Die Kündigung eines sicheren Jobs gilt für viele immer noch als Tabu. Doch was, wenn der aktuelle Beruf nicht nur unzufrieden macht, sondern ernsthaft krank? Mirijam Annina Merkoffer vom Fachblog arbeitsABC beleuchtet die oft verdrängte Realität vieler Arbeitnehmer: „Wenn du dich zur Arbeit quälst und in deinem Job todunglücklich bist, wie lange werden dann wohl die ersten gesundheitlichen Beschwerden oder psychischen Erschöpfungszustände auf sich warten lassen?“
Die Vorstellung, den Job freiwillig zu kündigen – gar ohne neuen in Aussicht –, löse bei vielen Menschen Angst aus. Die Gründe sind demnach vielfältig: finanzielle Unsicherheit, gesellschaftlicher Druck, fehlende Alternativen. Doch wie der Beitrag betont, kann das Verharren in einem belastenden Arbeitsverhältnis letztlich zu genau dem führen, was man eigentlich vermeiden wollte: einem ungewollten Karriereknick durch Krankheit, Burnout oder gar die Kündigung durch den Arbeitgeber.
Viele, so heißt es bei arbeitsABC.de, befänden sich längst in einer „inneren Kündigung“ – einer Phase, in der man gedanklich bereits Abschied vom Arbeitsplatz genommen hat, aber noch bleibt, weil Mut oder Perspektive fehlen. „Zahlreiche Angestellte arbeiten monate- oder sogar jahrelang in einem Job, obwohl sie bereits innerlich den Entschluss zur Kündigung gefasst haben – entweder bewusst oder unbewusst.“
Dabei gebe es durchaus berechtigte Gründe für eine Kündigung – auch dann, wenn der nächste Job noch nicht in Sicht ist. Die Redaktion listet 13 solcher Kündigungsgründe auf und beschreibt sie nicht als Einzelfälle, sondern als „alarmierende Anzeichen“, die in der Summe eine klare Entscheidung rechtfertigen können.
Ein zentraler Punkt ist die Gesundheit. Wer dauerhaft psychisch oder physisch überlastet ist, sollte nicht zögern, die Reißleine zu ziehen. Merkoffer warnt: „Kein Job ist das Risiko für deine Gesundheit wert.“ Das gelte besonders dann, wenn der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht verletzt – in solchen Fällen kann sogar ohne Einhaltung der Kündigungsfrist das Arbeitsverhältnis beendet werden.
Ein weiteres starkes Signal sei anhaltende Langeweile oder Unterforderung – ein Zustand, den viele unterschätzen. Der Artikel spricht hier von „Boreout“ – einer Art negativem Spiegelbild des Burnouts – und stellt klar: „Wenn Langeweile und Monotonie zur Regel werden, ist es Zeit für neue Herausforderungen.“ Gerade wenn Langeweile gezielt herbeigeführt wird, könne dies sogar ein Mobbinginstrument sein – „Straining“ genannt.
Auch mangelnde Perspektiven im Job seien ein triftiger Grund für eine Kündigung. Der Traum vom Aufstieg über die „Karriereleiter“ entpuppe sich in der Realität häufig als „Hamsterrad“, in dem man sich abstrampelt, ohne wirklich voranzukommen. Wer wiederholt bei Beförderungen übergangen werde oder keine Weiterbildungsmöglichkeiten bekomme, müsse sich fragen, ob der aktuelle Arbeitgeber noch der richtige ist.
Der Artikel rät auch zu einem klaren Schnitt, wenn der Arbeitsplatz offensichtlich vor dem Aus steht – etwa durch drohende Insolvenz. Dann sei es besser, „den Sprung ins kalte Wasser“ zu wagen, als gemeinsam mit dem Unternehmen unterzugehen.
Besonders eindrücklich ist der Abschnitt, der sich mit dem psychischen Zustand vieler Arbeitnehmender beschäftigt: Menschen, die nur noch auf das Wochenende hoffen, den Alltag im Autopilot-Modus überstehen und kaum noch Freude empfinden. „Dann bist du entweder nah am Burnout oder hast den falschen Job gewählt“, analysiert die Redaktion. Wer zudem schon Vermeidungsstrategien entwickelt, um nicht zur Arbeit zu müssen – etwa durch häufige Krankmeldungen oder psychosomatische Beschwerden –, sollte die Warnsignale ernst nehmen: „Wenn sich dir schon beim Gedanken an den Arbeitstag der Magen umdreht, ist es Zeit für den Notausgang.“
Ein Mangel an Identifikation mit dem Arbeitgeber – etwa durch veränderte Unternehmenskultur oder fehlende emotionale Bindung – sei ein weiterer häufiger Auslöser für Unzufriedenheit. Und auch mangelnde Wertschätzung kann langfristig demotivierend wirken: „Du machst deine Arbeit gut und mit Leidenschaft, bekommst dafür aber keine Anerkennung?“ fragt die Redaktion und gibt zu bedenken: „Warum solltest du dich unter Wert verkaufen?“
Fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten, schlechte Führung und ein dauerhaft gestörtes Vertrauensverhältnis zum Vorgesetzten runden das Bild ab. Besonders gravierend sei auch eine dauerhaft schlechte Work-Life-Balance: „Übermäßige Belastung, ständige Erreichbarkeit und chronischer Stress gefährden langfristig deine Gesundheit und Beziehungen.“
Am Ende bleibe ein oft unterschätzter, aber ebenso legitimer Kündigungsgrund: Der bloße Wunsch nach Veränderung. „Du willst nicht mehr!“ – auch das reicht. Ob der Traum von Selbstständigkeit, ein Sabbatical oder schlicht die Suche nach einem sinnerfüllteren Leben: Manchmal sei der Wunsch nach einem neuen Kapitel Grund genug, den Stift unter die Kündigung zu setzen.
Doch trotz aller Hinweise auf gute Gründe rät arbeitsABC.de zu einer reflektierten Entscheidung. „Ob eine Kündigung für dich richtig ist, kannst nur du entscheiden“, heißt es am Ende. Wichtig sei vor allem, ehrlich auf sich selbst zu hören – ohne sich von gesellschaftlichen Normen oder Ängsten beeinflussen zu lassen: „Blende äußere Stimmen, gesellschaftliche Erwartungen und Ängste aus – und finde deinen eigenen Karriereweg.“
Der Appell ist eindeutig: Wer unglücklich im Job ist, sollte nicht in der Passivität verharren. Der erste Schritt sei die ehrliche Selbstreflexion. Der zweite, eine durchdachte Entscheidung. Und der dritte? Vielleicht der Neuanfang.
red/ChatGPT
Zum Ausgangsartikel:
13 Gründe, sofort den Job zu kündigen, selbst ohne Plan B (arbeitsABC)
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