Von Wolfgang Huber
Es ist nach dem Erfolg bei der Vuelta a Asturias, als Jan Sommer Ende April die Gesamtsprintwertung gewann, bereits das dritte Rennen in Folge, bei der ein Fahrer des Oberkircher MYVELO Pro Cycling Teams Weltranglistenpunkte einfährt. Nach Nils Brun in Nenzing beim GP Vorarlberg und in Märwil war es diesmal Jan Sommer (Andwil), der zählbares mitnehmen konnten.
Hochkarätig besetzter Klassiker
Und der Top-Klassiker „Rund um Köln“ ist traditionell hochkarätig besetzt. Um so bemerkenswerter, wie sich das junge deutsch-schweizer Radrennsportteam aus der Ortenau erneut im Spitzenfeld behaupten konnte. MYVELO zeigte wieder eine starke Mannschaftsleistung und fuhr in allen entscheidenden Phasen des ältesten deutschen Straßenrennens auf Augenhöhe mit den großen World Tour Teams, wie Teammanager Armin Machmer schreibt.
Über 100 Kilometer dauerte demnach die Flucht einer siebenköpfigen Ausreißergruppe. Jakob Schmidt (Erfurt) war darin treibende Kraft. Das 150 Fahrer starke Peloton fiel erst auseinander, als die großen Teams richtig loslegten. 30 km vor Ende des Rennens wurden die Ausreißer von einer aus ca. 35 Fahrern bestehenden Spitzengruppe mit allen Topfahrern inklusive MYVELO’s Jan Sommer eingeholt.
Massensprint entscheidet
Die zahlreichen Angriffe auf den letzten, eher flachen Kilometern, vor allem lanciert von Nils Politt (UAE) und Ole Theiler (Rembe -Radnet), wurden letztendlich alle abgewehrt. Der anschließende Massensprint des Spitzenfeldes wurde vom 19-jährigen Matthew Brennan (Visma) vor dem dreifachen Etappensieger bei der Tour de France 2024 Biniam Girmay (Intermaché-Wanty) gewonnen. Brennan hat in jüngster Zeit einen kometenhaften Aufstieg hingelegt, während Girmay bei der letztjährigen Tour das Grüne Trikot gewann. Dies unterstreicht die enorme Qualität, mit der sich die jungen MYVELO-Fahrer messen dürfen.
Erste Weltranglistenpunkte für Jan Sommer
Jan Sommer wurde zwar in der letzten Kurve vor der Zielgerade weit nach außen abgedrängt, kam aber dennoch zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel und schaffte es im Sprint noch auf den 21. Platz, der ihm die ersten UCI Weltranglistenpunkte einbrachte. Neben dem Berner Nils Brun ist Jan Sommer damit der zweite MYVELO Fahrer in der noch jungen Geschichte des Oberkircher Rennstalls, der die begehrten Punkte einfahren konnte.
Die Erfolge, die zunehmendes Interesse nicht nur in der Fanszene des Radrennsportzirkus´ erzeugen, werden häufiger, um nicht zu sagen zur Gewohnheit. Denn bereits eine Woche zuvor, beim UCI 1.2 Rennen in Märwil im Schweizer Kanton Thurgau fuhr Nils Brun in die Top Ten. Es war nach Vorarlberg das zweite Mal, das ihm dies gelang.
Extremes Tempo vorgelegt
Beim Rennen sei es von Beginn an richtig zur Sache gegangen und gleich nach der ersten von 15 Runden à 10 km setzte sich eine vierzehnköpfige Spitzengruppe mit zwei MYVELO Fahrern, dem Bündner Kletterspezialisten Andrin Züger aus Felsberg, sowie Spitzenfahrer Nils Brun, entscheidend vom Feld ab. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Fluchtgruppe den Sieger stellen würde. Durch das extreme Tempo, das vorgelegt wurde, vergrößerte sich der Vorsprung von Runde zu Runde. Kein Team oder Einzelfahrer konnte diese Lücke noch schließen.
Unverschuldeter Sturz
Drei Runden vor Schluss trat Lokalmatador Stefan Bissegger gefolgt von zwei weiteren Fahrern unwiderstehlich zum entscheidenden Angriff auf die Podiumsplätze an. Dabei distanzierte er seine einstigen Kameraden aus der Fluchtgruppe, für die es dann um die Weltranglistenpunkte ging. Grand Tour-Fahrer Bissegger wurde später Tagessieger. Bestens positioniert und immer in vorderster Lauerstellung, erwischte es Machmer zufolge Nils Brun leider bei der letzten Verpflegung eine Runde vor Schluss, als er durch das Missgeschick eines anderen Teams unverschuldet stürzte. Diesen Rückschlag in der entscheidenden Endphase des Rennens steckte Nils Brun jedoch weg und schaffte wieder den Anschluss an die Gruppe. Sein Endresultat war der 10. Platz.
Experte: „Wir reden hier wirklich von der Weltspitze“
Dass sich Jan Sommer beim Rennen in Köln in der Spitzengruppe halten konnte, findet der Radsportexperte des Ortenau Journals, Thorsten Strack, erstaunlich. „Brennan ist zur Zeit der Shooting Star der Radsportszene. Ich meine, wir reden hier wirklich von der Weltspitze. Und Biniam Girmay aus Eritrea ist seit zwei Jahren die Sensation im Spitzenradsport. Der gewinnt viele Etappen bei großen Rundfahren. Ein Power-Sprinter“, so die Einschätzung Strack´s.
„Mit MYVELO ist zu rechnen“
Nils Politt, der zwei Plätze hinter Sommer ins Ziel fuhr, hält der Experte für den derzeit besten deutschen Radfahrer. Strack: „Der ist nicht mit seinem Stammteam Uri angetreten, sondern mit einer Art ´Team Germany´ und ist in seiner eigentlichen Rolle ein Edelhelfer von Weltstar Tadej Pogacar. Da hat sich Jan Sommer sehr gut gehalten in einer hochpreisigen Sprinterriege.“ Dies würde seine Bewertung unterstreichen, dass mit MYVELO als nagelneuem, bis dahin unbekanntem Team zu rechnen sei.
Vom 29. Mai bis 1. Juni ist das MYVELO Team bei der Oberösterreich Rundfahrt am Start. Nach der erfolgreichen Vuelta a Asturias in Spanien darf man gespannt sein, wie sich das aufstrebende Team beim zweitwichtigsten Rennen Österreichs aus der Affäre zieht. Das Ortenau Journal wird weiter beobachten, wie sich die Saison entwickelt.
Siehe auch hier:
MYVELO sichert sich in Österreich die ersten Weltranglistenpunkte – Fachwelt horcht auf
Erfolg: Jan Sommer von MYVELO gewinnt souverän die Sprintwertung der Vuelta a Asturia
„Ein Trikot ist wie eine Trophäe“ – Armin Machmer über den europäischen Erfolg von MYVELO
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