Als global tätiges Unternehmen ist die Koehler-Gruppe in hohem Maße von den regionalen wie auch weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Diese waren auch im zurückliegenden Geschäftsjahr maßgeblich von politischen und konjunkturellen Unsicherheiten geprägt. Die Koehler-Gruppe hat sich im zurückliegenden Geschäftsjahr in einem sehr herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld erneut gut behauptet.
Umsatz in 2024 rückläufig
Die im Geschäftsjahr 2024 erzielten Umsatzerlöse belaufen sich auf 1,091 Milliarden Euro (Vj. 1,143 Milliarden Euro). Das schreibt der Konzern in einer Pressemitteilung. Hierzu beigetragen haben demnach sowohl das Geschäftsfeld Papier als auch das Geschäftsfeld Erneuerbare Energie. Mit weltweit rund 2.500 Beschäftigten habe das Unternehmen einen Papierabsatz von 490.889 Tonnen generiert, nach 480.651 Tonnen ein Jahr zuvor.
Energiekosten als Wettbewerbsnachteil
Mit einem Wachstum von -0,2 Prozent hinke die deutsche Wirtschaft hinter dem globalen Wachstum von 3,2 Prozent meilenweit hinterher. Branchenbezogen seien in der Papierindustrie ganzjährig unzureichende Kapazitätsauslastungen, resultierend aus einer schwachen Nachfrage, zu verzeichnen gewesen. So habe sich der Umsatz der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie 2024 um 2,7 Prozent verringert. Aufgrund des hohen Exportanteils der deutschen Papierindustrie von 66 Prozent unterliege Koehler der Pressemitteilung zufolge den weltwirtschaftlichen und handelspolitischen Rahmenbedingungen.
Eine chinesische Delegation bestaunte 2025 die Produktion bei Koehler. Foto: Koehler-Gruppe
Industriestrompreis unter 10 Cent gefordert
„Trotz einer weiterhin schwachen Nachfrage konnten wir unseren Umsatz im vergangenen Jahr auf einem hohen Niveau halten. Mit Sorge blicken wir allerdings auf die hohen Energiekosten für unsere in Deutschland produzierten Produkte, die für uns global einen Wettbewerbsnachteil darstellen“, wird Kai Furler zitiert. Der Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe fordert seit längerem einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis von unter 10 Cent pro Kilowattstunde im Sinne der Standortsicherheit. „Die derzeit von der Bundesregierung diskutierte Entlastung bei den Energiepreisen bedeutet für uns keine faktische Entlastung“, so Furler.
Kerngesundes Familienunternehmen
Hohe Eigenkapitalquote und Denken in Generationen sichert Verlässlichkeit Wie schon im vergangen Jahr betont die Koehler-Gruppe bei einer Eigenkapitalquote von 48,9 Prozent (2023: 52,4 Prozent) und einer gestiegenen Bilanzsumme ein kerngesundes Familienunternehmen zu sein. Das langfristige Ziel von einer Eigenkapitalquote von mehr als 50 Prozent soll spätestens im Jahr 2026 wieder erreicht werden, wie es weiter heißt. Dazu würden maßgeblich eine gesunde Finanzierungsstruktur und der Erfolg der vergangenen Geschäftsjahre beitragen.
85 Prozent Strom aus Erneuerbaren
Seinen ambitionierten Klimazielen sei Koehler aufgrund mehrerer realisierter Projekte im vergangenen Jahr näher gekommen. So seien im Kalenderjahr 2024 bilanziell bereits rund 85 Prozent (Vj. 70 Prozent) des Strombedarfs und rund 74 Prozent (Vj. 60 Prozent) des Wärmebedarfs der Papierproduktion mit erneuerbarer Energie gedeckt worden. Die Investitionen sind 2024 mit 158 Millionen Euro höher ausgefallen als 2023 mit 151 Millionen Euro, wobei ein Großteil auf die Dekarbonisierung des Heizkraftwerks am Stammsitz Oberkirch entfalle. Die CO2-Ersparnis gibt das Familienunternehmen mit 150.000 t an.
Das Heizkraftwerk von Koehler wurde 2025 auf Biomasse umgerüstet. Foto: Koehler-Gruppe
„Deutsche Umsetzung von PPWR schafft Unsicherheit“
Bereits im Jahr 2019 hat die Koehler-Gruppe mit der größten Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte von 300 Millionen Euro die Grundlage für den Einstieg in den Markt der flexiblen Verpackungspapiere gelegt. 2024 habe man das Wachstum des Geschäftsfeldes nicht so darstellen können wie ursprünglich geplant. Aktuell würden papierbasierte Verpackungen den kunststoffbasierten Verpackungen rechtlich gleichgestellt, was die komplette Branche verunsichere.
Anreize für den Handel
„Notwendig ist eine sinnhafte Definition von Verpackungs-Klassifikationen, die umweltfreundliche, gut abbaubare Produkte als solche anerkennt und entsprechend fördert – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft“, macht Furler demnach deutlich. Die Politik müsse Anreize für den Handel schaffen, auf umweltfreundliche Papierverpackungen zu setzen und nicht weiter auf umweltschädliche kunststoffbasierte Verpackungen.
Foto: Der Vorstand der Koehler-Gruppe v.l.n.r. Kai Furler (Vorstandsvorsitzender), Dr. Stefan Karrer (Vorstand Technik), Frank Lendowski (Vorstand Finanzen und Verwaltung).
red/Wolfgang Huber
Siehe auch hier:
Kai Furler (Koehler-Gruppe): „Kerngesundes Familienunternehmen“
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