Die Ursprungsidee entstand zu Silvester 2024. Über den gemeinsamen Freund Andi Weide lerne ich Markus „Spilli“ Spiller kennen. Schnell ist die Idee geboren: Ich schicke ihm eine Flasche Wein eines Oberkircher Weinguts an seinen Wohnort nach Köln, über deren Verkostung er dann seine Eindrücke zu Papier bringt. So wie er es seit einiger Zeit mit ganz vielen Weiß- und Rotweinen tut und die treffenden Analysen in seinem Blog „News aus dem Weinglas“ veröffentlicht.
Tropfen aus Durbach
Nachdem zweimal das Weingut Börsig und das Weingut Monika Bähr (beide Oberkirch) zum Zug kamen, nimmt sich Spilli heute einen Tropfen aus Durbach vom Weingut Heinrich Männle vor. Durbach ist sozusagen das Bayern München der Weinorte in Südbaden. Hier seine fachkundige Analyse des Spätburgunder Rotweins vom Durbacher Kochberg getreu dem Motto „Was denkt ein Rheinländer über badischen Wein?“:
Von Markus Spiller
Mein lieber Schokoschinski, jetzt werden hier aber Geschütze aufgefahren: nicht nur, dass die güldenen Letter auf dem Etikett mit dem entsprechenden DLG-Siegel und der damit einhergehenden Goldmedaille-Prämierung schon beeindrucken‚ lese ich etwas von Gutsabfüllung, Faß 3 und 15% Alkohol, die wohl der späten Lese zu verdanken sind. Da haben mir die Freund*innen des Weingutes Männle einen echten Kraftprotz gesendet, oder?
Konkurrenzlose Begleitung
Jedenfalls bin ich geneigt zu glauben, dass die Spätburgunder-Traube alles in den Schatten stellt, was sonst noch so auf dem Durbacher Kochberg wächst. Ich habe keine Speise parat, es gibt keinen Snack zum Wein und neben einem Mineralwasser ist lediglich eine nette Begleitung am Tisch, mit der sowieso keine Speise hätte konkurrieren können und die mindestens so gespannt ist wie ich.
Unser Weinblogger „Spilli“ testet Durbacher Wein. Foto: Markus Spiller
Kräftiges Aroma
Es wird also sehr ‚basic‘ verkostet, um das auch mal festzuhalten. Wir sind ganz auf den Wein fokussiert und lassen ihn im Glas kreisen, an dem er schön klebt. Macht schon mal keinen wässrigen Eindruck. Der Geruch auch nicht, kräftiges Aroma nach Leder, Lackritz, Pfeffer, etwas Salz. Gar nicht so beerig, wenig Frucht. Alles in allem intensiv, aber nicht ungewöhnlich. Also gut, wir stoßen an und probieren den dunkelroten Kollegen.
Eine gute Struktur
Hui, schmeckt gar nicht so muskulös wie gedacht, angenehm, angesichts der 15 Umdrehungen fast schon leicht. Die hätte ich bei einer Blindverkostung nicht vermutet. Erstaunlich samtig, pudrig schmeichelt der Spätburgunder meinen Gaumen. Der ist richtig lecker! Mein Gegenüber nickt, ist auch extrem angetan vom Spätburgunder und empfindet ihn als ‚schön harmonisch und trocken, nicht zu sauer‘. Das kann ich nur bestätigen, der Wein verfügt über angenehme Tannine, ist würzig, vollmundig, hat einfach eine gute Struktur. Im Abgang auch sehr schön, trocken und fein. Kein ewiges Nachspiel, aber es bleibt definitiv noch was im Mund.
Leicht blumiger Hauch
Je länger der Wein atmet, desto besser wird er. Aus ‚pudrig‘ wird ‚cremig‘, ich finde im Geschmack eine schmelzige und sehr individuelle Note, vielleicht einen leicht blumigen Hauch. Wer Frucht will, wird sie hier nicht wirklich finden, aber bei diesem Spätburgunder gibt es ganz andere Dinge zu entdecken. Ich muss sagen, das ist ein absolut leckerer und gut strukturierter Rotwein – eleganter Wohltäter, schickes Bürschchen! Lässt sich exzellent genießen, daher sollte man in jeden Fall eine zweite Flasche im Petto haben.
Alkohol: 15 %
Für die nächste Rheinland-Verkostung fragen wir bei weiteren Weingütern an.
Internet:
Website Weingut Heinrich Männle
Website news AUS DEM weinglas – Weinblog von Markus Spiller
Siehe auch hier:
„Schwarzer Sepp“ stark – doch besteht der Syrah von Weingut Börsig den Rheinland-Test?
Strenge Weinprobe mit Kölner Flair: Ex-Weinkönigin Monika Bähr schickt Chardonnay ins Rheinland
Rhein trifft Rebe: Ein Kölner Autor und Designer verkostet den „Schwarzer Sepp“ von Weingut Börsig
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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