weißwein, der auf meinem Küchentresen steht und endlich seinen Weg ins Glas findet. Und in Erwartung typischer Fruchtaromen, die ein Chardonnay gerne mal mitbringt, bin ich etwas überrascht ob der doch so zurückhaltenden Gerüche. Ich lasse den Wein noch ein wenig kreisen und rieche erneut. Ja, da sind Fruchtaromen, ich würde auf Birne tippen. Danach wird es schwer, da eine feine, darüber liegende Würze doch die dominantere Rolle spielt.
Sympathische Winzerfamilie
Sehr mild, das Ganze. Ich drehe die Flasche um,12,5 % Alkohol. Das wird vielleicht die Leute freuen, die nicht so auf die schweren Aromenexplosionen stehen, mal schauen. Ich bin gespannt, was der Tropfen auf dem Gaumen macht, gönne mir den ersten Schluck und betrachte den Flyer. Wirklich schön gestaltet, sympathische Winzerfamilie. Die Typo hat mir evtl. zu große Buchstabenabstände, aber hey – was ist denn jetzt mit dem Wein?
Ich muss zugeben, dass ich gepennt habe und probiere erneut. Tatsächlich finde ich den Wein etwas unauffällig, was vielleicht wirklich mit meinen Erwartungen an einen Chardonnay zusammenhängt. Da ist die milde Birne, die zurückhaltende Würze und – erst mal nichts. Ich überlege eine Sekunde, hilft ja nix, nächster Schluck. Schmeckt spritzig, empfinde die Säure jetzt stärker, aber da ist noch was, etwas latent lackritziges, das gefällt mir.
Solide und ohne Schnörkel
Der Abgang perlt, und wenn auch keine bleibenden Aromen umherwabern, so ist er doch ok. Also, alles in allem ein solider Weißwein ohne große Schnörkel, aber auch ohne, wie soll ich sagen, große Abenteuer. Wer einen typischen, fruchtigen und blumigen Chardonnay möchte, kommt hier nicht auf seine Kosten. Wer einen frischen, prickelnden und trockenen Weißwein möchte, der nicht ‚hier‘ schreit und rumprotzt, mag durchaus Gefallen am Bähr-Chardonnay vom Oberkircher Schlossberg finden.
Internet:
Website Weingut Monika Bähr
Website news AUS DEM weinglas – Weinblog von Markus Spiller
Siehe auch hier:
Rhein trifft Rebe: Ein WDR-Autor verkostet den „Schwarzer Sepp“ von Weingut Börsig
Monika Bähr (Weingut Bähr): „Piwi-Weine sind im Kommen“
Gold plus „Bester Wein aus Baden“: Grauburgunder vom Oberkircher Weingut Bähr überzeugt in Frankfurt
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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