Mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern weltweit ist der Lions Clubs International (LCI) eine der größten Nichtregierungsorganisationen. Unter dem Motto „We Serve“ engagieren sich Lions ehrenamtlich für Menschen in Not – von lokaler Nachbarschaftshilfe über Kinder- und Jugendprogramme bis hin zu Katastrophenhilfe. Seit 1945 mit den Vereinten Nationen verbunden, besitzt LCI einen offiziellen Konsultarstatus.
In Deutschland gibt es seit 1951 Lions Clubs, heute mit über 51.000 Mitgliedern, die sich in Programmen wie Lions-Quest, Schüleraustausch oder Friedensplakatwettbewerben einbringen. Damit leisten Lions weltweit wie national einen wichtigen Beitrag zu Humanität und Zusammenhalt.
Im März 2025 hat sich in Lahr der Lions Club Lahr Schwarzwald mit zunächst 26 Mitgliedern gegründet. Die Arbeit kommt nun langsam in Schwung. Wir haben mit der Präsidentin Petra Bredemeyer gesprochen. Sie schildert den Prozess der Gründung, die Ziele, die Rolle der Frauen und erste konkrete Hilfsprojekte.
Ortenau Journal: Von wem kam die Initiative zur Gründung der Lions Lahr?
Petra Bredemeyer: Wie mir berichtet wurde, waren einige Mitglieder des „alten“ Clubs Lahr Ortenau mit der Zukunftsperspektive dieses Clubs nicht einverstanden und haben dann den Lions Club Lahr Schwarzwald gegründet. Dabei haben sich etliche Interessenten gefunden, darunter auch einige Frauen, wie z. B. mich, die ich bei der Gründungsversammlung zur Gründungspräsidentin gewählt wurde. Nachdem es einen Informationsabend gab, kamen auf Anhieb 26 Personen zusammen, die dann im März gemeinsam bei der Gründung dabei waren.
Ortenau Journal: Die Gründung erfolgte im März. Gab es seither weitere neue Mitglieder?
Petra Bredemeyer: Derzeit befinden sich weitere Interessenten in der Entscheidungsphase. Hierüber freuen wir uns sehr, denn wir wollen offen und ansprechbar sein. Natürlich gilt es zu prüfen, wie bei jeder Gruppe, inwieweit welche Interessenten zu uns passen.
Ortenau Journal: Gibt es schon weitere konkrete Vorschläge oder Festlegungen für Projekte, die sie unterstützen wollen? Auftakt war ja die Tafel Lahr.
Petra Bredemeyer: Ja, natürlich. Wir haben einige Projekte, die wir uns gut vorstellen können. Es gibt immer wieder Institutionen und Organisationen, die Unterstützung benötigen. Gerade in diesen Tagen merken wir, wo der Mangel herrscht. Ideen, hier zu helfen gehen nicht aus. In Kürze wird es eine Veröffentlichung von einem durchgeführten Projekt geben, weitere Initiativen sind geplant, diese werden wir auch öffentlich machen, sobald sie durchgeführt sind.
Ortenau Journal: Legen sie einen bestimmten Schwerpunkt bei der Auswahl der Projekte?
Petra Bredemeyer: Wie jeder Lions Club haben auch wir uns einer Satzung verschrieben. In diesem Sinne möchten wir Projekte unterstützen. Unsere Förderzwecke folgen ausschließlich gemeinnützigen und mildtätigen Zwecke, wie z. B. Jugend- und Altenhilfe, bürgerschaftliches Engagement, Förderung von Umwelt- und Landschaftsschutz, von Kunst und Kultur, die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege. Wir werden dort tätig, wo wir etwas Gutes tun können für die Gemeinschaft und was für unseren Lions Club leistbar ist.
Die Gründungsversammlung der Lions Lahr und die Mitglieder. Foto: Marvin Framm Fotografie
Ortenau Journal: Welche Art von Aktionen planen sie?
