Es begann 2013 mit einem gemütlichen Musikabend und 400 Besuchern. Schnell war klar, dass es mehr Platz braucht. Nach zwei Umzügen und mittlerweile über 5.000 Tanzwilligen ist Black Forest on Fire in Berghaupten fester Bestandteil des Festival-Kalenders im Südwesten. Jedes Jahr tragen Menschen verschiedener Generationen und Kulturen gemeinsam die Message von Peace, Love und Tolerance hinaus.
Förderung von Projekten und Vereinen
Doch neben ausgelassenem Feiern in familienfreundlicher Atmosphäre steht auch die kulturelle und soziale Förderung im Mittelpunkt. So fließt der komplette Erlös in Projekte und Vereine der näheren Umgebung. Organisiert und durchgeführt wird BFOF von einem fünfköpfigen Vorstand und rund 300 Helfern.
Als mich Wolfgang Huber vom Ortenau Journal fragte, ob ich was über Black Forest on Fire schreiben will, musste ich nicht lange überlegen. Nichts wie hin zu meinem ersten Auftrag – und zum 9. BFOF Reggae Festival in Berghaupten, um meine Eindrücke mit Euch zu teilen. Dort angekommen, finde ich schnell im Regen eine schöne Stelle auf dem Campingplatz. Das Zelt ist trotz des Wetters rasch aufgebaut, alles eingerichtet und los geht’s: erst mal umschauen. Schnell komme ich mit Festival-Besuchern in Kontakt, es wird mir wirklich sehr leicht gemacht. Die Zeltnachbarn, alle ca. Mitte 40, laden mich gleich zu sich ein, ein bunter Haufen toller Jungs.
Viele Essens- und Verkaufsstände
Die Freunde treffen sich immer einmal im Jahr bei Black Forest on Fire, um gemeinsam zu Feiern. Schon auf dem Weg zum Festivalgelände spürt man die entspannten Vibes. Auf dem Festivalgelände ist schon einiges los, die Leute verteilen sich auf die vielen Essens- und Verkaufsstände. In Zelten werden viele Spiel- und Bastelaktionen für Jung und Alt angeboten. Auf der Bühne heizt gerade „Jamaram Meets Jahcoustix“ der Menge ein. Die Menschen tanzen fröhlich zum Reggae-Sound.
Den ganzen Tag über herrscht reges Treiben auf dem Festivalgelände. Fotos: Tino Vogt
„Ich opfere gerne meine Freizeit“
Mich treibt die Frage um: „Was macht dieses Gefühl der besonderen Atmosphäre aus?“ Ich befrage den ein oder anderen, wie beispielsweise Steffi Lienhard aus Berghaupten, Helferin am Getränkestand. „Das ist eine mega Sache, ich finde das Festival genial und opfere gerne meine Freizeit, weil der ganze Erlös an verschiedene Vereine gespendet wird und ich hier auch viele Leute kenne. Nach meiner Schicht kann ich noch Tanzen gehen“, antwortet sie auf die Frage nach ihrer Motivation.
Spontan-Interview mit Bobby G.
