Von Regina de Rossi

Das Licht im voll besetzen E-Werk ist an diesem Abend des Tonarten Festivals auf eine junge Frau gerichtet. Fast schüchtern steht sie in ihrem schwarzen langen Kleid, die rotbraunen Haare locker hochgesteckt, mit ihrem Mikrofon vor der Gästeschar. Diese ist gespannt auf Frani, die Gregor Dierck als Singer Songwriterin aus dem Schwarzwald vorstellt. Eine Newcomerin, eine, die in einem Haus voller Musik aufgewachsen ist, die Film und Fernsehen studiert hat, ihre Berufung nun aber in der Musik gefunden hat.

Zurück in der Heimat

Gut so, denn bereits mit den ersten Tönen wird das alte Elektrizitätswerk durch sie zum Klangraum. Frani, heißt eigentlich Franziska Doll, ist in Bühl geboren und nach einigen interessanten Berufs- und Erfahrungsjahren nun wieder in die Heimat zurückgekehrt. Im Gepäck viele Erkenntnisse, Höhen und Tiefen, die es braucht, um Kunst zu machen.

Erste EP herausgebracht

Greifen die einen zum Instrument, die anderen zum Pinsel, greift Frani zum Stift und nutzt ein ganz eigenes Instrument, ihre Stimme. Diese hat sie sich schulen lassen, zwei Jahre Privatunterricht in Achern. Die ersten Songs sind schon vor acht Jahren entstanden. Sie hat die erste EP herausgebracht, die ersten Konzerterfahrungen gemacht und ist an diesem Freitagabend Teil des Sasbachwaldener Tonarten Festivals. „Diese Frau hat Kunst in der Stimme“, so eine Dame aus dem Publikum.

Die Sängerin Frani – Fotos: Katharina Doll

Mitten in die Seele

Gerade ist Pause und Frani wird sich im zweiten Teil von Martin Zamborano, einem Jazz-Pianisten und Komponisten aus Hamburg, begleiten lassen. Zuvor aber hat sie ihr Publikum bereits abgeholt. Komplett. Ihre Stimme weiß sie so klangvoll einzusetzen, dass sie mitten in die Seele trifft. Dass sie sich dabei moderner, elektronischer Mittel bedient, Effekte einsetzt und Sythesizer ins Spiel kommen, das ist ihr Genre.

Die Follower befragt

Frani macht Synthie-Pop und das ganz großartig. Ihre Stimme verzaubert, setzt sphärische Melancholie frei und lässt Zeit und Raum vergessen. Gerade hier in dem alten E-Werk, wo die Akustik einzigartig ist. Dazu kommen feine Texte. „Mein erstes Lied habe ich quasi ausgeschrieben, hab meine Follower gefragt, was anliegt, was sie hören möchten!“ So sei Geisterstadt entstanden: „Dreh dich im Kreis, alles wird gleich…“

Reise durch das Leben

Ihr neustes Stück heißt „For what?“ Es stellt eine Beziehung in Frage, die zu Ende geht. „Wofür alles?“ ist nur ein Thema ihrer Reise durch das Leben, die Liebe, das Sein. Frani, ist eine junge Künstlerin, die ihre eigene Welt für sich erobert hat, jung, frisch, klug und mit der modernen Musikwelt bestens vertraut: „Über Jahre hinweg habe ich mir das Musikproduzieren selbst beigebracht, eigene Songs auf Spotify, AppleMusic, etc., sowie Cover Songs auf YouTube und Instagram veröffentlicht“.