Vor gut drei Monaten, an einem lauten Sommerabend, draußen vor der Straußenstube Sieferle, kamen wir in illustrer Runde auf das nahende Jubiläum des 50. Jahres der kommunalen Eigenständigkeit der idyllischen Gemeinde Ortenber zu sprechen. Jemand rief „Hymne“, irgendwer antwortete: „Jürgen, du spielst doch Gitarre“ – der Rest ist Geschichte.
Eine schöne Geschichte, einmalig auf jeden Fall. Am Tisch auch der engagierte Marktmeister von Ortenberg, Trutz Ulrich Stefani, dem der Erfolg des Ortenberger Feierabendmarktes zu verdanken ist, eine gute Mischung aus regionalen Anbietern von Erzeugnissen aus der Region und wechselnden Live-Musik-Akteuern. Ich sprang jedenfalls – als Musiker und Komponist – spontan auf das Abenteuer an und fand noch in der Nacht ein paar passende Akkorde. Es sollte ein Reggae werden, zeitlos fröhliche Musik, mit viel Sonne im Gesang und jeder Menge Heimat im pulsierenden Rhythmus.
Urgestein der Elekrtonik-Szene
Die Botschaft „Song-Idee steht“ ging an Stefani. Der informierte kurz darauf den amtierenden Bürgermeister Markus Vollmer – und der sprang ebenfalls sofort auf die Idee an. Und wie! Es stellte sich heraus, dass Vollmer, der auch aktiv im Musikverein der Gemeinde mitwirkt, ein hervorragender Akkordeonist ist. Schnell kam es zum Treffen und zur Jam-Session bei mir im Haus, der Pakt wurde geschlossen.
Für die Aufzeichnungen und Keyboards wurde ein Urgestein der deutschen Elektronik-Szene gewonnen, Steve Schroyder (Ex-Tangerine Dream) aus Freiburg. Gemeinsam mit dem Bürgermeister wurde getextet, die Strophen avancierten zum historischen Streifzug über einen Ort am Fuß von Schloss, Weinreben und Schwarzwald. Eine Hymne auch für Freiheit, Eigenständigkeit und unabhängige Bürger. Mit tatkräftiger Unterstützung des Ortenberger Musikvereins, der eine junge „Brass Section“ stellte, und drei Sängerinnen aus der Region, wurde das kleine Wunder von Ortenberg vollbracht.
Panorama der Ortenau
Der Sitzungssaal im Rathaus wurde kurzerhand zum grossen Tonstudio und Proberaum umgebaut. Höhepunkt wurden dann die Dreharbeiten für einen beeindruckenden Videoclip, der direkt unterhalb vom Hohen Horn von Stefan Herp „komponiert“ wurde. Musik fürs Auge in einmaliger Landschaft mit dem Panorama der Ortenau bis hin zu Vogesen und Elsaß am Horizont im Blick.
Das Wunder kam und hört nicht auf. Nicht nur, dass Ortenberg zum 50. Jubiläum der Eigenständigkeit seine Hymne bekam und diese auch vonden lokalen Medien gefeiert wurde.
Inzwischen geht der Song auf Youtube 3.000 Followern entegegen, gibt es viel Lob aus der gesamten Musikszene und auch einige Nachahmer mit Liedern in Nachbargemeinden. Auch die Stadt Kehl fragte über ihren Gemeinderat bei den Machern des Liedes an, was denn die Produktion einer solchen Hymne kosten würde. Höhepunkt war und ist nun die Ankunft dieses Reggae in den Reben“ in internationalen Musikzeitschriften. Vor allem in der äußerst aktiven internationalen Reggae-Szene und in ihren zahlreichen Foren.
Ritterschlag aus der Karibik
Bis in die USA, Großbritannien oder Jamaika wurde und wird dieser Reggae aus dem deutschen Black Forest mit leichtem Erstaunen von der Fachpresse und Musikfans zur Kenntnis genommen. Wer hätte das am Anfang geahnt: Ortenbergs Hymne ist inzwischen sogar zum Anlass zur Diskussion bis in die Karibik (!) geworden. Nämlich auch bei der Frage, ob denn Akkordeon überhaupt zum Reggae passt. Im Online-Magazin „Reggae music! World“ lieferte hierzu eine Moede Ah einen klaren Kommentar mit ultimativem Ritterschlag in Richtung Germany: „Cool Song, the acordion definetely can fit into reggae tho!“
Das Ortenberger Ensemble: Jürgen Stark: Gesang und Gitarre; Steve Schroyder: Keyboards, Sounds, Programmierung; Markus Vollmer: Akkordeon; Maria Vollmer, Lena Walter, Julia Klumpp: Gesang; Jonah Bahr: Trompete; Sarah Danner: Posaune; Damian Schillinger: Saxophon
Jürgen Stark
Hier der Link zum Youtube-Video:
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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