Los ging es mit der Begrüßung durch Beatrice Meyer, Geschäftsstelle des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung und Kommunale Inklusionsvermittlerin, und einer kurzen Vorstellung des Beirats, wie aus einer Pressemitteilung der Stadt Lahr hervorgeht.
Unterstützung durch Gebärdendolmetschende
Als Gast angefragt war Antje Dieterle-Schönstein, Vorsitzende des Gehörlosenvereins „Ortenau“ Offenburg e.V., als Expertin in eigener Sache zum Thema Teilhabe von gehörlosen Menschen. Sie konnte zwar nicht selbst vor Ort sein, hatte aber im Vorfeld Fragen beantwortet. So konnten Beatrice Meyer und Margot Wagner im Kinosaal von Antje Dieterle-Schönsteins Leben, ihrem Umgang mit Medien und technischen Hilfsmitteln sowie der Unterstützung durch Gebärdendolmetschende berichten.
Filmerlebnis in reizarmer Umgebung
Einen großen Dank sprach Meyer auch Jana Nastasi, Theaterleitung des FORUM CINEMAS Multiplex Lahr GmbH & Co. KG, und ihren Kolleginnen und Kollegen aus, die diesen Nachmittag ermöglicht hatten. Eine wichtige Voraussetzung für die Zielgruppe sei gewesen, den Film in reizarmer Umgebung für alle anzubieten: Er sei ohne Vorprogramm und Werbung gezeigt worden, die Beleuchtung war gedimmt und die Lautstärke reduziert. Darüber hinaus standen zehn Rollstuhlplätze zur Verfügung.
Gespannte Vorfreude
„Die Stimmung im Kinosaal war gespannt und voller Vorfreude auf den Film“, erzählt Meyer. Mit großen Bildern und noch größeren Gefühlen erzählt Regisseur Eric Lartigau die Geschichte der 16-jährigen Paula Bélier, die hin- und hergerissen ist zwischen der Verantwortung für die Familie und der Verwirklichung eigener Träume. Paula lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf einem Bauernhof.
Das Besondere an der Familie Bélier ist, dass alle bis auf Paula – Mutter Gigi, Vater Rodolphe und Bruder Quentin – gehörlos sind. Daher fallen dem Mädchen alle organisatorischen Aufgaben zu, etwa der Kontakt mit der Bank oder der Verkauf der Farmerzeugnisse auf dem Markt. So lebt sie ihr Leben als Vermittlerin zwischen ihren Liebsten und der Welt der Hörenden und muss ihre eigenen Wünsche zurückstellen.
„Ein wunderschöner Film“
Das ändert sich jedoch, als ein Gesangslehrer in der Schule ihr Talent als Sängerin erkennt und sie motiviert, bei einem Casting mitzumachen. Zunächst sträubt sich Paula. Auch ihre Eltern sind alles andere als begeistert. Doch nach und nach erkennt Paula, dass es um ihr eigenes Leben geht – und dass auch Kinder lernen müssen, loszulassen. „Ein wunderschöner Film, bei dem ich ein Taschentuch brauchte“, wird eine Kinobesucherin nach dem Film – stellvertretend für viele Gäste, zitiert.
Im Eingangsbereich des Kinos informierte demnach der Beirat über seine Arbeit und war vor und nach dem Film rund um das Thema Belange von Menschen mit Behinderung mit Kinobesucherinnen und -besuchern intensiv im Gespräch.
Hintergrund: Beirat für Belange von Menschen mit Behinderung
Der Beirat für Belange von Menschen mit Behinderung ist ein beratendes Gremium der Stadt Lahr. Grundlage ist der Gemeinderatsbeschluss vom 14. Juli 2014. Sein Hauptziel ist, auf eine barrierefreie Kommune hinzuarbeiten, in der Menschen mit Behinderung gleichberechtigt am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben teilhaben können. Die Mitglieder bringen als Expertinnen und Experten die Perspektive von Menschen mit Behinderung in die Prozesse der Stadt Lahr ein.
Drei öffentliche Sitzungen pro Jahr
Vorsitzender des Beirats ist Oberbürgermeister Markus Ibert, sein ständiger Vertreter ist Erster Bürgermeister Guido Schöneboom. Aus der Mitte des Gremiums werden Sprecherinnen und Sprecher gewählt (Margot Wagner und Heinz Kuhn), die den Beirat gegenüber dem Gemeinderat, der Verwaltung und der Öffentlichkeit vertreten. Der Beirat tagt dreimal im Jahr öffentlich. In verschiedenen Arbeitskreisen werden die Aufträge des Beirats vertieft bearbeitet.
red/wh
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