Wer als Chef oder Chefin den Raum betritt und durch seine bloße Präsenz für Beklemmung sorgt, sollte sich ernsthaft fragen, wie produktiv seine Mitarbeitenden in diesem Umfeld noch arbeiten können. In einem aktuellen Artikel des Fachportals HR HEUTE wird deutlich: Führung durch Angst ist nicht nur aus der Zeit gefallen – sie ist ein echter Innovationskiller.
Basis für Kreativität
Unter dem Titel „Immer noch arbeiten Führungskräfte mit Druck – und erkennen zu spät, wenn sich Angst breitmacht“ analysiert der Artikel, wie eine gesunde Fehlerkultur die Basis für Kreativität, Innovation und Leistungsfähigkeit schafft. Denn Angst, so der Tenor, sei der natürliche Feind von Entwicklung.
Im Zentrum steht die Forschung von Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, die den Begriff der „psychologischen Sicherheit“ geprägt hat. Ihre Studie in einer Klinik zeigt: Teams, die offen über Fehler sprechen können, machen zwar mehr davon – arbeiten aber gleichzeitig zufriedener und erfolgreicher. Warum? Weil sie aus ihren Fehlern lernen dürfen.
Chefs verschweigen Fehler
Ganz anders die Realität in vielen deutschen Unternehmen: Laut einer EY-Umfrage verschweigen rund zwei Drittel der Führungskräfte und Beschäftigten regelmäßig Fehler. In der Finanzbranche sind es sogar über 80 Prozent. Das Problem: „Der Hang, eigene Fehler zu verschweigen, ist umso gefährlicher, als Führungskräfte bei der Etablierung einer positiven Fehlerkultur eine Schlüsselrolle spielen“, warnt Nelson Taapken, Partner bei EY. In Unternehmen, in denen die Mitarbeiter in einem Klima der Angst arbeiten müssen und sich nicht trauen, Fehler zu begehen oder gar zuzugeben, steigt die Fluktuation. Die Leistung sinkt. Viele Beschäftigte kündigen oder machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Das schadet der Arbeitsatmosphäre und damit dem Unternehmenserfolg.
Dinge hinterfragen und lernen
Eine moderne Fehlerkultur ist den Autoren von HR HEUTE zufolge nicht einfach eine nette Idee für Feel-Good-Meetings – sie hat handfeste Auswirkungen auf die Innovationskraft und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Führungskräfte, die Lernräume eröffnen und sich selbst hinterfragen, schaffen genau jene Umgebung, in der Mitarbeitende sich trauen, Ideen zu äußern, Dinge zu hinterfragen – und auch mal zu scheitern. Angestellte fühlen sich freier, sicherer und sind leistungsbereiter.
Erfolgsfaktoren moderner Führung
Neben der Fehlerkultur nennt der Artikel weitere Erfolgsfaktoren moderner Führung. Dazu gehören das bewusste Fördern von Kreativität, der konstruktive Umgang mit persönlichen Krisen im Team sowie das Vermitteln von Sicherheit in Zeiten des Wandels. Besonders in emotional belastenden Situationen wie Krankheit oder privaten Problemen seien Empathie, Gesprächsbereitschaft und echte Aufmerksamkeit gefragt. Gleichzeitig gelte es, auch hier professionell zu bleiben und sowohl individuelle als auch organisatorische Lösungen im Blick zu behalten.
Sich selbst hinterfragen
Führungskräfte werden zudem ermutigt, ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren. Der Beitrag liefert eine Art „Gewissensspiegel“ mit konkreten Fragen: Wie reagiere ich auf Fehler? Lasse ich Kritik zu? Gebe ich Informationen offen weiter – oder setze ich Macht durch Verunsicherung ein? Wer sich hier ehrlich hinterfragt, hat laut HR HEUTE bereits den ersten Schritt gemacht.
Der Artikel endet mit einem realistischen Blick: Auch ein angstfreies Umfeld kann psychische Erkrankungen nicht verhindern. Umso wichtiger sei es, erste Anzeichen ernst zu nehmen und ein Klima zu schaffen, in dem auch Schwäche Platz hat. Denn Loyalität und Motivation entstehen nicht durch Perfektion – sondern durch Menschlichkeit.
wh/ChatGPT
Zum ausführlichen Ausgangsartikel: Keine Angst vor Fehler – motivierend führen (HR HEUTE)
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