„Veränderung war schon immer Teil der Kulturgeschichte“, schreibt Uli Albicker. Der Offenburger OB-Kandidat ist Betriebswirt, Psychologe und Religionswissenschaftler. Laut Baumretter Ralph Fröhlich hat er nicht nur ein fundiertes Verständnis für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenhänge, sondern auch die Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Welten zu vermitteln.
Auf die Leute vor Ort achten
Im Falle seiner Wahl will Albicker einen Kulturwandel für Offenburg einleiten. Mehr Hinhören, auf die Leute vor Ort achten, Wertschätzung und Achtsamkeit walten lassen, und natürlich mehr Stadtgrün. „Mit 30 Jahren im internationalen Vertrieb und Marketing von Hightech habe ich intensive Erfahrung im Management komplexer Projekte und Teams, sowie interkultureller Kommunikation und Digitalisierung“, sagte Albicker gegenüber dem Ortenau Journal im Mai.
KI sei gekommen, um zu bleiben. So wie Bob Dylan 1966 seine E-Gitarre nicht mehr aus der Hand gelegt habe, schreibt Albicker heute. Hier sein Debattenbeitrag zu KI in Kunst und Musik:
Von Uli Albicker
Kaum eine Entwicklung hat in den letzten Jahren für so viel Aufsehen gesorgt wie die Künstliche Intelligenz (KI). Viele sehen in ihr eine Gefahr, andere eine große Chance. In den Bereichen Kunst und Musik wird besonders leidenschaftlich diskutiert. Doch statt in Angst zu verfallen, lohnt sich ein positiver Blick: KI ist nicht gekommen, um den Menschen zu ersetzen, sondern um unsere kreative Welt zu erweitern.
1. KI als kreativer Partner, nicht als Gegner
Ob DALL·E, Midjourney oder generative Musiksysteme – KI kann Bilder malen, Songs komponieren oder neue Stilrichtungen ausprobieren. Das Faszinierende dabei: Sie tut dies nicht, um Künstler oder Musiker überflüssig zu machen, sondern um ihnen neue Werkzeuge an die Hand zu geben.
Schnelle Visualisierung von Ideen, die sonst nur schwer vorstellbar wären. Neue Stilwelten, die Stile kombinieren und ungewohnte Ästhetiken schaffen. Unterstützung im Schaffensprozess, indem Routinen beschleunigt und Experimente erleichtert werden. Der Mensch bleibt derjenige, der entscheidet, bewertet und mit Emotionen füllt. Die KI inspiriert – aber sie hat keine Seele.
Uli Albicker sieht in KI einen kreativen Partner. Foto: Alexandra_Koch/pixabay
2. Mut zur Veränderung
Veränderung war schon immer Teil der Kulturgeschichte. Als Bob Dylan 1966 die E-Gitarre in die Hand nahm, rief ein Fan empört „Judas!“. Der elektrische Sound galt als Verrat am Folk. Heute gehört dieser Moment zu den wichtigsten Wendepunkten der Musikgeschichte.
Ähnlich verhält es sich mit der KI: Auch sie wird zunächst misstrauisch betrachtet. Doch die Geschichte lehrt uns, dass technische Neuerungen oft neue Horizonte eröffnen, anstatt das Alte zu zerstören.
3. Chancen für Künstlerinnen und Künstler
Statt den Untergang der Kunst zu beschwören, sollten wir die Chancen sehen: Demokratisierung: Kunst und Musik werden durch KI noch mehr Menschen zugänglich. Wer früher kein Instrument spielen oder nicht malen konnte, kann heute trotzdem kreativ tätig werden. Neue Berufsbilder: „Prompt Engineering“ oder KI-gestützte Kunstpädagogik könnten in Zukunft selbstverständlich sein. Internationale Märkte: Länder, die mutig in KI investieren, werden kulturell und wirtschaftlich profitieren – auch in der Musik- und Kunstbranche.
4. Herausforderungen bleiben – aber lösbar
Natürlich gibt es Fragen: Wem gehört ein KI-generiertes Werk? Was ist mit Urheberrechten? Wie verhindern wir eine „Einheitsästhetik“? Diese Diskussionen sind wichtig. Doch sie sollten nüchtern und konstruktiv geführt werden – ohne Angst, sondern mit der Bereitschaft, faire Regeln zu entwickeln.
5. Die Zukunft ist ein Dialog
Die Kunst der Zukunft wird nicht von KI allein geschaffen. Sie entsteht im Dialog zwischen Mensch und Maschine. Künstlerinnen und Künstler werden die Ideen, die KI hervorbringt, auswählen, formen und mit ihrer eigenen Handschrift versehen. Vielleicht ist das Schönste an dieser Entwicklung: KI zwingt uns, neu zu fragen, was Kunst überhaupt ist. Handwerk? Konzept? Emotion? Oder alles zusammen?
Fazit: Optimismus und Mut
KI ist gekommen, um zu bleiben – auch in der Kunst und Musik. Widerstand und Skepsis gehören dazu, sind aber kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil: Wer mutig, spielerisch und kreativ mit KI umgeht, wird zum Gestalter der Zukunft.
So wie Dylan seine E-Gitarre nicht mehr aus der Hand legte, so wird auch die KI bald selbstverständlich Teil unserer kulturellen Landschaft sein. Und vielleicht gilt bald: „Wer wagt, gewinnt – auch in der Kunst mit KI.“
Übrigens:
Wenn in unseren Schulen der Kunst- und Musikunterricht dem Rotstift zum Opfer fällt, wenn nicht mehr gesungen, getanzt und musiziert wird, liegt das nicht an der KI.
Siehe auch hier:
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77704 Oberkirch
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