Petra Bredemeyer: Um Geld ausgeben zu können, müssen wir Aktionen durchführen, die Geld einbringen. Ja, dazu gehören auch Veranstaltungen, um Spenden zu sammeln. Dass ein neuer Club sich erst einmal auf die Beine stellen muss, und Ideen für Geldeinnahmequellen generieren muss, ist selbstredend. Hierfür haben wir u. a. eine Aktion an der Chrysanthema geplant, von der wir uns erhoffen, dass sie uns durch die dann entstandenen Einnahmen verhilft, weitere Projekte zu unterstützen.
Ortenau Journal: Es gab bereits einen Lions Club Lahr. Warum die Gründung eines „Konkurrenz-Clubs“?
Petra Bredemeyer: Es ist absolut üblich, dass es in größeren Städten mehrere Lions Clubs gibt. Schauen Sie z. B. zu unserer Nachbarstadt nach Offenburg, auch dort gibt es zwei Lions Clubs, die unterschiedliche Zusammensetzungen haben, sich aber in der Sache als Lions, Gutes zu bewirken, sehr einig sind. Wir sehen uns also eher als Ergänzung unter dem Lions-Dach. Das Wort „Konkurrenz“, welches Sie gewählt haben, werten wir, wenn überhaupt, nur im positiven Sinne: durch unseren neuen Club ist die Lions Präsenz im Ortenaukreis stärker geworden und über Wettbewerb, um Gutes zu tun, können sich diejenigen, die davon profitieren, nur freuen. Es gibt viel zu tun, packen wir es an! Neben den Lions gibt es ja in Lahr auch weitere Clubs und Vereinigungen, wie z. B. den Rotary Club, die ebenfalls in der großen gemeinsamen Sache aktiv sind, nämlich zu Helfen. Es ist eben ein Gemeinschaftswerk mit den unterschiedlichsten Akteuren.
Ortenau Journal: Was heißt „Offen für Frauen“? Ist der alte Lions Club (Lions Lahr-Ortenau) eine reine Männerveranstaltung?
Petra Bredemeyer: Der LC Lahr-Ortenau war bisher, wie so viele Lions Clubs, traditionell ein reiner Männerclub. Wenn ich richtig informiert bin, nehmen sie seit unserer Gründung nun auch Frauen auf. Es zeigt sich immer mehr, dass die Clubs entweder umdenken und auch Frauen aufnehmen oder dass sich weitere, neue Clubs bilden, in denen Frauen selbstverständlich als eigenständige Mitglieder und nicht nur als Anhang zugelassen sind. Das ist ein guter Trend. Heutzutage ist es weder zeitgemäß noch angebracht, Frauen aus der Lions Welt sowie auch der Gesellschaft auszugrenzen und nicht als Mitglieder zuzulassen. Nicht zuletzt profitiert jede Gemeinschaft von Gleichberechtigung, da die gesellschaftlichen Facetten durch die Unterschiedlichkeit bereichert werden. Frauen und Männer können sich mit Ihren Befähigungen und Denkansätzen hervorragend ergänzen. Derzeit sind in unserem Lions Club Lahr Schwarzwald 7 Damen inklusive meiner Person und 19 Herren.
Ortenau Journal: Sind die Lions Lahr eine Abspaltung?
Petra Bredemeyer: Nein, keineswegs!. Alle Lions Clubs weltweit sind Teil von Lions International mit weltweit 49.000 Lions Clubs in 200 Ländern und 1,4 Mio Mitgliedern.
Ortenau Journal: Wie ist ihr Verhältnis zum alten Lions Club?
Petra Bredemeyer: Unser Verhältnis zu dem bisherigen Lions Club hier vor Ort ist eher neutral, da die meisten Mitglieder des neuen Clubs bisher keine Berührungspunkte mit dem alten Club hatten. Wir sind jedoch sehr offen für einen Kontakt mit dem bisherigen Lions Club und würden uns freuen, wenn sich ein gutes und kooperatives Miteinander einstellt.
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