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Serie „Gesundheit am Arbeitsplatz“: Teil 1

Qi Gong im Betrieb gibt Beschäftigten neue Kraft und Energie

Qi Gong-Gruppe
© Regina de Rossi
Die Arbeitswelt hat uns fest im Griff. Überstunden im Büro sind an der Tagesordnung. Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen sind am Limit. Wer Arbeit hat, muss oft mehr leisten, als noch vor wenigen Jahren. Viele Arbeitgeber bieten gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz an, um den Angestellten Erholung und Ausgleich zu bieten. Dabei ist Qi Gong eine Möglichkeit von vielen. Das Ortenau Journal stellt diese Methoden in einer Serie vor.

Ob Qi Gong oder Yoga, Kneipp Anwendungen oder Heilströmen, Powernapping, wie sie die Japaner täglich praktizieren oder das bewusste Gehen in der Mittagspause. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich am Arbeitsplatz Gutes für den Körper und den Geist zu tun. In unserer Serie zum betrieblichen Gesundheitsmanagement geben wir Impulse für „Gesunde Pausen am Arbeitsplatz“ und beginnen mit Qi Gong. Bereits kurze Einheiten können dem Einzelnen helfen, neue Kraft zu schöpfen.

Sanfte Bewegungen

In China ist es noch heute üblich, dass man sich vor Arbeitsbeginn im Freien trifft, um die heilsamen Übungen gemeinsam durchzuführen. Die Jahrtausende alten, sanften Bewegungen dienen dazu, die Beweglichkeit zu fördern, zur inneren Ruhe zu kommen und dadurch Kraft und Energie zu gewinnen. Gleichzeitig werden die Meridiane gedehnt, die die Organe mit Energie versorgen.

Qi Gong stellt den aktiven Teil der traditionellen Chinesischen Medizin TCM dar und ist der Weg zur Gesunderhaltung und Heilung, der inneren Ruhe und Gelassenheit. Nicht immer muss Qi Gong mit ausgeführten Bewegungen einhergehen. Das sogenannte Stille Qi Gong wird auf mentaler Ebene ausgeführt, ist aber nicht minder wirksam. Eines der besten Heilmethoden aus diesem Stillen Qi Gong ist der „Kleine Energiekreislauf“. Das Besondere: Man kann ihn überall durchführen und erlebt innerhalb einer Zeit von zehn bis fünfzehn Minuten heilsame Entspannung und dadurch neue Kraft und Energie.

Vorbereitung

Suche dir einen Ort, an dem du für etwa 20 Minuten völlig ungestört bist. Beginne damit, deinen Atem ruhig wahrzunehmen und lege dabei Wert auf das tiefe und lange Ausatmen. Entspanne nach und nach den Körper, vor allem das Gesicht und stell dir vor, dich selbst in dich hinein zu atmen. Hier stellt sich das Gefühl ein, dass du ganz bei dir bist, in dir ruhst und in deine eigene Mitte kommst. Schließe deine Augen und höre mit den Ohren weit ins Universum hinein. Du kannst Gedanken und innere Bilder kommen lassen, anschauen und sie dann, z.B. auf eine Wolke setzen und ihr nachschauen, wie sie davon schwebt.

Übung:

Bist du entspannt, lenkst du deine Gedanken zum Nabelbereich (unteres Dantien) . Hier beginnt der kleine Energiekreislauf und zwar innerhalb deines Körpers. In Gedanken durchläufst du nun neun Energiebereiche im Körper, nimmt diesen Bereich jeweils einfach nur entspannt und ohne Grenzen wahr, eher wie ein Hauch, oder eine Wolke.

Jeden der neun Bereiche sollte man mit einer imaginären Schnur verbinden. Man startet nach einer bewussten Körperentspannung im unteren Dantien (Nabelbereich), spürt dort etwa 30 – 60 Sekunden hinein und geht innerhalb des Körpers weiter zum Stammpunkt. Immer an der goldenen Schnur entlang geht die Aufmerksamkeit weiter zum Steißbeinpunkt (unteres Ende der Wirbelsäule), dann zum Nierenpunkt (etwa gegenüber des Bauchnabels), weiter zum Brustwirbelpunkt und dann zum Jadekissen (dort wo der Kopf auf der Wirbelsäule aufliegt). Danach geht es weiter zum Scheitelpunkt (dem höchsten Punkt des Körpers), weiter zum dritten Auge (hinter der Stirn, zwischen den Augen) und dann zum mittleren Brustbein um, und das ist wichtig, den kleinen Energiekreislauf im Nabelbereich, dem unteren Dantien wieder zu schließen.

Frische Energie

Danach holt man den Körper wieder ins Wachbewusstsein zurück. Dazu das Gesicht kräftig von oben nach unten ausstreichen. Den Kopf mit der hohlen Handfläche leicht ausklopfen, die Ohren kräftig reiben, drücken und massieren. Dann den ganzen Körper von oben nach unten sanft wachklopfen. Das Ergebnis dieser Jahrtausende alten Methode ist beeindruckend.

Nun kannst du dich wieder erholt und mit frischer Energie und inneren Gelassenheit deiner Arbeit zuwenden. Arbeitgeber sollten angesichts hoher Krankenstände und zunehmender Belastungen im Beruf ihren Beschäftigten die Gelegenheit bieten, solche Übungen durchzuführen. Nach Qi Gong werden wir in den kommenden Wochen noch weitere Maßnahmen und Methoden vorstellen, mit Unternehmen das Betriebliche Gesundheitsmanagement bereichern können.

Regina de Rossi

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