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Rückblick auf Gentleman, Samora & Co: Farben, Beats und Stars – Das war das African Music Festival 2025

Sänger Gentleman
© Tino Vogt – Superstar Gentleman mischte sich beim 25. African Music Festival unters Publikum.
Seit 25 Jahren bringt das African Music Festival in Emmendingen internationale Stars, farbenfrohe Klänge und mitreißende Performances auf die Bühne. Organisiert von Gründer Raphael Kofi, feierte das Festival 2025 mit Künstlern wie Gentleman, Samora und Stonebwoy. Unsere Festival-Review zeigt nicht nur Highlights in Wort und Bild, sondern auch die besondere Atmosphäre von „Music Unites“ – dem Jubiläums-Motto, das die verbindende Kraft der Musik eindrucksvoll erlebbar macht.
Von Wolfgang Huber (Text) und Tino Vogt (Fotos)

Seit 25 Jahren gibt es das African Music Festival (AMF) in Emmendingen. Organisiert wird das Event nach wie vor von Raphael Kofi. Und der gebürtige Ghanaer hat sich zusammen mit seinen Leuten wieder ein buntes, farbenprächtiges Spektakel mit Starbesetzung ausgedacht. Vor gut zwei Wochen fand die Jubiläumsausgabe statt. Nicht nur Superstar Gentleman war wieder dabei, sondern auch weitere Genre-Größen wie Samora oder Stonebwoy.

Mitten im Publikum

Bei unserer kleinen Festival-Review zeigen wir Fotos unserer Event-Reporters Tino Vogt. Ihm gelang auch der Schnappschuss von Gentleman, als er seine Performance kurzerhand mit einem Ausflug ins Publikum erweiterte. Zu ihm kommen wir gegen Ende des Rückblicks wieder zu sprechen. Das diesjährige Motto des African Music Festival war „Music Unites“. Die Musik dient als verbindendes Element über Grenzen, Kulturen und Generationen hinweg.

 25. African Musik Festival 25. African Music Festival

Die Stimmung beim African Music Festival war prächtig.

Raphael Kofis wurde gefeiert

Zum Auftakt am Donnerstag feierte Festival-Chef Raphael Kofi seine ganz persönliche Party mit zahlreichen Freunden, Weggefährten und Musikern das 25-Jährige Jubiläum. Einige davon begleiten ihn schon seit Jahren. Mit dabei waren „The Greatest Band“ aus Ghana, ebenso Papa Zodiac, Werner Englert, Mamoudou Doumbouya und viele mehr. Sie erzählten Kofis Geschichte musikalisch. Diese begann vor Jahrzehnten in Accra, der Hauptstadt von Ghana.

Begleitender Afrika-Basar

Während am Freitag mit Brasilikum, Grammy-Award-Gewinner Morgan Heritage und der bekanntesten Bob-Marley-Tribute-Band „Marley´s Ghost feat. Delle“ ihren Auftritt hatten, haben wir einen Blick auf den begleitenden Afrika-Welt-Basar geworfen. Er bot eine bunte Palette an Kunsthandwerk, Schmuck, farbenfrohen Stoffen und Textilien, Musikinstrumenten, Cds, Frisurhandwerk (Rastazöpfe flechten) und vielem mehr.

 25. African Music Festival
  25. African Music Festival

Der Afrika-Welt-Basar bot vielfältige Mode und Handwerkskunst.

Viele freiwillige Helfer

„Ein Festival, das zeigt, was es heißt, gewachsen zu sein“, steht auf der Festival-Website. Und so ist das viertägige Event nicht nur Who is Who der Stars der World Music. Vielmehr steht es für Kulturaustausch, Gemeinschaft und ehrenamtliches Engagement. So helfen jährlich zwischen 120 und 150 Freiwillige bei Auf- und Abbau, der Organisation und dem Ablauf der Großveranstaltung mit. Sie alle eint die Überzeugung, dass Musik verbindet und Frieden schafft.

Samstag: Topstar Stonebwoy

Am Samstag läuteten die Iteka Drummers aus Ruanda und Burundi den Tag mit ihren Trommel-Grooves ein. Es folgte die Gangbé Brass Band aus Benin, der Heimat des Vodoo, die schließlich Ghanas Superstar Stonebwoy mit seinen Reggae, Dancehall und Afrobeats Platz machte. Das Publikum feierte, als gäbe es kein Morgen.