Etwas später begegne ich Bobby G., ein hierzulande bekannter Rapper, der zurzeit in Berlin lebt und auch als Helfer eingeteilt ist. Ich schiebe ein spontanes Mini-Interview ein:
Ortenau Journal: „Vor einem Jahr hast du das BFOF zusammen mit Lardjah als 1. Act auf der Bühne eröffnet, jetzt bist du Helfer?“
Bobby G.: „Dieses Jahr bin ich als Helfer wieder gekommen, weil es so schön war. Das ist für mich Familie, das ist einmalig. Black Forest on Fire ist immer On Fire.“
Ortenau Journal: „Künstler werden also zu Helfern, wenn es nicht anders geht. Schön.“
Bobby G.: „Wenn die ‚Familie‘ da ist, kommt man gerne, auch wenn man nicht selbst auf der Bühne auftritt.“
Ortenau Journal: „Wenn man dich treffen will… – du bist doch nächstes Jahr bestimmt wieder hier?“
Bobby G.: „Dann bin ich wieder da, wahrscheinlich auch auf der Bühne.“
Der Black Forest on Fire e. V. hat auch 2025 hochkarätige Bands eingeladen. Fotos: Tino Vogt
Lange Anreise
Kurz darauf helfe ich am Tabak-Stand als Mitspieler beim Riesen-Kicker aus, da man zu acht spielen kann. Aus 0:5 wird unter dramatischer Hochspannung ein 10:9, yessss! So macht das Spaß! Daniel aus Extertal in Ostwestfalen-Lippe, der mit seinem Sohn Henry (11), da ist, schildert die Umstände seines Besuchs: „Wir sind 9 Stunden angereist. Wir sind vor 2 Jahren zufällig hier gelandet und kommen nun jedes Jahr mit unserem Sohn hierher. Man kann hier mit der ganzen Familie herkommen. Nächstes Jahr nehmen wir auch unsere Kleine (4) mit und Opa und Oma haben auch schon Interesse geäußert, mitzukommen. Hier hat man die schönste Zeit, das hat man auf anderen Festivals selten.“ Irgendwie magisch hier, denke ich.
Energie und Liebe
Ich begegne vielen glücklichen, zufriedenen, tanzenden, lachenden Menschen, die freundlich, offen und entspannt sind. Man spürt die Energie und die Liebe, die hier in der Luft liegt. Die wunderbare Natur ums Gelände herum hilft auch bei den Good Feelings. Positive Vibrations überall. Die Künstler Miwata und danach Tanya Stephens spielen auf der großen Bühne, sehr zur Freude der Crowd.
Rappen mitten in der Menge
Ein Wolkenbruch lässt mich unter einem Zeltpavillon mit vielen Anderen Schutz suchen. Ich steh neben „Tongue Twist“, einem Künstler aus Offenburg. Es wird nicht langweilig. Tongue Twist rappt einfach freestyle flowing Rhymes mitten in der Menge, bis es aufhört zu regnen. Cool. Und weiter geht´s. Alle sind schon gespannt auf den Haupt-Act Anthony B. Der Jamaikaner ist echt der Burner, die Energie schwappt auf das Publikum über, man sieht Menschen mit einem Strahlen im Gesicht. Die Menge tobt.
Auf BFOF 2025 wurde getanzt und gefeiert bis tief in die Nacht. Fotos: Tino Vogt
Unser eigenes Konzert
Zurück auf dem Campingplatz lande ich bei einem großen Zelt, wo gerade eine Jam-Session mit Mic + Keyboard stattfindet. Kurze Zeit später spiele ich stehend die Hi-Hat und Snare des vorhandenen Schlagzeugs und groove mit. Was für ein tolles Erlebnis! Verschiedene Rapper und eine Sängerin wechseln sich ab, wir spielen unser eigenes Konzert, bis wir freundlich gebeten werden, Rücksicht zu nehmen. Einige Umliegende wollen schlafen. Echt? Wir hören auf, nehmen aber die Feelings mit.
Eine Reise ins Glück
Leider muss ich am Sonntag bereits abreisen. Das fällt mir richtig schwer, habe ich doch hier Freunde getroffen und gefunden. Im nächsten Jahr feiert Black Forest on Fire 10-jähriges Jubiläum. Da ist auf jeden Fall ein komplettes Wochenende bei diesem besonderen Event eingeplant, prognostiziere ich. Die Zeit auf dem BFOF war für mich wie eine Reise ins Glück.
Das könnte dich auch interessieren:
Newcomerin Frani begeistert beim Tonarten Festival mit sphärischem Pop und starker Stimme
Live auf Straßburger Rheinkanälen: Zweierpasch & Friends mit Flaschenpost und „Rheinperlen“
The Rattles rocken mit über 80 Jahren den „Ochsen“: Legendäres Konzert in Sinzheim begeistert
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
2025 | Ortenau Journal – Das Nachrichtenportal für die Ortenau