Marley´s Ghost feat. Delle Band Sänger Stonebwoy

Topstars unter sich: Marley´s Ghost feat. Delle und Stonebwoy. Fotos: Daniela Becker, Stonebwoy

Frauenmagnet Gentleman

Der Höhepunkt, auf den viele hin gefiebert hatten, war dann der Sonntag. Am Abend wurde Top-Act Gentleman erwartet, der, wie sich im Vorfeld der Veranstaltung in Oberkircher Szenekreisen herausstellte, ein regelrechter Frauenmagnet ist. Doch zunächst war die Agoo Group am Zug, die ihre schon ziemlich vielversprechend mitreißende Trommelkunst und traditionelle Tänze präsentierte.

Energetische Explosion mit Samora

Es sollte keine geringere als die energetische Reggae-Pop-Sängerin, Afrobeats-Queen und echte Dancehall-Diva Samora folgen. Ihre Einflüsse reichen von Gospel bis Reggae. Daraus entwickelte sie ihren afro-karibischen Soundmix. Samora ist in Surinam geboren, lebte als Jugendliche in den Niederlanden und studierte dort an der Niederlandse Pop Academie. Der bisherige Höhepunkt in Samora´s Karriere war die Verleihung des Caribbean Music Award als „Best New Reggae Artist“ 2023. Ihre pure Energie ist in jeder Sekunde zu spüren und sorgt für angemessene Stimmung.

Samora mit Band Samora und Band

Die Afro-Beats-Queen Samora legte einen fulminanten Auftritt hin. 

Der magische Moment

Doch dann war es soweit. Gentleman betrat die Bühne, wurde frenetisch gefeiert und legte seine Reggae-Performance hin. Ein deutscher Reggae-Superstar ist eher ungewöhnlich, doch Gentleman wird selbst in Jamaika respektiert und gefeiert – und das ist die Geburtsstätte des Reggae, wie jeder weiß. Er reiste bereits mit 18 Jahren auf die Insel und tauchte in die dortige Reggae-Szene ein, um sie zu erkunden. Einen ersten Schub bekam die Karriere des Rheinländers 1997 durch Max Herre und seine Formation „Freundeskreis“.

Der Durchbruch mit „Confidence“ 2004

1999 kam sein Debütalbum „Trodin On“, gefolgt vom nächsten Album „Journey to Jah“ drei Jahre später. 2004 markiert schließlich den großen Durchbruch von Gentleman, als er mit „Confidence“ sein Meisterstück abliefert. Das Album erreichte Platin. Fortan war Gentleman weltweit als ernstzunehmenden Reggae-Künstler etabliert. Mit der Single „Intoxication“ eroberte er die Charts in vielen karibischen Ländern. 2021 kam mit „Blaue Stunde“ ein Album in Deutsch. Sein aktuelles Album lautet zeitgemäß „Mad World“.

Gentleman auf der Bühne Gentleman auf der Bühne

Wurde von vielen sehnlichst erwartet: Der deutsche Reggae-Star Gentleman.

Interkultureller Gottesdienst

Abgerundet wurde das viertägige Festival mit zwei Afro-Partys, einer Modenschau und einem interkulturellen Fest in Form eines Gottesdienstes. Damit will Raphael Kofi Menschen aller Glaubensrichtungen zusammenbringen. Entsprechend waren Vertreterinnen und Vertreter jüdischer, muslimischer, katholischer und buddhistischer Gemeinden vertreten: „Erlebe die verbindende Kraft der Musik – sie baut Brücken über Grenzen hinweg“, heißt es dazu auf der Website. Eine Straßenparade sowie Tanz- und Trommel-Workshops standen ebenfalls wieder auf dem Plan.

Ortenau Journal: Medienpartner des AMF

Als frischgebackener Medienpartner des African Music Festivals freuen wir uns beim Ortenau Journal bereits auf den Sommer 2026, wenn auf dem Schlossplatz in Emmendingen wieder die Kern-Botschaft der World Musik- und Reggae-Bewegung gefeiert und gelebt wird: Musik verbindet! Gemäß dem diesjährigen Motto „Music Unites“. In Zeiten wie diesen kommt dem sicher ein ganz besondere Bedeutung zu.

25. African Music Festival

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